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Schmidt) Karl Ios. 83 288 Schmidt, Karl Ios. 33
daselbst kam er <856 als Professor an daS ata
demische Gymnasium in Nien. an welchem er
ununterbrochen bis 5872 wirkte, im letztgenann.
ten Jahre aber an das neuerricktete Staats«
gymnasium im I. Bezirke als Direktor beför»
dert wurde. Nach zweijähriger Wirksamkeit auf
diesem Posten wurde er im Jahre 1874, nach
der Penfioniruna des Directors Dr. Hocheg»
aer, mit der Leitung deS akademischen Gym.
nasiums in Wien betraut. Außerdem hat S
ale fachmännisches Mitglied für die Gymnasien
im n. ö. Landesschulralhe einen Tdeil der Ma.
turitätö.Prüfungen in Niederösterreich zu leiten
gehabt. Die Zeit, welche ihm der anstrengende
Beruf im Lehramte übrig läßt, widmete S.
literarischer Thätigkeit. indem er für die öfter«
reichische Gymnasial.Zeitschrift verschiedene Re>
cenfionen über altsprachliche Schulbücher scbrirb.
eine .Lateinische Schulgrammatik" (Nien !869.
Beck. 8«) für das ganze Gymnasium verfaßte,
welche sich ebenso wohl des Beifalls pdiloloni»
scher Schulmänner, wie namhafter Verbreitung
erfreute, und gemeinschaftlich mit Professor
Gehlen ein lateinisches Lesebuch, betitelt:
Neue freie Presse (Wiener volit Blatt).
Nr. !872. l5. August 1li?2: „Professor Karl
Schmidt".
«3. SchNidt, Karl Joseph (Schrift-
steller, geb. zu Brunn 4. Jänner
1801, gest. zu Olmüh 2. November
1862). AlS Schriftsteller unter dem
Pseudonym C. Bruno. Sein Vater
Joseph war k. k. Kreissecretär und
starb, da der Sohn erst sechs Jahre alt
war. Unter der Leitung der Mutter und
dem Einstuffe seiner Pathe Vincenzia
Gräfin Nugent. geb. Gräfin Braida.
wuchg S. heran, entwickelte sich geistig
und körperlich und fand an seinen Lehrern
Dominik Kinsky IM. XI, S. 275^
und Franz Xaver Ri chter ^Bd. XXVI,
S< 44^ wohlwollende Männer, die ihn
in seinen Studien förderten und unter»
stützten. DaS Gymnasium besuchte er in
Brünn, in Olmüh sehte er die höheren
Studien fort, und seine Absicht, sich dem
Lehramte zu widmen, opferte er dem Wunsche seiner Mutter, welchem zufolge
er bei dem k. k. mährischschlesischen Ge«
neral'Cornmando in Dienste trat. I m
Jahre 1828 erhielt er eine Anstellung in
Dalmatien, und als im Jahre l830 in.
Italien eine mobile Armee aufgestellt
wurde, wurde S. bei derselben eingetheilt
und kam nach Mailand. Wählend eineö
Urlaubes, den S. im December -1831 ber
seiner Mutter in Brunn verlebte, wurde
er befördert und dem mährisch-schlefischen
General'Commando zur Dienstleistung
zugewiesen. Im Iadre 1841 kam er
nach Teschen. im Frühlinge des Jahres
1844 erhielt er einen dienstlichen Ruf
nach Wien, wo er. dem Militar-VeipflegS«
Oberverwalter zugetheilt, mehrere Mo«
nate arbeitete» bis im October 1845-
seine Versetzung nach Krain erfolgte.
Daselbst wurde er zum Amtsvorstande in
Zaibach ernannt. Von dort im Jahre
1847 riack Triest übersetzt, kam er im
Jahre 1849 nach Wien und zuletzt im
Jahre 1834 in seine Vaterstadt Nrünn.
Frühzeitig pflegte S. mit besonderer
Vorliebe die schone Literatur und betrieb
nebenbei mit großem Eifer das Studium
der Mineralogie, letzteres unter Anlei»
tung seines Freundes Gotthold Escher,
damals Lehrer an der protestantischen
Lehranstalt in Brunn. Auf schöngeistigem
Gebiete fesselten ihn zunächst Theo krit
und Geßner, und nach ihrem Vorbilde
veröffentlichte er — 18 Jahre alt —
„Jollen" (Brunn 1819, Gastl). Während
seines Aufenthaltes in Dalmatien ent-
standen zahlreiche lyrische Dichtungen^
welcke später gesammelt unter dem Titel:
,Mqrthen> und <tMe«5en-Kränze" gedruckt
erschienen. Nach seiner Heimkehr aus
Dalmatien schrieb er: „Nrünn und Zeine-
Umgebungen". Mit 2 Tabellen (Brunn
1833. 3. W. Seidel, gr. 12<>.); — „Nei-
tröge zur Statistik llan Mahren und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Volume 30
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schindler-Schmuzer
- Volume
- 30
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon