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Schneider Schneider
Zimmermeisters, der von seinem mäßigen
Erwerbe auf die Erziehung seines Soh.
neS nicht viel verwenden konnte. Der
Schullehrer, der an dem damals sieben»
jährigen Schneider ein besonderes
Talent zur Musik bemerkte, unterrichtete
nun den Knaben außer den Gchulgegen»
ständen im Singen, auf der Violine, dem
Claviere, der Orgel, wie auch auf mehre,
ren Blasinstrumenten. Dieser vom besten
Erfolge begleitete Unterricht währte bis
in daS 16. Jahr, wo er abwechselnd
Schulgehilfe in Weitzendorf, Cantor in
Pulkau und Reh war, 1787 dem Rufe
nach Poggstall folgte und endlich durch
AlbrechtSbeiger's Fürsprache den
erledigten Gehilfendienst in Melk erhielt.
Diesen Dienst zugleich mit dem deS
Pfarrorganisten versah er sechs Jahre,
nahm bei Alb rechtsb erger, der da»
mals Organist in Melk war, Unterricht,
bildete sich vollkommen unter seiner Lei'
tung aus, wurde nach desselben Abgang
1766 Stiftsorganist. 1768 Schullehrer
und bei Gelegenheit des 80jährigen
Priesterjubiläums deS Abtes Urban,
wozu er eine neue Messe componirte,
Schulrector. AlS in der Folge das
Gymnasium nach St. Pötten verlegt
wurde, erhielt S. die Direction über den
Stiftchor und den Musikunterricht der
zurückgebliebenen Knaben. Ein würdi»
ger Schüler A lbrechtsb erger's, be>
wahrte er sich als einer der besten und
kraftvollsten Orgelspieler, der bald seinem
Meister nicht nachstand, und als ein
vortrefflicher Tonsctzer, wie dieß D?.
Forkel und Abbä Vogler bezeugten,
deren jeder ihm ein Thema gab, welches
er aus dem Stegreife auf der großen
Orgel so regelmäßig ausführte, daß sie
ihre Erwartungen nicht nur übertioffm
fanden, sondern ihn auch für den eisten
der damals lebenden Organisten erklär» ten. Vogler machte überdieß seine nä>
here Bekanntschaft und kaufte ihm Messen
von seiner Compofttion ab, welche er auf
seinen weiteren Reisen mit sich fortnahm.
Unter Schneider's Werken verdienen
ausdrückliche Erwähnung: eine Mefse zur
Primi; deS nachmaligen NbteS Anton,
1781', — ein Requiem zur Todtenfeiei
des Abtes Urban, 1785; — eine Neffe
bei Gelegenheit der TMjährigen Säcular»
feier des Stiftes Melk-, — außerdem
hat er noch 46 Messen. — 33 Motetten,
— 34 Gradualen, — 14 Requim, —
12 Litaneien, — 27 Todtenlieder und
eine kleine Cantate componirt, welche
Werke sich wohl noch im Musikarchive
des Stiftes Melk befinden dürften; ge»
druckt erschien davon nur ein Heft Pasto-
ralen für die Orgel.
Neues Uniuersal 'Zeiikon der Tonkunst.
Angefangen von Dr. Julius Schladebach,
fortges. von Vd, VeinSdoif (DreSden 18Z7,
R, Schäfer, gr. 8».) Bd. I I I , S, «4 s^ach
diesem gestorben am l3. Februar l812). —
Gaßner (F. S. Dr.), Unioersal'Lerikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in cineni Bande
(Stuttgart l849, Frz. Kohler, L«. li°.) S. 72?
IMch diesem gest, am A. Februar t8i2^.
Schneider, Franz Ritter von (k. k.
Art i l ler ie»H auptmann und Ritter
des Maria Theresien>Ordens, geb. zu
Wien im Jahre 1801, gest. zu Nomo
4. August 1830). Trat im Juli 1818
als Gemeiner in daS 2. Artillerie-Regi«
ment, in welchem er es 1837, nach 19jäh»
rigec Dienstzeit, zum Unterlieutenant
brachte, worauf er im Jahre 1848 Ober»
üeutenant und bald darauf Hauptmann
wurde. Mit dieser Charge endet seine
militärische Laufbahn. Beim AuSbmche
der Revolution im Jahre 1848 in Mai»
land stand er als Oberlieutmant und
Commandant der Batterie Nr. 1 in der
lombardischen Hauptstadt. Am 21. März
1848 Nachmittags sollte die von den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Volume 31
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schnabel-Schrötter
- Volume
- 31
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1876
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon