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Schiedermayr 276 Schiedermayr
Aufsätze über die Vegetationsverhaltnisse
der Umgegend von Linz an die Oeffent.
Uchkeit zu treten, welcher im 4. Bande
der naturwissenschaftlichen Abhandlungen
von Haidinger erschien und von Fach.
männern, namentlich in der zu Regens«
bürg erscheinenden botanischen Zeitung
„Flora" , wohlwollende Beurtheilung
erfuhr. Von Seite deS MuseumS Fran«
cisco-Carolinum wurde S. als Referent
für Botanik in den Verwaltungsausschuß
gewählt und mit der Ordnung des Her»
bars beauftragt. Er unterzog sich dieser
Aufgabe in der Weise, daß er die in
reichlichen Exemplaren vertretene Samm»
lung in ein allgemeines und in ein pro«
vinzielleS, crclusw oberösterreichisch-salz'
burgisches Herbar sichtete, welches er mit
seinen eigenen Aufsammlungen bereicherte.
Als im Laufe der Jahre die arztlichen Ver»
haltnisfe seiner Vaterstadt sich
minder gün«
stig für ihn gestalteten, wählte er sich im
1.1849 den Markt Kirchdorf im Krems-
thale. denStammort derFamilieRedten«
bacher. zum bleibenden Aufenthalte.
Daselbst oblag er neben den ärztlichen
Berufsgeschaften mit Eifer dem Studium
der Naturwissenschaften, insbesondere der
Botanik und darunter vorzugsweise der
Kryptogamie. Im Jahre 1836 trat er
mit dem eine gleiche LieblmgSneigung
verfolgenden Stiftsarzte zu Kremsmün»
ster. Dr. I . S. Pötsch M . XXIV,
S. 12H, in die freundschaftlichsten Be-
Ziehungen, und Beide vereinigten sich in
. dem Plane, eine systematische Aufzählung
der oberösterreichischen Kryptogamen zu
versassen, wobei S. die Bearbeitung der
Algen und Pilze, Pötsch jene der Flech-
ten, Moose und Farne übernahm, in
welcher Arbeit die Verfasser hauptsächlich
von ihrem bewährten Berather Dr. Sau
ter und Ritter von He ufler jM.VI I I
S. 430) durch zahlreiche werthvolle Bei träge unterstützt wurden. Diese Aufzah«
lung, im 1.1872 durch die k. k. zoologisch-
botanische Gesellschaft veröffentlicht, um-
faßt im Ganzen nicht nur die Ergebnisse
der eigenen umfangreichen Forschungen,
sondern auch der betreffenden Arbeiten
aller Derjenigen, die sich überhaupt mit
der Kryptogamenkunde Oberösterreichs
beschäftigt haben, und dürste als Quellen«
werk für künftige derartige Forschungen
zu betrachten sein. Gegenwartig bekleidet
S. die Stelle eines landesfürstlichen Be<
zirksarztes für die politischen Bezirke
Kirchdorf und Steyr, ist auch Correspon»
dmt der meteorologischen Central-Anstalt
und Mitglied mehrerer arztlichen und
naturwissenschaftlichen Gesellschaften und
Vereine. Mehrere Botaniker benannten
die von S. entdeckten neuen Pflanzen«
arten nach seinem Namen; so stellt der
Algologe Grunow in Rabenhorst's
. 149) einen
2 und p. 270 eine
s e? s T'nz «A 6 5 ?' auf, der
Mykologe v. Aeuf ler in der Ocsterr.
botanischen Zeitschrift vom Jahre 1870.
Nr. 2, ein A?/<F?2?i>/z H <? H,«' 6 Hs?' ?nttz/ s?° ?',
der Mykologe Fuckel in Oestrich eine
/?s^c>i?'/o//z'a H«? H ?' s c? s y' ?n <? ?/ s ?> 2'.
Außer den bereits erwähnten größeren
Abhandlungen hat Sch iedermayr
mehrere kleinere wissenschaftliche Aufsätze
in periodischen Werken und Zeitschriften
veröffentlicht,, u. a. im Oesterreichischen
botanischen Wochenblatt? eine „Chemische
Untersuchung des I'oi^poi-u.L sui^liui-öUL
5.« (1833. S. 92) und „Poduren auf
Schnee" (1833. S. 22).
(Frauenfeld) Bericht über die österreichische
Literatur der Zoologie, Botanik und Paläon»
tologie aus den Jahren l850, 4851. 1852
und 1853 (Wien 1853, 8°) S. 123 u, 132 ftie
Paginazahl 153—160 ist verdruckt und dafür
die Paginazahl 145—132 dopprlH.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon