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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Volume 31
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Page - 71 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schnabel-Schrötter, Volume 31

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Schodelberger Schodelberger ebenda 26. Jänner 1833). Von mittel- losen Eltern, wurde er von diesen für das untere Lehramt bestimmt, was ihm am schnellsten Brot geben sollte. Dabei entwickelte sich in dem Knaben frühzeitig daS Talent für die Kunst; ehe er schreiben konnle, zeichnete er bereits und unter» richtete andere Kinder in seiner Kunst. Mit acht Jahren fam er in die Normal- schule und erst, als er 12 Jahre alt war, erhielt er systematischen Unterricht im Ornamenten-, Blumen- und Architectur- zeichnen. Im Alter von 18 Jahren hatte er die philosophischen Studien beendet und nun kam er zunächst als Supplent in die Zeichenschule bei St. Anna; zwei Jahre später, damals 20 Jahre alt, wurde er angestellter Lehrer an der Zol> lern'schen Hauptschule am Neubau, an der er noch zu Anfang der Vierziger» Jahre thätig war. Die Muße seine« Lehramtes widmete er seiner Kunst, in der er durch seinen Freund Anton Pet- ter M . XXI I , S. 138), den nachmali- gen Director der Wiener Akademie, der mit ihm auf einer Stube wohnte, im Laufenden erhalten wurde. Dabei sah sich S,, so Vollendetes er leistete, immer nur für einen Dilettanten an, unternahm aber in seinem Kunstenthusiasmus im Jahre 1803 die erste Kunstreise, und zwar zunächst nach Oberösterreich und Salzburg, wo sich seinem künstlerische!! Auge die Großartigkeit der Natur aus erster Hand darbot. DieseS Anschauen einer an Waldcspracht und Farbenherr- lichkeit so reichen Natur wirkte ganz eigen- thümlich auf den jungen Künstler, dessen Vorbilder bisher zwei große Maler der Natur, Claude Lor ra in und Pous- sin, gewesen. So erhielten seine von den großen Werken der genannten Meister genährten Ideale durch die unmittelbaren Scenen einer großartigen und prächtigen Natur erst Fleisch und Blut. Diese Ver- schmelzung von Ideal und Wirklichkeit ist auch das Hauptmerkmal der Arbeiten des Künstlers, das ihnen ohne Rücksicht auf die vollendete Technik einen Haupt- reiz verleiht. Mit dem Fortschritte, den er durch diese Verbindung des Studiums der Natur mit jenem seiner großen Vor» bilder in der Kunst gemacht, wuchs sein Verlangen, auch noch andere Werke jener Meister kennen zu lernen, und so unter- nahm er eine Künstler-Wallfahrt nach Dresden, einzig und aklein, um dort zwei der berühmtesten Bilder von Claude, welche die königliche Gallerte besaß, zu studiren und zu copiren. Und die vollm- deten Copim von Claude's „Flucht nack Egypten" und „Polyphem", und von Ruisdnel 's „Hirschjagd" und „Iudenkirchhof von Harlem" waren die Schätze, welche er von seiner Künstler» fahrt heimbrachte. Um diese Zeit wurde ein reicher Edelmann, der die Kunst auf das Freigebigste unterstützte, Graf Lam- bert, auf unseren Schödelberger aufmerksam. Dieser kaufte dem Künstler zwei Gemälde ab, die bald in seinem Salon Aufmerksamkeit und Bewunde» mng erregten und die Blicke auf den bisher unbekannt gebliebenen Künstler richteten. Bald fanden sich auch andere Besteller ein. Graf Pä,lffy wünschte gleich drei Bilder von S., welche dieser im Palaste seines Mäccns, des Grafen Lambert, der ihm daselbst ein Atelier hatte einrichten lassen, vollendete. Nun folgten sich Bestellung auf Bestellung, Se. Majestät der Kaiser, die Erzherzoge, Magnaten und andere Große des Reiches ehrten den Künstler durch ihre Aufträge, und als S. die Ausstellung deö IahreS 1813 mit seinen Gemälden beschickte, fanden diese so außergewöhnlichen Bei» fall, daß ihn die Wiener k. k. Akademie
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schnabel-Schrötter, Volume 31
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schnabel-Schrötter
Volume
31
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1876
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
402
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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