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Schmelkes 167 Schmelkes
Hnwendnng n^ Killern" (Prag 1833, 8".);
dieser Schrift folgten im Laufe der Jahre:
„Nie Thermalbäder zu Eeplitz. Gine medieinibch-
phlzzikalische Zki^e" (Berl in 1837); —
„Trplitj und seine Mineralquellen mit öezunbe-
rer RĂĽcksicht avi ihren Werth ĂĽl5 Heilmittel"
(Dresden und Leipzig 184!) ; — „Ceplitz
gegen A'll'hmnngen. Oin Beitrag ^ur Nalneathera-
pie der Nenrusen" (Dessau 1853. 8".); —
„Veplitz gegen Neuralgien. Fortgesetzte Nri-
träge zur Nalnellthernpie der Nenrasen" (Ber»
lin 1861); — „Sedimente meiner Prang an
den Gtzermen zu Geplitz" (ebd. 1867). I n
feiner Wirksamkeit als Arzt und Fach«
schriftsteller war er mannigfach ausge«
zeichnet worden. Mehrere gelehrte Ge«
sellschaften. wie zu Berlin, Diesden,
Danzig, Leipzig, MĂĽnchen, Paris und
Warschau, hatten ihn unter ihre Mit«
glieder aufgenommen, die Könige von
Sachsen und PreuĂźen ihn mit Orden,
Letzterer auch mit der goldenen Medaille
fĂĽr Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet;
sein eigener Monarch hatte ihm das gol«
dene Verdienstkreuz mit der Krone ver-
liehen. Im Jahre 1849 regte er den
Gedanken an, ein Hospital fĂĽr kranke
Soldaten und Beamte, zunächst für
solche aus dem Königreich Sachsen, in's
Leben zu rufen. Schon im nächsten
Jahre, nachdem S. den Bauplatz aus
eigenen Mitteln erworben, stand das
Hospital fertig da, und durch 20 Jahre
wirkte er als menschenfreundlicher GrĂĽn-
der. unbesoldeter Arzt und Director des»
selben. Sachsen ernannte ihn dafĂĽr zum
Sanitatsrathe, nachdem er schon frĂĽher
herzoglich anhalt'fcher Rath geworden
war. FĂĽr daS israelitische Hospital, das
er ois ein Jahr vor seinem Tode durch
33 Jahre unentgeltlich geleitet, spendete
er, als er seine Stelle niedergelegt,
20l)() fl. zu einer wohlthatigen Stiftung
an demselben. Es bleibt nur noch Eini- ges ĂĽber seine poetische Ricbtung zu
sagen, welcher zu folgen ihm bei seinem
ärztlichen Berufe, der bald den ganzen
Menschen in Anspruch nahm. wenig Zeit
blieb. Ueber Aufforderung des FĂĽrsten
Metternich schrieb er. als im Jahre
1833 die Kaiser von Oesterreich, von
Rußland und der König von Preußen in
Tcplitz zu einem (Kongresse zusammen-
kamen, ein Gelegenheitsgedicht: „Vir
Stimmen der Eudten", ein zweites zur Be-
grĂĽĂźung der Monarchen in Teplitz fĂĽhrt
den Titel: „Hie Mler und die Duellen im Nila-
thllle". So hatte er sich in vormarzlicher
Zeit viel mit Poesie beschäftigt und eine
Sammlung Gedichte im Style ArmstasmS
GrĂĽn's, den er unter den modernen
Poeten zumeist liebte, war auch druck«
bereit, als die Märzereignisse dazwischen
kamen und der Druck unterblieb. Von
seinen lyrischen Gedichten find mehrere
in Almanacken und Journalen zerstreut;
was sich in seinem Nachlasse vorfand,
hat sein Biograph Ludw. Aug. Fr an kl
gesammelt und der Lebensskizze als poe>
tischen Nachlaß angehängt. Es befinden
fich in demselben neben 3enien. Epigram»
men und einigen Zeitgedichten das treffliche
Gedicht: „AnRothschild", mit dem ernsten
Schlußuerse: „Sprich, was hastdu für die
Freiheit deines Volkes je gethan?" und
sein schon erwähntes längeres erzählendes
Gedicht: ,Mila". I n dem Orte, in wel«
chem S. so viele Jahre und so erfolgreich
gewirkt, erfreute er sich allgemeinen Ver>
trauenS. Als im Jahre 1849 Oesterreich
den Gemeinden die autonome Wirksam«
keit einräumte, wurde S. in das erste
Stadtverordneten Collegium gewählt und
von demselben einhellig zum Stadtrathe
ernannt, und als im I . 1838 der Bür»
germeister seine Stelle niederlegte, fiel die
Wahl fĂĽr dessen Stellvertreter auf ihn.
Aus seiner Ehe mit Rosalie Pol lak
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Volume 30
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schindler-Schmuzer
- Volume
- 30
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon