Page - 314 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sax-Schimpf, Volume 29

Schilcher 314 Schild Schilcher im Jahre 1861 von den bei. den Wiener Künstlervereinen „Eintracht" nnd „Albrecht Dürer-Verein" als Be- vollmächtigter zu der Kunstausstellung nach Cöln, welche die Wiener Kunst« lcr mit nicht weniger denn 200 Bit' dern. darunter 106 Oelgcmälde. beschickt hatten, zur Vertretung der Interessen österreichischer Künstler entsendet worden war. Sckilcher gehört zu den steißigsten und meistbeschäftigsten Wiener Künstlern. Seine Bilder, mit AuSnahme der Stu- dienköpfe, die er mit genialem Pinsel durchführt und in denen er sich ganz dem mit künstlerischem Feuereifer erfaßten Gegenstände hingibt, tragen oft den Charakter bestellter Arbeit an fich. ohne deßhalb mit geringerer Sorgfalt behandelt zu sein. Man sieht es ihnen aber an, eS ist wohl der Pinsel, den der Künstler mit technischer Virtuosität zu führen versteht, aber nicht immer seine Seele dabei. Frankl (Ludwig Aug. Dr.). Sonntagsblätter (Wien. 8") l«42, S. 363. 862, 932; IlU3. S. 308. 9l5, 1178; 1844, S. 119. 215. — Pietznigg (Joseph), Mittheilungen aus Wien (Wien. kl. 8°.) 1833. Bd. I I I , S. 127. — Das Vater land (Wiener polit. Blatt) 1861. Nr. 114. im Feuilleton: „Vom öster. reichischen Kunstoerein", von Sp.(eidel?) — Neues Wiener Tagblat t 1868. Nr. 299. im Feuilleton. — Kataloge der Jahres» Ausstellungen in der k. k. Akademie der bil- denden Künste bei St. Anna. 1834, l835, <837. 1840. 1841, 1842. l844. — Monats« Verzeichnisse des österreichischen Kunst, Vereins 18A3, l834. 1833. 1336. 1861. 1862. 1863. 1864, 1863. 1866. 1867. 1868, 1870. <87l u. 1872. — Ein Joseph Polykarp Schilcher, der zu Ende des vorigen und zu Anbeginn des laufenden Jahrhunderts lebte, war Pfarrrr zu Töllersheim in Nieder- österlich und ein fleißiger homiletischer Schrift» stellcr, von dem nachstehende Werke mi Drucke erschienen sind: „Kurze Predigten auf alle Sonn. und Festtage des Jahres", 2 Vänoe (Augsburg 1788, 2. Aufl. 18(13, Doll. 8«.); — „Homiletische Fcühpredigten, oder sittliche Erklärungen der sonn- und festtäglichen Eoan« gellen", 2 Theile (Augsburg 1791, neue Aufl. 18l)l, Doll; 7. Aliss. Reaensdmg 1821. 8".); — „Katechetische Predigten über die h. Sa« cramence" (Linz 17N3, Haslinger); — „Kurze Frühpredigten für das christliche Landuolk", 2 Theile (Krems 1?93, 8".); - „Kurze Chri. stenlehr-Preoigten über daS zweite Hauptstück des Katechismus" (ebd. 1<97. Mösl. 8».); — „Vollständiger christkatholischer Religions- unterricht für Kinder" (Wien 1799. Toll); — „Kurze Ermahnungen nach der h. M-sse auf alle Sonn- und Festtage deS Jahres, a», das Landvolk gehalten" (ebd. 1802, 2. sTit..) ÄuSg. 1820, 8«.); — „Gelegenheitö'Prcdigtcn über verschiedene Gegenstände der Religion" (ebd. 1803. Doll. 8«.); — „Kurze Christen. lehr-Preoigten über die fünf Hauptstücke des Katechismus". 5 Bdchn. (Wien 1808. Doll; 2. sTit.^ Ausg 1820. 8«.); — „Biblische Alterthümer, für die erwachsene Jugend. . . beschrieben" (ebd. 1814. Doll. 8°.). Schild, Karl (Bi ldhauer, geb. zu W i e n , Geburtsjahr unbekannt). Zeitgenoß. Ein noch junger Künstler, der seine Ausbildung in Wien erlangt hat, wo er im September 1868 in der daselbst stattgehabten dritten deutschen allgemeinen Kunst-Ausstellung im Kunst« lerhause zum ersten Male mit der wohl» getroffenen Porträtbüfte des Bürger« Meisters Zel inka in die Oeffcntlichkeit trat. Im folgenden Jahre beschickte er die erste große internationale KunstauS- stellung im Wiener Künstlerhause mit einer Porträtbüste in GypS; dann aber erschien er erst wieder in der Kunstabthei- lung der Wiener großen Weltausstellung im Jahre 4873 mit mehreren Arbeiten, darunter die „Partrütöiiste Arlinka'Z"- in Gypsabguß (30 fl.); — „ Purtriitlinste des Or. 3V?inlcchnrr" ; — „Alliri GlillrMerütnüirn" in einer männlichen und weiblichen Büste, beide in Gyps (5 130 fi.); — „Porträt- Statmtte des Ministers Julius Gral Andra55t;" in Gyps (l20 fl.) und «Prometheus, an den Felsen geschmiedet" (120 fl.). Näheres über den Künstler, dessen Arbeiten ein tüchtiges Talent und ein besonderes Geschick für