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Schimko 332 Schimko
philosophischen Studien am evangelischen
Gymnasium zu Oedenburg beendet, be«
gab er sich nach Wien. wo er an der pro-
testantisch-theologischen Lehranstalt dem
Studium der Theologie oblag. Außer-
dem beschäftigte er sich mit Vorliebe mit
naturwissenschaftlichen Studien und bcrei-
tete sich für ein Lehramt vor. Am 21. De«
cember 1825 wurde er zum Professor er»
nannt, mußte sich aber noch vor Antritt
seiner Stelle einer concursartigen Prü«
fung unterziehen, worauf am 26. Mai
1826 seine definitive Anstellung erfolgte.
Im Jahre 1833 erlangte er bei der Uni«
versitat Jena die theologische Doctor»
würde. I n den Jahren 1831/32, 1860/61
und 1861/62 bekleidete er die Decans-
und in den folgenden Jahren die Pro»
decanswürde der Facullät. Ende März
1864 trat er nach 40jähriger Lehramts-
thätigkeit in den Ruhestand über, den er
aber nur mehr wenige Monate genoß,
denn schon am 1. December d. I . erlag
er im Alter von 68 Jahren zu Preßburg,
wohin er zu Anverwandten sich zurück-
gezogen hatte, einem längeren Leiden.
Schriftstellerisch, namentlich auf numis«
matisch-archaologischem Gebiete thätig,
hat er Folgendes veröffentlicht: »Ds««-
n«s öiö^ls", ?2.rtSL 2 (Vinäo'donÄQ
1833—1838, 4<>.):—„Das kirchlich-reli-
giöiie 3eben im ranztitntillnrllen Staate" sWien
1830, 8".); — „Mer nn im k. K. Zntikrn.
Clltiinlte drtintilichrg Nllrizch-pllnnllnischeZ Nur-
mlllgemcht" (Wien 1833. 80.). Professor
Schimko besaß eine reiche Bücher-,
Münzen- und Antiquitäten-Sammlung,
deren Werth auf über 40.000 fl. ö. W.
geschäht wurde. Diesen Schatz hat S.
dem Preßburger evangelischen Kirchen«
Convent testamentarisch verschrieben.
Taufrath (Michael), Kurze Nachrichten über
die k. k. euangelisch'theologische Facultät in
Wien u. s, w. (Wien !87l, W. Braumüller,
Hex. 8«) S. N. Schimko, I . Gottlieb Stephan lA rz t.
Naturforscher und Fachschrift«
steller, geb. im Dorfe Podl uz an
bei Baan im Trencsiner Comitate Un«
garns 22. October 1783, gest. zu Preß-
bürg 2l . April 1868). Sein Vater
Stephan war evangelischer Prediger,
seine Mutter Mar ia Christine, geb.
Hofmann, eine Großhändlerstochter
aus Hirfchberg in Preußisch »Schlesien.
In seiner Jugend war fein Leben öfter
durch verschiedene Unfälle bedroht. Im
Alter von 12 Jahren kam er nach Raab,
woLadiSlaus von Nem eth jVd.XX)
S. 180^. Rector an der Raaber Aka-
demie. fein einflußreicher Lehrer und
Erzieher wurde, ihm Sinn für alles
Gute. Schöne und Wahre einflößte und
zunächst den Drang für philosophische
Behandlung der Religion in ihm weckte.
Im Jahre 1800, im Alter von erst
45 Jahren, kam S. nach Preßburg, um
dort die höheren Studien zu beginnen.
Dieselben vollendete er. wie jene in Raab.
wahrend eines fünfjährigen Clirses mit
ausgezeichnetem Erfolge. Dem Wunsche
des Vaters gemäß studirte er Theologie,
doch zogen ihn mathematische Wissen«
schaften, darunter Astronomie vor allen
anderen an', ehe er sich jedoch für eine
bestimmte Standeswahl entschied, wirkte
er zwei Jahre als Erzieher in Familien
deS ungarischen Adels. Als endlich in
ihm der Entschluß feststand, Medicin zu
studiren, erhielt er im Spätherbste 1808
einen Ruf als Pfarrer nach Ozor im
Trencsiner Comitate. S. war damals
23 Jahre alt. Er nahm die Pfarrerstelle
an, und da die Gemeinde klein war, blieb
ihm genug Zeit, das Studium der Me«
dicin zu betreiben. EineTyphus-Epidemie
gab ihm gleich auch Gelegenheit, praktisch
zu wirken, und das Glück, mit welchem
er viele Kranke behandelte, steigerte seine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon