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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30
Page - 118 -
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Page - 118 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30

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Schlik 118 Schlik Mutter an die Epieg e l'scben ein selte« nes Geschenk sandte, einen Talisman, den ein Ahnherr Schlik'6 bei der Be« lagerung und Entsetzung WienS von den Türken erbeutet und der aus einem matt- rothen runden Edelsteine bestand, mit der Inschrift in orientalischer Sprache: „Wenn Unglück dir naht. so wendet Allah es ab", und der sich als werth- gehaltenes Erbstück noch immer im Be- sitze der v. Spiegel'schen Familie be« findet, das AlleS wurde ausführlich bald nach des Generals Tode in der „Weima- rer Zeitung" erzahll, auS welcher es in viele andere Blatter, in manche mit der Ueberfchrift: ,Schlik's Talisman", über- ging. Wörtlich steht es auch in der Frank« furter „Didaskalia" 1839. Nr. 476. Durch seine Wunde zur Unthätigkeit gezwungen, sah Graf S. von seinem Krankenzimmer den Veränderungen zu. welche die Karte Europa's umgestalteten. Genesen, begab er stch nach Paris als Courier und kehrte als Major nach Oesterreich zurück. Nach Napoleon's Rückkehr von der Insel Elba zog S. an dcr Tete einer Veliten-Division wieder in Frankreich ein, wo unter Führung eines Etreifcommando's und im Jäger von Dijon die Tage hingingen. In der nun folgenden 33jährigen Friedensepoche rückte Graf Schlik vom Major zum Feldmarschall«3ieutenant vor. Erst das Jahr 1848 rief ihn auS dem einförmigen GarnisonSleben wieder auf den Kampf, platz. Er bekleidete die Stelle eines Gou« verneurs von Krakau, als ihm um die Mitte des Monats November 1848 der Auftrag wurde, über ein in Dukla an der ungarischen Grenze in der Starke von 8000 Mann aufgestelltes CorpS daS Commando zu übernehmen, mit dem» selben nach den nördlichen Comitaten Ungarns aufzubrechen, um von dort aus die Offenfiv-Operationen der Haupt, armee zu unterstützen und zugleich diese meist slovakischen Gespanschaften in der Treue bei HauS Oesterreich zu erhalten. Schon ein Ahnherr des Generals war vor hundertundfünfundvierzig Jahren auch über Dukla in's Ungarland ein« gefallen, es war der berühmte General und Staatsmann Leopold Anton Joseph Graf Schlik ^s. d. S. 126). der bei Levenz am 1. November 1703 die Malcontenten auf's Haupt schlug und Oberungarn vom Feinde säuberte, eine ähnliche Aufgabe hatte Graf Franz. Heinrich zu lösen. Am 2. December 1848 erließ der Graf den lakonischen^ aber AlleS sagenden Feldruf: „Vorwärts, Soldaten! Wir lieben unseren Kaiser, wir gehören zur braven österreichischen Armee, das Uebrige wird fich finden", und am 3. December trat das Corps, 7 Bataillone Infanterie, 3 Divinonen Cavallerie, 2 Fuß- und 1 Raketen-Bat« terie, den Marsch über die Karpathen an. Der Feind stand vor Kaschau, süd< lich vom Budamsr. in starker Macht und vortheilhafter Höhenpofition. Ehe der- selbe weitere Verstärkungen erhalten könne, beschloß General Schlik den An- griff. Mit Uebergehung deS Details des Kampfes, als nicht Hieher gehörig, sei nur gesagt, doD der General die 10.000 Mann feindlicher Nationalgarden, Hon- vöds und Landstürmer schlug, worauf Kaschau am 11. December ohne weiteren Widerstand in Besitz genommen wurde. Einige Tage später schlug der General bei SziSzko den ungarischen Kriegsinini» ster. trat aber. da er, um den Sieg zu verfolgen, zu schwach war. den Rückzug an. wobei jedoch die grimmige Kälte und sonstige Beschwerden seinem CorpS große Verluste beibrachten. Indessen machte dec Feind energische Anstalten, sich Kaschau's
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Volume 30
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schindler-Schmuzer
Volume
30
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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