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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30
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Schindler Schindler behäbige, aber sich doch bereits allmälig aus seinem politischen Schlafe erhebende Wien gecichtet waren. Als im Jahre 1846 Fürst Iamberg nach Prag reiste, um an den Verhandlungen des böhmischen Landtages theilzunehmen, war Schind» ler sein Begleiter, und es können als politische Ernte der beiden Jahre 1846 und 1847 die ,Beiträge zum Verständnisse iler Ständischen Bewegung in den deutsch-uster- reichlichen Provinzen" (Leipzig, bei Herbig. 8".) angesehen werden. welche S. da« malS, natürlich ohne als Autor sich zu nennen, herausgab. Auch noch im Jahre 1848 befand sich S. im Auftrage des Fürsten 3amberg in Prag, um mit Friedrich Grafen Deym ,^Bd. I I I , S. 277 im Textes einem der Haupt- führer des damaligen böhmischen Land» tageS, verschiedene Landtagsschriften aus» zuarbeiten. So war denn S. an der Seite deS freisinnigen Fürsten mit den Vertre« tern der Fortschrittspartei im böhmischen Adel in Verbindung, und in den Tagen, als Oesterreich noch ganz unter Sedl« nitzky's Zuchtruthe seufzte, in Oppo» fition zu der Regierung und thätig in's politische Leben getreten. Als im Jahre 1830 diePatrimonialgerichte aufgehoben wurden, trat S. in den Staatsdienst über und wurde StaatsanwaltS'Stellver« treter in Leoben. Die damalige ReactionS- Periode war nicht dazu angethan, um einen Mann wie S., der in der Vollkraft seines Lebens ftand und die Freiheit unter so schweren Wehen mit blutigen .Knalleffecten nch hatte entwickeln sehen, apathisch zusehen zu lassen, wie die mit solchen Opfern erkaufte Errungenschaft unter den Herrschaftsgelüsten des Prä» .torianerthums und den Fußtritten der Bureaukratie nach und nach verenden und einer neuen Auftage vormärzlichen .Unterdrückungs'Systems Platz machen sollte; er blieb seinen unter genug schwie. rigen Verhältnissen ausgesprochenen An« sichten und Ueberzeugungen treu, mußte aber dafür manche Anfeindungen Jener, welche die Reactions»Aera mit Posaunen« stoßen begrüßten, und endlich die Maß- «gelungen der täglich mächtiger wer» denden Bureaukratie über sich ergehen lassen. Er wurde zunächst in gleicher Eigenschaft nach Grab versetzt, im Jahre 1834 aber plötzlich aus dem Staatsdienste entlassen, weil, wie daS betreffende De> cret wörtlich sagt, wenngleich seine Dienst, leistung als eine gute und ersprießliche anerkannt werden müfse, „er im Jahre 1848 durch die Herausgabe der in Steyr erschienenen Zeitung „Zwanglose Blatter aus Oberösterreich" Principien vertreten habe, welche den gegenwärtigen (1834) Grundsätzen der Regierung uicht ent» sprechen". Wenn einer von S.'s Bio« graphen aus diesem Anlaß bemerkt: Ne> benbei mag auch dieAmtSeifersucht seiner damaligen Vorgesetzten auf oratorische Erfolge bei öffentlichen Verhandlungen und seine Beliebtheit im Publicum viel zu dieser Entscheidung beigetragen haben", so mag auch dieß nicht ganz unrichtig sein, denn wie der „Künstlerneid" ein berüch« tigtcS Laster ist. so steht ihm der Beam« tenneid in nichts nach. S. suchte nun eine Advocatur oder ein Notariat zu erlangen, aber alle seine in den I . 1834 und 1333 in dieser Richtung eingebrachten Gesuche wurden abschlagig beschieden. Nachdem er nun einige Zeit in Salzburg privatisier hatte, trat er im Jahre 1836 als Do> mcmenverwalter deS Grasen Henckel» Donnersmarckin Wolfsberg in Karn« then in Privatdienste, wurde später Rechtsanwalt und Generalbevollmächtig« ter für die Domänen und Bergwerke der k. k. Privileg. Staatsbahn.Gesellschaft in Ungarn, und war zuletzt Genernl-Secre-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Volume 30
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schindler-Schmuzer
Volume
30
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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