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Schlechta Schlechta
August BraĂź fti". Das sind Oesterreichs
Ehrenwächter im Auslande! Nach den
neuesten Nachrichten soll der UnglĂĽckliche,
wie es vorauszusehen war, in den trau«
rigsten Verhältnissen leben und auf die
Mildthätigkeit Fremder angewiesen sein.
Frank l (3. A. Dr.). Sonntageblätter (Wien.
8°.) i n . Jahrg. (l844). S. 44; IV. Jahrg.
(4845). S 229 u. 6l4, in der Rubrik: „Lite-
rarisches Irrenhaus"; S. 973. in der Rubrik:
„Literarische Streiflichter", u. S. 4066. — Wie.
ner Theater-Chronik l860. Nr. 45; 4863.
Nr. 44. — Fremden.Blat t . Von Gustav
Heine (Wien. 40,) l860. Nr. 499; 5865,
Nr. 96. — Theater .Zei tung, heraus«,
von Ad. Bäuerle (Wien. gr. 4«.) 486N.
S. 603 u. 807. — Süddeuts cheZeitung
(Frankfurt a. M.) 4863. Nr. 399. — Neue
freie Presse 4865. Nr. 206. — Presse
(Wiener polit. Blatt) 4866. Nr. 466: „Poli.
tische Charaktere".
I. Zur Genealogie der Schlechta von Wschehrd
(öechisch älechta zu Vsehrd). Ein alt«
öechisches 3^dels«eschlecht, dessen Ursprung
wegen Mangels der erforderlichen Urkunden,
welche in den Kriegen und Unruhen, von
denen das Böhmerland heimgesucht worden,
verloren gegangen, nicht nachweisbar ist. I n
den NrkundenbĂĽchern des 15. Jahrhunderts
begegnet man bereits diesem Namen, von
dessen Trägern die genannte Familie abzu»
stammen vorgibt. Der erstbekannte Schlechta
ist ein Nikolaus Schl. (geb. 4440, gest.
3. Mai 4508). welcher in der St. Martins«
klrche zu Kostelec an der Elbe beigesetzt ist
und dessen noch heute vorhandener Gradstein
unterhalb dem eingemeißelten Geschlechts«
Wappen folgende Inschrift weist.- „I^api6.o
isto te^unmr ossa, uodiliL viri Nioolai yx
anno nktivitÄti^ äoinini 1308, ou^NL uniiQao
ni a.o a.uistsin". — Be.
rĂĽhmt ist des Nikolaus Sohn Johann
^über diesen NähereS auf der zweiten Spalte
unter Nr. 2), wie ĂĽberhaupt die Chroniken die
Namen mehrerer Staatsmänner und Krieger,
aber auch einiger auf dem Felde der Wissen«
schaften hervorragender Männer, welche die«
sein Geschlechte angehören, aufbewahrt. Ein
genealogischer Nachweis ist freilich ob Mangel
der in Verlust gerathenen Urkunden nicht h?r<
zustellen. In der zweiten Hälfte des 47. Jahr« Hunderts gerieth das «inst so mächtige und
reiche Geschlecht in vollen Verfall, aus dem
es sich nicht mehr erheben konnte. Einzelne
SproĂźen desselben fĂĽhrten ein kĂĽmmerliches
Dasein. Einerderselben istFranz S ck le ck ta.
der Stifter der heutigen Freiherren, von dem
weiter unten die Rede ist. Bis vor Kurzem
bestanden noch zwei Linien dieses Geschlech.
teö. die freiherrliche und die ritter«
liche. Die letztere erlosch vor Kurzem mir
dem Ableben des unvermält gebliebenen Jo-
seph Cupertin Nikolaus Ritter v. Schlechta«
Wschehrd (geb. l2. September 4773). der
als k. k. Appellationsgerichtsrath in Pension
zu Vlünn in Mähren noch im Jahre ls54
lebte. Die freiherrliche beainnt mit dem Platz,
obersten Franz Xaver Vincenz von
Schlechta. mit dem auch unsere Stamm«
tafel anhebt. Dieser Zveruleicke das Nähere
ĂĽber ihn weiter unten unier Nr. l) erhielt
mit Diplom äclo. 9. October l849 den erb.
ländisch-österreichifchen und mit einem zweiten
ääo. 22. September 4820 den ungarischen
Freiherrnstand, sVlasäk (Franz),, Der alt<
böhmische Adel und seine Nachkommenschaft
nach dem dreißigjährigen Kriege (Prag o. I .
ll8661. Styblo, 420.) S. 404.)
II. Einige denkwĂĽrdige SproĂźen der Schlechta
vsn Wschehrd. 4. Franz Xaver Vincenz.
erster Freiherr von Schlechta (geb. 4763,
gest. zu Wien 44. September l83l). Trat
um das Jahr 4782, damals etwa 49 Iahce
alt, in die kaiserliche Armee und machte die
FeldzĂĽge und Kriege seiner Zeit, zuerst jenen
gegen die Türken in den Jahren 4783—4790
und dann die der französischen Revolution
von 4790 bis 18t3 mit. Stufenweise rĂĽckte
er bis Zum Jahre <342 zum Oberstlieutenant
vor. fĂĽhrte den Vorsitz in der damaligen
Civil« und Militär-Commission und wurde
zuletzt Vlatz.Oberst in Wien, Nachdem er
dem Staate durch 38 Jahre mit aller Erge«
benheit Dienste geleistet, wurde er mit Diplom
vom 9. October 18l9 in den erbländisch»
österreichischen Freiberrnstand erhoben und
ihm gestattet, den Namen und das Wapven
des alten Geschlechtes der W sch erd (VZehro)
für sich uno seine Nachkommen zu führen. —
2. Johann Schlechta (geb. zu Kostelctz in
Böhmen am 24. Jänner 4465, gest. auf seiner
Burg Kostelch am 29. August 4522). Sein
Vater Nikolaus erscheint alS der sckon
erwähnte Stammvater dieses Geschlechtes.
Johann erhielt eine sorgfältige Erziehung
und seine wissenschaftlichen Kenntnisse waren
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Volume 30
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schindler-Schmuzer
- Volume
- 30
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon