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id) Mathias 83 299 Schmiß Mathias 83
Herausg. von vr. Ad. Schmidl (Wien, 4".)
I.Iahra. (l844). IV.Quartal, Nr. 78, S. 62«.
in Dudik's Artikel: „Kunstschätze aus dem
Gebiete der Malerei in Mähren". — Oester>
reichischeNlltional'Encyklopadievon
Gräffer und Czikann (Wien l836, so.)
Bd. I I I , S. 289, unter dem Schlußworte
„Kremser.Schmidt". — P i l lwein (Bened.).
Biographische Schilderungen oder Lexikon
Salzburgischer, theils verstorbener, theils le>
benderKünstler u. s. w. (Salzburg 1821, Mayr
kl. 8«.) S. 210. — Schreiner (Gust. Or.).
Grätz (Gräh 1843. 8".) S. 270. 290. 297.
486, 200. — Der Verkündig er Islil.
S. 697. — Blätter des Vereins für Lan<
deSkunde von Niedrrösterreich (Wien, 8<>.)
1375, Nr. 4, 5. 6. 7. 8. ^Dieselben zu be.
nützen, war mir leider nickt gegönnt, doch
erhielt ich von dem Velfasser der darin ent>
haltenen Monographie über Schmidt, von
Herrn A. Mayer, Nachricht, daß sie in den
angeführten Nummern erscheinen werd»'. Wenn
jl'ne Monographie noch ausführlicher ist und
mehr als mein Artikel enthält, so wolle man
bedenken: mein Artikel ist für ein Lenkon
geschrieben, die Monographie müsse trachten,
den Gegenstand möglichst zu erschöpfen.^
IV. Porträte. 1) H aüben stricker x. 1778.
Radirimg von Ebendemselben. — 2) Nach
Haubenstricler C- Fellner Lo. Ferner befand
sich seiner Zlit und vielleicht noch jeht ein
in Oel gemaltes Biloniß Schmidt's im
Schlosse zu Leopoldskron nächst Salzburg,
jetzt im Besitze Iul. Aüxander Schindler's
ls> diesen Band S l2^ und ein in Oel ge<
maltes Selbstporträt ist im ersten Stockwerke
des astronomischen Thurmes im Stifte KremS«
münstcr zu srhen.
88. Echmid. Mathias (Maler. geb.
im Dorfe See im Thale Paznaun im
Oberinnthale Tirols am ^l4. November
4833). In zarter Jugend gab Math ias
unwiderlegliche Beweise seines auSgespro»
chenen Zeichentalents, denn, noch ein
zartes Knablein, zcichnete er nicht selten
auf die schwarze Rechentafel in der
Schule mit weißer Kreide sein gutmülhi«
ges Schulmeistertem, wenn dieses eben
nicht da war. und so ahnlich, daß seine
Mitschüler sofort im Conlerfei daS Ori»
ginal erkannten. Als Math ias fünf» zehn Jahre alt war, stand sein Entschluß
fest, Maler zu werden, und endlich ent»
schloß sich der Vater, ihm seinen Willen
zu lassen und gab ihn in Tarrenz als
Lehrling zu einem „Tuifelemaler". Die
Tuifelemaler in Tirol, schreibt Steub,
widmen ihren Pinsel vornehmlich den
Feld« und Grabkreuzen und den Bild«
stöckeln und „Marterln", daß heißt den
kleinen Erinnerungstafeln für fromme
Chlisten, die im Freien verunglückt sind.
Da auf solchen Denkmälern gewöhnlich
die armen Seelen in ihrem Flammen»
Pfuhle, umgeben von dcn höllischen Gei»
stern. dargestellt werden, so nennt man
diese Künstler gewöhnlich Tui fe le«
maler. Zu einem solchen, der in Tar«
renz sein Atelier hatte, kam Mathias.
Sein Meister ertheilte ihm zunächst nur
Unterricht im Farbenreiben, ließ ihn aber
desto steißiger Waffer tragen. Holz spal«
ten und andere häusliche Arbeiten ver«
richten. Nur einmal, wie unS sein Bio-
graph Steub in drastischer Weise er«
zählt, gab ihm dcr Lehrherr einen ehren»
den Beweis seines Vertrauens und übcr«
raschte ihn mit einem höchst delicaten
Auflrage. Die Kirche in seinem Gcburis»
orte See war nämlich mit einem alteren
Deckengemälde geschmückt, daS den ersten
Sündenfall darstellte. Mutter Eva trat
nun auch am Plafond zu See in ihrcr
gewöhnlichen Tracht auf, welche aller«
dings nahezu gar keiner gleichkommt;
allein viele Menschencilter hatten dort
an dieser ihrer Erscheinung nicht den
mindesten Anstoß genommen, und erst
die neuere AScese begann sie unerträglich
zu finden, so ließ denn auch eines Tages
der reizbare Dorfcurat den Maler von
Tarrenz kommen, machte ihn auf den
Scandal auf der Decke oben aufmerksam
und verlangte, er solle mit seinem Pinsel
Zucht und Anstand herstellen im Para«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schindler-Schmuzer, Volume 30
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schindler-Schmuzer
- Volume
- 30
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon