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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Volume 31
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Schneider 4 von 23.000 Kriegsgefangenen ermöglicht werden. Sobald Tirol durch daS Treffen am Verge Isel am 29. Mai und Vorarl» berg durch das Treffen bei HohenemS vom Feinde frei geworden, wurde Dr. Schneider durch einhellige Wahl der vorarlbergifchei? Stände an die Spitze derselben berufen und seine Wahl zum General» Commissär von Vorarl» berg am 6. Juni zu Innsbruck von dem commandirenden General Freiherrn von Buo l und dem bevollmächtigten Hofcommissär Freiherrn von Hocmayr, Schneider's jüngerer Mitschüler und Jugendfreund, bestätigt. Was Schnei» der in dieser Stellung geleistet, bleibt unvergeßlich. Er war durch List und Gewalt das verdienstlichste Werkzeug zur Befreiung der vielen tausend, bei Re< genSburg, Hausen, Landshut, Ebers» berg und Linz-gefangenen Oesterreich«', daS kleine Vorarlberg stellte von seinen 91.000 Seelen 20.000 Mann unter Waffen! ohne Geld, ohne sonstige mili» täusche Erfordernisse — die kaiserliche Mannschaft betrug im Ganzen wenige hundert Mann — schuf er sich Reiterei und Geschütz und lieferte den Franzosen und Württembergern mehrere glückliche Gefechte, nahm Constanz mit sechs Kano» nen und mit der baden'schen Besatzung, und würde noch weitere Vortheile erreicht haben, wäre nicht alle Communication abgescdnitten und überhaupt eine kräf> tigere Unterstützung möglich gewesen. Aber alle diese Opfer waren durch den Znaimer Waffenstillstand vergebens ge» bracht. Schne ider's Lage war nun eine geradezu gefährliche. Aber nicht auf seine eigene Rettung bedacht, verschmähte er es, wie er aufgefordert worden, mit den österreichischen Truppen das Land zu verlassen.. Er unterhandelte mit dem würltembergischen Vorposten»Comman- > Schneider danten eine Kapitulation für das Land, auf Sicherheit der Person und des Eigen» lhums und lieferte dann sich selbst aus. Aber die Kapitulation wurde nicht ein» gehalten, man plünderte und mißhandelte und Schneider selbst wurde als Ge- fangener erklärt. Schon hatte Nafto» leon in Schönbrunn daS Todesurtheil über ihn gesprochen, und nur dem Um» stände, daß ihn der Kronprinz — nach» malige König — von Württemberg auf den Hohenasperg abführen ließ und seine Auslieferung dem französischen General Beaumont, so stürmisch auch dieser sie verlangte, verweigerte, verdankt S chneider sein Leben. Während dieser Vorgänge, ja gerade wahrend Scknei» der auf den Hohenarperg als Gesänge», ner abgeführt ward, wurde seine 17jäh» rige Frau auf der Flucht in die Schweiz zum ersten Male entbunden und ihre mit ihr flüchtende Freundin starb, nachdem sie ein todtes Kind zur Welt gebracht. Die im Wiener Frieden stipulirte Amne» stie rettete auch Schneider's Leben und Freiheit. Er war lange Zeit Gefan» gener in Ulm, Lindau und Kempten ge» wesen. Anfangs Februar 1811 kam er nach Wien und wurde k. k. Appellations» rath. I n den Jahren 1812 und 1813, ehe noch Bayern sich an die Verbündeten anschloß, wollte Schneider in Gemein» schaft mit Hormayr Vorarlberg und Tirol wieder insurgiren, wurde aber auf Oesterreichs Veranlassung verhaftet, je. doch bald wieder in Freiheit gesetzt. Im Mai 1819 begab er sich, den Tod im Herzen, in seine Heimat, wo er im schön» sten ManneSalter von erst 43 Jahren sein Leben beschloß. Hormayr charakte» risirt den Freund und Helden mit folgen» den Worten: „Schneider war von kurzer, gedrungener Statur und aus» nehmender Leibesstärke, von Jugend auf
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schnabel-Schrötter, Volume 31
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schnabel-Schrötter
Volume
31
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1876
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
402
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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