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Schmid, Hermann 82 268 Schmidt. Johann 33
er uns schildert, schildert er so ansckau-
lich und dabei so friscb, so poetisck schön,
daß es unS wundert, daß noch kein Ver»
leger alif den Gedanken kam. eine illu»
strirte Ausgabe von Sckmid's Ge»
schiebten zu veranstalten. Welche Fülle
von Stoffen für einen Maler! Und was
bei S. besonders betont werden muß, ist
die sittliche Reinheit, mit welcher er sei>
nen scklif.'stelleriscden Arbeiten den Stem»
pel edler Gesinnung aufdrückt. I n all'
den zahlreichen Schöpfungen seiner Muse
fiildei ssw kein Wort, das auch das zar«
teste Gemüth beleidigen könnte. Wir
denken, einen solchen Hauptvorzug eines
Schriftstellers sollte ein unparteiischer
katholischer Literarhistoriker doch auch
nicht unerwähnt lassen! l^ s. d. Quelles.
Welser Anzei« er (Welser Localblatt) 1870.
Nr i3. im Feuilleton: „Iur Etinnerung an
einen Landslnann", lnituetheilt von A. E.
Seibert. — Die Gartenlaube. Illu-
strirtes Familienblatt lLeipzig. Ernst Keil. 4«.)
XV. Jahrg. (l867), S. 506: .Ein Erzähler
der Gartenlaube". — Ueber Land und
Meer. Allgemeine illustrirte Zeitung (Stutt.
gart. Ed. Hallberger. tl. Fol.) 5864. Nr. 5.
S. 76. — Kehre in (3os). Biographisch,
literarisches Lexikon der katholilchen deutschen
Dichter, Volts« und Jugendschriftsteller im
19. Jahrhunderte (Zürch. Stutiaart. Würzbur^
5870. L. Wörl, gr. t>«.) Bd. I I , S. lt)3. —
Kurz (Heinrich), Geschichte der deutschen Li»
teratur mit ausgewählten Stücken aus den
Werten der vorzüglichsten Schriftsteller (Leip-
zig l«72. B, G. Teubner. schm 4») Bo. IV:
Bon Goethe's Tode bis auf die neueste Zeit.
S. 4a, 50< », Sl)3b, Sll b. 2l3»u. b, Sl9b,
S21d. 658 b, 66st b, e<i7», 679a. 689 b.
^Schmid hat bei beiden Literaturhistorikern,
die seiner gedenken, wenig Glück. Beide wissen
über sein Leben aar nichts. Bei Ke drein
hat er es überdieß mit dem Roman „ Im
Morgenroth" uollends verschüttet, „denn so
poetisch der Titel klingt", schreibt Keh rei n,
^seine Bedeutung löst sich höchst prosaisch
dahin auf. daß jenes „Morgenroth" de>n Ueber»
aan« von der finsteren Nacht des katholischen
Glaubens zu dem hellen Tage der unaläubi»
gen Aufklärung bildet. Damit ist die Tendenz dieses Romans sattsam gekennzeichnet, und
sein künstlerischer Werth mag ebenfalls genug
angedeutet sein. wenn wir bemerken, daß die
Ausmalung gewisser Scenen und die senil»
mental«romantische Sprache der Helden uns
unaufhörlich an die historischen Romane der
unerreichbaren Fabrikantin Louise Mühl<
bach erinnerte!" Da ist doch der gewissen»
hafte Kritiker mit dem römischen Katholiken,
der ja um jeden Preis einen Schlag, der
sitzen bliebe, versehen wollte, durchgegangen.
Hermann Schmid und Louise Mühlbach !!
So steht's gedruckt. — Heinrich Kurz be<
handelt Schmid, den er übrigens in zwei
Personen, in den Romandichter Hermann
Schmid und in den dramatischen T'ich«
ter Hermann Theodor Schmid spaltet, glimpf»
lieber. Nur gegen die Nebeneinanderstellung
Sch m id's und Breier's muß im Namen des
Ersteren Protest erhoben werden, denn während
aus jeder Zeile deg Ersteren der gründlich durch
und durch wissenschaftlich gebildete, künstle»
risch gestaltende Poet durchblickt, ist Letzterer
nichts mehr und nichts weniger als ein prat»
tischer Autodidakt, der sein ungebildetes Lese»
publirllm mit Klößen tractirt, die gut ge»
schmorrt. aber für jeden feinen Magen ge-
radezu unverdaulich sind. Und daß Breier
je künstlerisch gestalten wollte, ja könne, den
Gedanken — nun den wagt er selbst nickt zu
denken.) — Porträte, l) Holzschnitt. Mül<
ler 20.. aus der xyl. Anst. v. W. Aarland
in der „Gartenlaube" 1867. S. 509; —
2) nach einer Photographie von Greth aus
E.(duard) H,(allbtrger)'s rylogr. Anstalt in
„Ueber Land und Meer" t865, S. 76.
53. Schmid, Hermann Theodor, siehe:
Schmid, Hermann ^S. 262. Nr. 32).
54. Schmidt. I . N.. siehe: Schmidt
Nr. 40t. S. 320, 3.
55. Schmidt, Johann (Bi ldhauer, geb.
in Oesterreich 0. d. EnnS im Jahre 1689. gest.
zu Mautern 23. Juni 17L1). Ueber die I u .
gendjchre, den Bildungsgang und die Meister,
bei denen S. seine Kunst erlernte, liegen keine
Nachrichten vor. CS war zur Zeit Kaiser
Kar l 's V I . , der seine Macht über Mailand.
Neapel und Sicilien ausdehnte, in Folge dessen
Oesterreich durch seine Berührung mit Italien
eine mächtige Anregung im Gebiete der Bau«
tunst, Bildhauettunst und Malerei von dorther
empfing. In dieser Zeit lebte zu Grafenwörth
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Volume 30
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schindler-Schmuzer
- Volume
- 30
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon