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Schlik 413 Schlik
Hofe zu Kopenhagen, 1788 aber am churmainzi»
schen Hofe, wurde 13l)3 Oberstlandtämmerer
und im folgenden Jahre Principal«Commissär
auf dem böhmischen Landtage; auch besaß
er die geheime Rathswürde. Zu dcn ererbten
Stammgütern brachte er durch Kauf die von
seinen Ahnen schon früher besessenen Herr»
sckaften Nelisch und Wokschitz an sich. Graf
Joseph Heinrich benutzte das Münzprioi.
leqium seiner Familie nicht mehr und ließ es
auf diese Weise verjähren. Sein Sohn Franz
Heinrich, der nachmalige General der Ca.
vallerie, bemühte sich vergeblich um die Resti-
tution desselben. Graf I osephHeinrich war
mit N. pyilippine Ludmissa Gräfin Nostitz-Rieneck
vermalt. Die auf diese Vermäluna geprägte
Medaille, welche in der „Beschreibung
der böhmischen Prioatmünzen und Medaillen",
auf Tafel I.IX, Nr. 129. abgebildet ist. ließ
des Grafen Sohn, der General, durch den
Präger Medailleur Joseph Lerck von Ler»
ckenau im Jahre 1846 anfertigen. Welches
gesegnete Andenken der Graf nach seinem ver»
hälmißmäßig frühen Ableben — denn er starb
im Alter von 53 Jahren — hinterließ, erhellet
auS der lateinischen Grabschrift zu Kopidlno,
welche in der Iiebersetzung lautet: „Der Freund?
lichteit, der Wohlthätigkeit und der alten
Treue war er in seiner Zeit ein glänzendes
Muster, des Adels und der Großen Böhmens
Zirroe". Seine Gattin M.Phi l ippin e Lud«
mi l la geborne Gräsin No stitz'Rie nes,
die ihn um volle 37 Jahre überlebte, schuf
sich durch die schönen Anlagen zu Iiäjnowes
und durch mannigfaltige Besserungen an den
Kirchen und Schulen der Schlik'schen Do<
mänen ein gesegnetes Andenken. Aus dieser
Ede ging der berübmte Reilergeneral Franz
Heinrich Graf Schlik, dessen ausführ-
liche Lebensskizze S. 116 steht, hervor. —
32. Laurenz (Lorenz) Graf S. (gest. um
1581). von der Schlackenwerlher Linie und
selbst Stifter emer Nebenlinie, welche in der
dritten Generation wieder erloschen ist. Lau»
renz ist ein Sol?n Caspar's lS. 107,
Nr. 5) und der E l isabeth Gräsin
Guten stein, ein Bruder des Hein-
rich ^S. 109, Nr. 21). Hieronymue (II.)
lS. 110. Nr. 24), S tephan (S. "4 .
Nr. 41). Lau renz war tön. Rath und
Hauptmann der Altstadt Vrag. Mit seinem
Neffen Joachim machte er den vierten
Kriegszug gegen die Türken mit dem Könige
mit. Er war im Jahre 1520 Rsctor inaßni-
5iou5 der Universität Wittenberg und stand
v. Wurzdach , biogr. Leiikon. XXX. in besonderer Gunst bei Johann Fried»
rich Churfürsten von Sachsen, der ibn 1534
mit seiner Gemalin Siby l le gebornen Her«
zogin von Cleve. Iül ich und Berg in
seiner Bergftadt zu Ioachimsthal besuchte,
worauf Lau renz zum Andenken an diesen
Besuch eine Medaille prägen ließ, welche auf
einer Seite die Bildnisse des Churfürsten und
seiner Gemalin, auf der andern jene des
Laurenziuö und seiner Gemalin zei>
gen. Diesr wie noch andere auf Laurenz
geprägte Medaillen sind auf Taf. XI^IX,
Nr. 4l9; Taf. I,, Nr. 424. 425. 427. und
Taf. I.I, Nr. 428. der „Beschreibung böhmi'
scher Vrivatmünzen und Medaillen" abgebt!»
det und daselbst. S. 489. Nr. 490; S. 499.
Nr. 46. 47. 48 u. 49. und S. 5l9 u, 520,
die Beschreibung enthalten. Die Nachkommen»
schaft aus seinen drei Ehen ist aus der
I. Stammtafel ersichtlich. — 33. Leopold
Anton Joseph Graf S. s^iehe die besondere
Lrbensskizze S. 126). — 34. Leopold Hein-
rich Graf S. (geb. 29. Juli 1729, gest.
26. Juni t?7t1), von der Schlackenwerther
Linie; ein Sohn des Grafen Franz H ea n»
rich ^2. 1<6) und Mar ia Eleonorens
Gräfin Trauttmansdorff.Graf Leopold
Heinrich widmete sich dem Staatsdienste
und bekleidete zuletzt die Würden eines t.
geheimen Rathes, Hoftämmererö und Mini»
sterial-Nanko'Dkputationö.Vicepräsidenten. Er
benutzte das seiner Familie zustehende Münz<
recht nur einmal, im Jahre 1767, in welchem
er Ducaten und Thaler prägen ließ. welche
auf Tafel I.IX, Nr. 50« u. 507. der „Be.
schreibung böhmischer Privatmünzen und Me»
daillen abgebildet sind. Aus seiner Ehe mit
Maria Antonia Gräsin Frankenberg stammt
außer zwei juna verstorbenen Söhnen und
zwei Töchtern ^vergleiche I I . Stammtafel) der
Graf Joseph H einrich lS. 112, Nr. 3l).
Graf Leopold Heinrich ist der Großvater
d:s berühmten Generals Franz Heinrich.
— Lorenz, siehe oben: Lau renz ^Nr. 32).
— 35. Matthäus S. (gest. !487), ein
Sohn H rinrich'«(I.) lS. 109. Nr. 2u) und
Lonstantia's Gräfin von Col la l to ; ein
Bcuver des berühmten Kanzlers Caspar
^S. 106. Nr. 4), Herr der Herrschaften
Ellbogen, Schlackrnwerth, Faltenau und
Weißkirchen, welche über ein halbes Jahr»
hundert in seinem Besitze waren und nach
seinem im hohen Alter erfolgten Tode auf
seine mit Nunigunde Freiin von Schwarzenberg
erzeugten drei Söhne Nikolaus, Hiero.
!3.Iuni1873.) 8
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Volume 30
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schindler-Schmuzer
- Volume
- 30
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon