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Schiffmann 296 Schiffmann
besaĂź er in Handschrift, und zwar einen
Anhang zu seinem Schmetterling-Ver-
zeichniffe, worin die Abbildungen jener
Schmetterlinge aufgezahlt find, welche
sich schon in Rösel'S Belustigungen
und in anderen Werken deutscher Ento-
mologen vorfinden; Fortsetzungen ĂĽber
seinen Versuch eines Farbensystems; Ab»
bildungen und Beschreibungen jener
Schmetterlinge und Raupen, welche bis
dahin noch in keinem Werke beschrieben
waren; eine Beschreibung der bis dahin
unbekannten Insecten mit harten FlĂĽgel-
decken in den ErzherzogthĂĽmern; eine
Darstellung seiner in Gemeinschaft mit
dem Hofrathe Mygind in mehreren
Jahren unternommenen Alpenreisen u.
s. w. In Sch rank's „Briefen natur«
historischen, physikalischen und ökonomi-
schen Inhalts" veröffentlichte S. eine
Aehrenlese der Geschichte der Insecten
Oesterreichs und eine Beschreibung des
von ihm angelegten ökonomisch«botani«
schen Gartens. Sein oberwähntes Ver«
zeichniĂź der Schmetterlinge der Wiener
Gegend vollendete S. in Gemeinschaft
mit Michael Denis ^Bd. I I I , S. 238)
und eine vermehrte Ausgabe dieses Wer-
kes in zwei Bänden gab später I . K. W.
I l l i ger (Braunschweig 1801, 8«.) her-
aus. Noch sei bemerkt, daĂź S. bald
Schiffermiller, bald SchiffermĂĽl-
ler geschrieben erscheint.
Qsx. 8°.) p. 315. — Poggendor f f
( I . C.). Biographisch'literarisches Handwör»
terbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaft
ten (Leipzig t8ö!>, Ioh. Ambr. Varth, gr. 8".)
Bd. I I , Sp. ?!)7. — Annalen der Litera.
tur und Kunst in den: österreichischen Kai<
serthume (Wien, Doll. 4«) I. Bd. (l8U9).
Intelligenz!)!. Juni, Sp. 263.
Schiffmann, Iost (Land sch afts-
maler und CustoS deS salzburgisch. städtischen Museums, geb. zu Luzern
in der Schweiz am 30. August 1822).
Wurde in seiner Vaterstadt Luzern
erzogen, widmete sich dann der Kunst
und wurde ein Schüler des ausgezeich«
neten LandschaftS« und Architecturmalers
Eduard Gerhart , eines gebornen
Erfurters, der aber seit 1837 in MĂĽnchen
lebt und unter dem Schif fmann sich
herangebildet hat. Das erste kĂĽnstlerische
Lebenszeichen gab Iost S. im Jahre
1846 in der Kunstausstellung in Rom,
wo zwei Bilder seines Pinsels die Auf»
merksamkeit auf sich zogen und sein glĂĽck,
liches Talent gute Standpuncte zur Auf«
nähme landschaftlicher Puncte zu wählen
darlegten. Auf dem einen zeigte er eine
Stelle an der Tiber in Roms nächster
Nähe, von dessen grüner saftiger Fläche
in der Ferne St. Peter im Nebelgewande
fichtbar war; auf dem zweiten erblickte
man einen Theil des Pinienwäldchens
und die Gebäude der Villa Vor^ose.
Von Rom kehrte S. nach MĂĽnchen
zurück, wo man seinen Bildern öfter in
den Kunstausstellungen begegnete, so sah
man im Jahre 1833 eine „standparthie
am MüllenZMterSte" — und „Morgen um
MrVlllĂĽStMrrsee", zwei Bilder, welche
durch Farbe, Stimmung und Ausfüh«
rung gleich ausgezeichnet waren; — im
Jahre 1834 eine „Abendlandschait"; —
im Jahre 1887 einen „Rirchhlli"; — im
Jahre 1838: „Orinnrrnng an den Wallen-
sMlrrsee"; — im Jahre 1861 in der
Ausstellung zu Cöln: „Mantlnacht"; —
1863 wieder in München: „Morgen bei
3Ve5lli am 3Nllllen2Mw5ee", ein Bild voll
behaglichen Lebens und Friedens; —
„Antlernlläi llin Aliein" — und „Mantlnacht
zn Henna"; — im Jahre 1864: „Marien-
platz in München" — und 1867: „Sommer-
nacht in der Villa Dona". Seit dem Jahre
1833 beschickte S. zeitweise auch die Aus»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon