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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30
Page - 115 -
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Page - 115 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30

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Schlik Schlik Aufstande der Bergleute einige Zusähe und Erläuterungen erhielt, worauf sie im Jahre 1341 im Drucke herausgegeben wurde. Im I . 1348 wurde sie von Kaiser Ferd inanoI . genehmigt und noch erweitert. Auf Grund einer Stelle in der Urkunde über die Ver- Pfändung von Ellbogen, welche König Wla- dislaw am Dreifaltigkeitssonntage 1489 ausgestellt und König L udwig am l7. Octo- ber 1323 bestätigt hatte und worin nach Er« wahnuna der Brrgwertsberechtigung beigefügt ist, daß die Grafen Schlik „auch zu münzen Recht haben", begannen die Grafen Schlik von ihrem Münzrechte Gebrauch zu machen. Die gemeinschaftlichen Besitzer von Joachims» tbal übten auch das Mümrecht gemeinschaft« lick aus, jedoch wird auf den Münzen nur der älteste der Brüder. Stephan, nament« lich aufgeführt. Die von den Grafen Schl i t ausgeprägten Münzen waren die damals noch selten vorkommenden dicken und breiten Groschen von zwei 3oth in Gewicht (eine Unze, daher auch UnsialsL genannt). Man nannte sie Ioachimsthaler>Groschen (z;ro8s äoläks ^oallbilnioi), Thaler«Groschen und endlich Ioachimstdaler und Thaler (äolI.?/, tolHi-7), welcher Name später den ähnlichen Münzen aller Länder und Münzherrcn bei» gelegt und bis nunzu beibehalten wurde, während die schlikischen Münzen dirser Art später speciell Schlikthaler genannt wurden und solcher Beliebtheit sich erfreuten, daß in damaligen Zeiten viele Schuldbriefe in Schlik» thalcrn wieder bezahlt zu werden verschrieben wurden. Die ersten Münzthaler datiren nach numismatischen Forschungen aus dem Jahre 151!). Ueber ihr AuSseden, ihre nächsten Ver. änderungen berichtet die von dem Vereine für Numismatik in Prag herausgegebene „Beschreibung der bisher bekannten böhmi» schen Prioatmünzen und Medaillen" (Prag 1822). S. 492—498 u. 313. welche auf den Tafeln XI.IV, Nr. 380, 381—383 u. 384; Taf. XI>V, Nr. 383, 386—390; Taf. XI^VI, Nr. 391. 392. 393. 394—397; Taf. XI.VII, Nr. 398, 399—404. 403. und Taf. XI.IX, Nr. 414—416, die von F. Liebisch treu gestochenen Abbildungen derselben enthält. So reich Graf Stephan war, so tapfer auch und unerschrocken war er. Im Jahre 1326 zog er mit seinem Könige Ludwig gegen die Türken nach Ungarn und ward n i^ch der unglücklichen Schlacht bei Mohacs nicht wieder gesehen. All? Nachforschungen nach ihm und seinem Schicksale blieben er» folglos. Bei der Ungewißheit desselben und da man die Hoffnung auf seine Rückkehr noch immer nicht aufgab, so wurde er als Haupt der Familie. Mitbesitzer der Familien« aüter und erster Münzbecechtiater mehrere Jahre fortgeführt, und so erscheint sein Name bis 1328 auf allen Schlikmünzen an erster Stelle und stets allein genannt. Im z,?nann< ten Jahre wurde aber auf dem Landtage zu Vudweis den Grafen Schlik das Münzrecht benommen und als eigenthümliches Regale dem Könige ausschließlich zuerkannt. Zwar verlieb der König den Grafen mit Vergleich ä<io. Vrag l3. October 1328 das Recht de5 SilberkaufeL und der Münzung, doch nur nach des Landes Schrot, und Korn und mit dem königlichen Wappen und Namen, wie dieß in anderen königlichen Münzstätten ge, schah. Mit dem Jahre 1328 ist also die Reihe der ersten Schlikmünzen geschlossen. Neberdieß ließen auf S tepdan's Andenken seine Witwe und seine Brüder, ja selbst die Stadt Ioachimsthal verschiedene Medaillen prägen, welche in der obenvähnten „Beschreibung böhmischer Prioatmünzen". Taf. XI.VIII , Nr. 40li—413; Taf. I., Nr. 422. 423. 426, 428. 429. und Taf. I.I, Nr. 430, abgebildet sind. Graf Stephan war mit Nargarellja von pjNlg verheirathet und hatte aus dieser Ehe nur einen einzigen Sohn, den Calirtiner Mor iz , über den unter S. 114, Nr. 3S Näheres mitgetheilt steht. Aus den zu Ehren Stephan's geprägten Medaillen erfahren wir auch stine Devise, welche anmutbig genug lautet: „Ich vergilt Lieb' mit Treue". ^(Hor< m ayr'ü) Archiv für Geschichte u. s.w. (Wien, 40.) 1826. S. 446. — Wochenblatt für Karlsbad und Umgebung (4".) 1864. Nr. 33, K. 309: „Die Entdeckung der Silberbergwerke in IoachimStbal".) — 42. Stephan (II.) S., von der Schlackenwerthec Linie; ein Sohn des Laurenz S. ^2. 1 ^ , Nr. 3^ und Neffe deö vorigen Stephan. Seine Mutter Elisabeth von Aerka war Lau« renzen's zweite Ehefrau. Stephan stand in Diensten des Kaisers Ferdinand I. im Heere, daS in Ungarn gegen die Türken kämpfte, und fand in einer der Schlachten um 138l frinen rühmlichen 2oldatentod. — 43. Victor in S. (gest. l6U3). aus der er- loschenen Falkenauer Linie; ein Lohn des Grafen Victor in auS dessen Ehe mit E l i . sabeth Freiin von Wiloenfels. Dlenl- gleich seinem Bruder Georg im kaiserlichen Heere in Ungarn gegen die Türken und fand 8*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Volume 30
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schindler-Schmuzer
Volume
30
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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