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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30
Page - 345 -
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Schmutzer 343 Schmutzer ben und mit einem zweiten Taufnamen, Mat thaus,n .A. Math ias . Gehört einer bekannten und geschickten Künstler« familie an-, die nach Einigen als aus Tirol stammend bezeichnet wird, wahrend Jacob S. selbst sich und seine Vorsah, reu als aus Ungarn kommend angibt, und in der That gibt es noch heute Schmutz er in Ungarn ss. d. Quellen S. 332, Nr. 2). Jacob ist ein Sohn des Andreas ^s. d. S. 343). der selbst' ein sehr geschickter Kupferstecher war; seinen Vater verlor Jacob, als er noch ein Knabe von sieben Jahren war. Nach dem Tode seiner Eltern sollte er nichts Geringeres als Viehhüter wer« den. Wenzel Fürst Liechtenstein aber nahm sich der Witwe an und versetzte sie in die Lage, für die erste Erziehung des Knaben zu sorgen. Der Stempelschneider Matthäus Donner Md. I I I , S. 369^ ein Freund des Vaters, sorgte für die Aus» bildung des Sohnes und verschaffte ihm Gelegenheit, die unter van Schuppen's Leitung stehende Akademie zu besuchen; daselbst übte er sich nicht nur sehr fleißig im Figurenzeichnen, sondern erhielt auch gründlichen Unterricht in der Geometrie, Civilbaukunst und im Bossiren. Als Donner die Fortschritte seines Schütz« lings gewahrte, wollte er ihn zunächst in seiner eigenen Kunst, im Stempelfchnei» den, ausbilden; aber so sehr sich S. die Mühe gab, seinem Lehrer gefällig zu sein, so wenig entsprechend waren seine Fortschritte darin; es war nun einmal die Kunstrichtung nicht, in welcher S.'S Talent etwas leisten sollte. Die kleinen Formen, der überaus mühevolle und langwierige Mechanismus sagten S.'s lebhaftem Temperamente nicht zu, wah- rend er in der Zeichnung großer Figuren, kühner, schwungvoller Formen immer Treffliches leistete. So wurde denn das Stempelschneiden aufgegeben, hingegen der Zeichenunterricht in der Akademie fleißig fortgesetzt, während er unter Pro» feffor Mül ldor fer , einem mittelmäßi« gen, an der Akademie angestellten Maler, die ersten Versuche im Figurenmalen machte. Aber so anstellig er sich im Malen zeigte, so wenig materiellen Vr> folg erzielte er damit, und um den noth» wendigsten Lebensunterhalt zu gewinnen, mußte er den größten Theil seiner Zeit mit anderen Arbeiten zubringen. S. begab sich nun nach Prehburg, wo er mit Zeichnungsstunden, mit geometrischen Arbeiten und mitunter mit Malen sich nothdürftig forthalf. Aus dieser Zeit stammen einige von S. gemalte Altar» blätter, darunter ein „Ghriötns am Kreuze" und eine „H. Nargaretha", ersteres in der Preßburger Spitalkirche, letzteres in der Blumenthaler Capelle aufgestellt, welche beide ungeachtet deS ziemlich rohen Colo» rits immerhin ein Talent bekunden, das, wenn es in dieser Richtung sich fortgebil- det hätte, darin gewiß Bedeutendes ge- leistet haben würde. In Pceßburg hatte S. an dem Domherrn von Kempelen einen Gönner gefunden, der die Absicht hatte, auf die Reise nach Rom. welche er in einiger Zeit antreten wollte, den jungen und hoffnungsvollen S. mitzu- nehmen. Aber Kempelen's Tod ver. eitelte die Ausführung dieses Planes und so wurde denn S. statt eines geschickten Malers ein ausgezeichneter Kupferstecher, welcher Zweig der Kunst vor ihm in Oesterreich nichts weniger als würdig, ja kaum vertreten war. I n Preßburg wurde S. auch mit dem Kupferstecher Z o l l e r bekannt, bei welchem blos mechanischen Arbeiter S. die Technik des Radirens und einige Handgriffe im Grabstichel erlernte. DaS gab ihm Brot. er stach für Klöster ver»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Volume 30
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schindler-Schmuzer
Volume
30
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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