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Schimmer 342 Schimon
ten Einleitung und Nachrichten über Fuchs»
mundi den Netteren. Enthält 600 Schnurren
und Schnacken, ferner zwei alte deutsche
Komödien von Hanns Sachs: Das Heyß.
Eysen, ein Fastnachtspiel, dann von Andreas
Gryphius: ^bänräa Oomiclz., oder Peter
Squenz. Schimpfspiel", 3 Bändchen (Wien
1847. Kuppitsch. 80); mit diesem anonym
herausgegebenen Buche, einer Neubearbeitung
eines älteren Wiener Scherzbüchleins, wollte
S. den schalen Anekc>oten«Sammlungen ä In,
Castelli's Bären, wie sie lange Zeit in
Wien gang und gebe waren, etwas Solide«
res, Kerniges in den besseren Scherzen und
Späßen der guten älteren Humoristen entge.
genstellen; der Versuch mißlang an der Theil»
nahmslosigkeit des Publicums; mehrere der
darin enthaltenen Scherzgedichte sind aus S.'s
Feder. — „Bilder aus der Heimath. Oester»
reichische Volksschrift zur Belehrung und Un>
terhaltung, mit besonderer RĂĽcksicht auf vater<
ländische Geschichte, Topographie und Sta»
tistik. Mit zwölf Abbildungen" (Wien 1833.
A. Pichler's Sohn u. Witwe), unter den
zahlreichen topv'. ethnographischen und histo-
rischen Artikeln dieses Buches sind besonders
hervorzuheben die biographischen: „Charakte-
ristik Kaiser Leopold's 1."; — „Die Künst»
lerfamilie Dürer in Bezug auf ihren öster»
reichischen Ursprung"; — „Zur Charakteristik
Kaiser Franz' I."; — „Johann Annosky";
— „Pater Ignaz Parhammer"; — „Gene«
ral Linden au"; — „Prinz de Ligne"; —
„Sprachforscher Popo witsch"; — „Pater
Abraham a Sta. Clara"; — „Die Brü.
der des Kaiseis Franz: die Erzherzoge Fer»
dinand, Kar l , Alexander. Joseph.
Anton, Johann. Rainer. Ludwig
und Rudolph. — Den bibliographischen
Titel der oben in der Biographie erwähnten
Schrift über Trenk konnte ich nicht auf«
finden.
Zur Biographie von Karl August Schimmer.
Presse (Wiener polit. Blatt) 1863. Nr. 34, in
der „Tages'Chronik". — Fremden<Blatt .
Von Gust. Heine (Wien. 4".) 1863, Nr. 34,
in der Rubrik.- „Kunst, Theater u. s. w." —
Oesterreich ische National« Encyklo»
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
4826, 8«.) Bd. IV, S. 338. — Wiener
Zei tung (amtl. Blatt) 1863. Nr. 27. —
Bohemia (Prager polit. u. Unterhaltung^
blatt. 4».) 1863. Nr. 31. S. 313, in der
Rubrik: „Sterbefälle" ^heißt daselbst irrig Karl
August Schirmer). — Oesterreichische Wochenschrift für Wissenschaft, Kunst und
öffentliches Leben (Beilage der amtlichen Wie-
ner Zeitung) (gr. 8«.) Jahrg. 1863. S. 21U:
Nekrolog. — Porträt. Lithographie von K ri e,
hub er 1839, nach einem von Ried er ge-
malten Oelbilde.
Die Familie Schimmer. Wie oben in der
Lebensfkizze mitgetheilt worden, schrieb sich noch
der Vater Kar l August Schimmer's, der
BĂĽrgermeister von PerchtoldSdorf IosephS.,
statt mit zwei m mit einem e, Schiemer,
ein Name. der in den älteren Wiener Ur-
kunden öfter anzutreffen ist. Die gegenwärtig
noch bestehende Familie Schimmer leitet
nun ihre Abstammung von den alten Wiener
RathsbĂĽrgern Schirm er ab, deren Vor-
handensein bereits in die zweite Hälfte des
13. Jahrhunderts zurĂĽckreicht, in welchem
ein Phi l ipp Schiemer 1479 und sein
Sohn Michael 14!>7 im Besitze eines Stadt,
Hauses (Nr. 646 am Haarmarkt) erscheinen.
Lazius in seiner Chronik nennt unter den
Rathsgeschlechtern im Jahre 1430 einen Phi-
l ipp und Johann Schiemer. Die Fa-
milie, nachher verarmt, scheint sich in Perch«
toldsdorf angesiedelt zu haben, wo ein Hanns
Schiemer, der UrgroĂźvater des Kar l
August S.. in den Türkentagen erwähnt
erscheint. Dieser Hanns war nämlich beim
Herannahen der TĂĽrkengefahr im Jahre 1683
mit seiner Familie bei Zeiten nach Maria-
Zell entflohen und wurde so einer der drei
Perchtoldsdorfer Bürger, welche der gräßlichen
Katastrophe der Marktbewohner, am 17. Juli
1633, entgangen sind. Dieser Johann
Schiemer, der sich noch RathsbĂĽrger ge-
schrieben hat, starb im Jahre 172". Sein
Sohn ist der nachmalige Wirthschaftsbesitzer
und Perchtoldsdorfer BĂĽrgermeister Joseph
Schiemer, der sich zuletzt Schimmer
schrieb, und dessen Sohn ist der obige Kar l
August Schimmer, der sich vornehmlich
durch seine Schriften ĂĽber Wien bekannt
gemacht hat.
Schimon, Ferdinand (Maler und
kön. bayerischer Hofsänger, geb. zu
Pesth 6. April 1797. gest. zu MĂĽnchen
29. August 18321. Kam in frĂĽher Iu-
gend nach Wien, um sich unter der Lei-
tung des Malers 3ampi des Sohnes
Md. XIV, S. 61^ in der Kunst auSzu-
bilden. I n einiger Zeit aber von seinem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon