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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Volume 29
Page - 284 -
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Page - 284 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Volume 29

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Schierer 284 Schießler der stets nach Befriedigung seines Wis- sensdurstes drängte, errungen. Der Vcr» ein. dem er vorstand, war übrigens gar nicht leicht zu regieren; niemals aber trat er dem mitunter sehr lebhaft erregten Gewoge demokratischer Selbstregierung. wie es in der Genossenschaft waltete, direct entgegen, hielt aber doch dabei die oberste geschäftliche Leitung fest in sicherer Hand, nirgends und in keinerlei Weise mit seiner Persönlichkeit sich vor« drangend, dabei aber jeden Augenblick gerüstet, den Verein in Wort und That in stattlich würdiger Weise zu reprasen« tiren. Schierer verstand es, Gegen« sähe, die im Schooße der Verbindung/ sich geltend zu machen suchten > wieder harmonisch die Dissonanzen ausgleichend, zur Förderung des Ganzen zu verwerthen und mit fast diplomatischer Klugheit dem Vereine nach außen hin jene so hervor« ragende Stellung zu erringen und ihm den Ghrenrang zu wahren, welchen der Wiener Männergescing'Verein in der deutschen Sängenvelt sich namentlich seit seinem großen Siegeszuge nach Nürn» berg errungen hat. Schierer'S Tod wurde tief empfunden und das Jahr über blieb seine Stelle unbesetzt, bis es gelang, in Dumba einen Nachfolger zu finden, der des Vorgangers würdig ist. Von makellosem Charakter und sehr freifin- niger politischer Gesinnung, genoß S. allgemeine Achtung; was er aber seiner Familie war, dafür gab em schmerzliches Zeugniß der herzzerreißende Anblick seiner Angehörigen, als man am 22.März 1863 die sterbliche HüNe des Gatten und Va» ters auf Nimmerwiedersehen von dannen trug. Die Bevölkerung aber gab dem Verblichenen ein großes, ungemciu trau- rig/fcierliches Ehrengeleitc. ni's Illustrute Nlättc'r. Chronik dcr G^nuvatt u s. w. (Wien, gr. !".) Jahrg. 1863. Nr. 10. S. 75: „Frcmz Schierer und der Wiener Männergesang-Verein". — Re< censionen und Mittheilungen über Theater und Musik (Wien. 4«.) XI . Jahrg. (<863). S. <2s. — Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1863. Nr. 173. m der Kleinen Chronik: „Franz Schierer"; dieselbe Nr. 17»: „Schierer's Leichenuegängniß". — Porträte. 1) Schierer's wohlgetroffenes Biloniß be< findet sich in Wald Heim's „Illustrirten Blättern" 1565. Nr. 10, S. 73; — 2) Unter< schrift. Facsimile des Namenszuges: Schierer. Darunter: Vorstand des Wiener Männer. gesang-Vereins. V. Katzler (lith.) 1863. Gedr. bei Ios. Stoufs in Wien (Fol.). Schießler, Sebastian Willibald (Schriftsteller, geb. zu Prag am 17. Juli 1791, gest. zu Gratz am 13. März 1867). Als Schriftsteller von geringer Bedeutung, obgleich er, als Brennius, Iustus Hi lar ius und Ius t inaHi lar ia , Freymuth, Hermann Waldenroth, Gustav Borgmann. Mül ler und Renatus Münster vermummt, alles Mögliche, Erzählungen, Romane, Topographisches, OekonomischeS, Statistisches, ja sogar Gebetbücher u. s. w., in die Literatur schwärzte; als Mensch ein liebenSwür« diges Original. Von gutem Hause, erhielt er eine sorgfältige Erziehung, in welcher auch die musikalische Ausbildung nicht fehlte, so daß er nicht nur ein treff- licher Pianospieler, sondern auch in dcr Composition ein geschickter Dilettant war. Nach in Prag beendeten akademischen Studien trat er bei dem Feldkriegs.Com« mifsariate in den Staatsdienst, wurde k. k. Feldkriegs' und zuletzt Oberkriegs« Commifsär, in welch letzterer Eigenschaft er in den Ruhestand übertrat. Wie eS in diesem Diensteszweige gewöhnlich vor« kommt, fungirte S. wahrend seiner amt- lichen Laufbahn in verschiedenen Städten, so u. a. in Pilsen, Prag, Gratz, Lembcrg. an welch letzterem Orte ihn dcr Verfasser.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sax-Schimpf, Volume 29
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Sax-Schimpf
Volume
29
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
374
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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