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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30
Page - 328 -
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Page - 328 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30

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Schmitson 328 Schmitson keit später so eigenthümlich aus dem Kreise seiner künstlerischen Genoffen her» aushob und mit ihrer polirten Ober» stäche jeden nicht tiefer Blickenden über die glühende Leidenschaftlichkeit und wilde Kraft feines darunter verborgenen Natu- rells tauschte. Ohne daran zu denken, ein Künstler zu werden, widmete er be> reitS als Knabe, wenn er spazieren geführt wurde. Rindern und Pferden und über» Haupt ländlichen Vorgängen eine ge- spannte Aufmerksamkeit, wovon seine zahlreichen Zeichnungen aus jener Zeit. sämmtlich in scharfen, sauberen Umrissen und mit natürlichem Gefühle für das Richtige ausgeführt, Zeugniß geben. Doch war es keineswegs diese Richtung der Kunst, die ihn anzog, vielmehr über« wog bei ihm der Hang zur Architectur, deren Studium, und vor Allem jenes der gothischen Baukunst, er bis in sein zweiundzwanzigstes Jahr mit einem Eifer betrieb, der ihn bei Allem, was er unter« nahm^ charakterisirte. Auch später noch. als er bereits ganz in der Thiermalerei aufging und darin so zu sagen einen europäischen Ruf erlangt hatte, kehrte er von Zeit zu Zeit zu seinen architektoni' fchen Entwürfen zurück, und seine Lieb» lingsidee war, einmal eine Villa oder Palast vollständig künstlerisch ausstatten zu können. Er wäre wohl auch dieser Richtung treu geblieben. wenn nicht äußere, mächtig in sein Leben eingreifende Ereignisse ihn plötzlich bestimmt hätten, sich der Malerei zuzuwenden, da er durch sie schneller zu Mitteln zu gelangen hoffte, die es ihm ermöglichten, sich eine ganz selbstständige Lebensstellung zu schaffen. Er begann nun zu malen, ohne Lehrer, ohne Vorbild, ohne Schule, außer der Sammlung des Städel'schen Insti- tutes kannte er nichts, die Technik der Behandlung der Oelfarben erfand er sich so zu sagen selbst. I n strengster Abge« schlossenheit von der Welt, nur das Stu« dium der Natur im Auge, und zwar zunächst das der menschlichen Gestalt, trieb er feine Kunst. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche Actstudien, deren 34 Blätter in Blei, Kreide und Roth» stein in seinem Nachlasse stch vorfanden, ferner 22 Blätter Compositionen zu Shakespeare's „Venus und Adonis", deren eine er im größeren Maßstabe als Radirung ausgeführt hat: „Venns ant tiem nun Gllnben gezagenen, nan Amoretten begleiteten Magen stehend, fahrt aufwärts, die Anemonen an die Vrnst drückend, in welche sich der Veib des Geliebten verwandelt", eine Com» Position, über welche ein Kritiker bemerkt, von ebenso viel Großartigkeit und Idea« lität im Zuge und Schwünge der Linie, als voll der groteSkesten Wunderlichkeiten im Einzelnen. Zwei Jahre arbeitete und bildete sich S., begraben in seiner Werk- stadt. als er endlich mit einer fertigen Arbeit vor das Publicum trat: „Gin am Kunde eines Gehölzes pflügender Bauer, mit einem Oespann uns Pterd und Uuh, welche beide an dem ausgelassenen Spiele ihrer Spriiss- linge, Fahlen und Kalb, daneben lebhaften Antheil, nchmen". Als um diese Zeit der Tod in seiner Familie sürchterliche Ernte hielt, er überdieß im Widersprüche mit seinem Vater eine Ehe geschlossen hatte, übersiedelte der Künstler zunächst nach Düsseldorf, es geschah dieß zu Anfang der Fünfziger.Iahre, wo er mit seinen Arbeiten bald Aufsehen erregte. -Im Jahre 1836 vertauschte er seinen Wohn» sitz in Düsseldorf mit Karlsruhe, aber schon im Herbste des nächsten Jahres zog er nach Berlin und entfaltete dort eine zunächst für seine Kunstgenofsen durch Fülle. Leichtigkeit und künstlerische Be« deutung erstaunensweithe Production. Doch war für seine ungemein sensible
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Volume 30
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schindler-Schmuzer
Volume
30
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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