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Schaumburger 136 Schauroth
tel Oberösterreichs im gleichnamigen Schlosse
seinen Stammsitz hatte, wurde nach dem Tode
des Erzbischofs Johannes I I I . Pekrn»
schlag er am 28. December 1489 zum Erz«
bischof von Salzburg gewählt, welche Würde
er bis zu seinem Ableben, das am 4. Octo»
ber t494 erfolgte, also glücklicher Weise nur
fünf Jahre bekleidete. Seine Negieruna ist
dadurch bemerkenSlverth, daß er. nachdem
die Ungarn im Jahre i490 Steiermark
und Kärnchen geräumt, mit einer großen
Summe Geldes Frirsach und die dazu ge»
hörigen Güter zurückerlangte. Im Uebrigen
war er roh und ungebildet und mußte in
Folge dessen von Kaiser Mar eine schwere
Unbill) erfahren. Als er nämlich in Angele-
genheiten seines Erzbisthums, vornehmlich
aber, um sich belehnen zu lassen, im Jahre
1492 sich nach Linz begeben hatte, wo sich
eben der Kaiser befand, wies der Kaiser seine
wiederholten Bitten jedesmal ab und in der
letzten Audienz sprach er, zu seinen Räthen
gewendet: „Der da ist ein Bischof, wie ein
Briefträger, er kann keine Messe lesen und
versteht nicht einmal die Grammatik". Un-
verrichteter Dinge zog der Erzbischof ab. S.
starb in Folge seines ausschweifenden Lebens.
sZauner (Judas ThaddäuS), Chronik von
Salzburg (Salzburg 1798, 8".) Bd. I I I ,
S. 2l6.)
Schaumburger, siehe: Echaumberger,
Cajetan jM. 133, in den Quellen Nr. 1
im Textes.
Schaup, Franz, siche: Schllub, Franz
^S.123, in den Quellens.
Echauroth, Karl August Freiherr von
(k. k. Feldmarschall'Lieutenant,
geb. zu Großengöstewitz bei Naum»
bürg in Preußisch-Schlesien am 15. Mai
1733, gest. zu Prag am 1. Mai 1810).
Stammt aus einem alten thüringischen
Adelsgeschlechte, über welches das „Ge>
nealogische Taschenbuch der freiherrlichen
Häuser«. Jahrg. 1862, S. 696. aus-
führlich berichtet. Er ist ein Sohn deS
sächsischen Edelmannes Karl August
Gottlob von S. (geb. 13. März 1719,
gest. 11. November 1773) und Jose-
pha Dorothea's von BerbiSdorf (gest. zu Naumburg 3. October 1801).
Der Sohn Karl August erwählte die
Laufbahn seines Großvaters. des im
Jahre 1728 als sächsischer Oberst ver-
storbenen Karl Friedrich von S.. und
trat in jungen Jahren in die k. k. Armee,
in welcher wir seinen Namen unter aus»
gezeichneter Erwähnung zuerst in der
Relation über das Treffen bei Berlai-
mont (16. und 17.October 1793) begeg.
nen, welche ihn als Major des 1801
reducirten Dragoner- Regiments Prinz
Coburg ob seiner im Kampfe bewiesenen
Tapferkeit rühmlichst hervorhebt. Im
Jahre 1798 wurde S. Oberst und Com.
mandant desHuszaren-Regiments Mesza«
ros Nr. 10. aus welchem er noch im
Laufe desselben Jahres zu dem eben neu
errichteten Hußaren - Regimente Nr. 7
(seit 1801 Johann Fürst Liechtenstein,
heute Friedrich Karl Prinz von Preußen)
übersetzt wurde und defsenOrganisirung zu
Vesovitze in Slavonien mit solcher Energie
betrieb, daß er
sick
bereits am 22. März
1799 mit demselben auf den Marsch nach
dem italienischen Kriegsschauplatze setzte
und am 30. März in der Schlacht bei
Verona mit dem zum ersten Male vor
dem Feinde erscheinenden Regimente
rühmlichen Antheil nahm. Im Treffen
bei Magnano am 3. April führte S.
das Regiment mit ausgezeichnetem Muthe
gegen den Feind. S. erhielt bei dieser
Gelegenheit eine Schußwunde. Im Au-
gust 1799 hatte er im Vereine mit dem
Obersten Brodanovich den Posten
Madonna dell' Orme eingenommen; am
13. September aber, nachdem er mit
seinem Regimente und einigen Infanterie»
Abtheilungen bei QuiaSco aufgestellt
war und den bis Scalenga vorgedrun-
genen Feind mit den bei seiner Ablhei«
lung befindlichen sechs Geschützen halte
beschießen lassen, unternahm er auf den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon