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Schoedle
Vchoedle, siehe: Schedel. Marti
Wd.XXIX, S. 147^. Sein Geburtöor!
der dort Thonheim genannt ist. heißt
Thanheim oder Tannheim.
Schüssel, Augustinus. siehe: Scheffe!
August sBd. XXIX, S, 186).
Schöffe!. Joseph (Mi tg l ied de
Abgeordnetenhauses des österreichische
Rsichsrathes. geb. zu Przibram i,
Böhmen am 29. Juli 1832). Gin Sohl-
des k.k. Bergrathes Joseph Schöffe
und Gnkel des ehemaligen k. k. Verwalters
von Schlögelmühle in Niederösterreich.
Nachdem er in BudweiS die philosophi
lchen Studien beendet, wurde er in Folg«
der 1848ger Ereignisse zum 28. Infante
rk.Regimente assentirt und machte nu
demselben dm Feldzug im Jahre 1849
in Italien mit, wurde im Jahre 1880
zum Infanteiie'Regimente Nr. 37 und
im Jahre 1883, nachdem er einen Con»
fiict mit einem rohen Vorgesetzten gehabt,
zum 3. Feldjäger'Bataillon überseht, in
welchem er im Jahre 1884 zum Officier
befördert wurde. Im Jahre 1889 focht
er in Italien, rückte zum Oberlieutenant
vor und trat am 1. Jänner 1863 mit
Beibehalt des Officierö>Charakters aus
dem Verbände der Armee. Von da an
widmete er sich dem Studium der Natur»
Wissenschaften, arbeitete von 1863 bis
1868 als Volontär in der geologischen
ReichSanstalt, woselbst er die von dem
Realgymnasium in Maiiahilf auf der
Weltausstellung in Wien ausgestellte
chrislallogenetische Sammlung verfer»
tigte, und machte ausgedehnte Reisen.
Sein nunmehr der Wissenschaft und ihrer
Pflege gewidmetes Leben nahm ihn viel»
fach in Anspruch, denn S. wurde corie.
fpondirendeS Mitglied der ?. k. geologi»
fchm Reichsanstalt, der k. k. geographi»
schen Gesellschaft, der Wiener Landwirth. 6 Schöffel
schafts-Gesellschaft, des österreichischei
ReichSforst'Vereins, der chemisch-physi
kalischen Gesellschaft und des Vereins fü,
Landeskunde in Niederösterreich, sammt
lich junge Vereine, deren Mitglieder sict
die beim Eintritt« übernommenen Auf
gaben noch ernstlich angelegen sein lassen
und an deren Lösung arbeiten. Doch alle
diese wie immer verdienstliche Thätigkei!
hätte S.'S Namen noch lange im Dunkel
seines bescheidenen Forscheckbens ruhen
lassen, wenn nicht ein ganz besonderes
Ereigniß eingetreten wäre, das die öffent»
liche Meinung ein paar Jahre lang
mächtig aufregle. Denn in einer höchst
wichtigen Angelegenheit, in der söge»
nannten Wiener>Waldf rage, steht
Schöffel'S Name obenan, und da
diefe Angelegenheit jahrelang Tages,
gespräch war, sich Tauseich und Tausend
um die Lösung derselben auf das Auge»
legentlichste interessirten und Herausgeber
dieses Lerikons die ganze Angelegenheit
seit ihrem Veginne aus daS Aufmerk-
samste verfolgte, so läßt er hier, da sie
daS Hauptmoment in Schöffel's Leben
bildet und feinem Namen Dauer gibt, so
lange die Schalten des WieneoWaldes
die nach reiner Luft lechzenden Wien«
rquicken werden, die ganze Geschichte in
chjecliuer Darstellung folgen. Zu Anbe.
ginn der Sechziger>Iahre, also ziemlich
zu gleicher Zeit mit dem Aufleben des
constitutionellen Regimes in Oesterreich,
wurde von den damaligen Wortführern
der Verkauf des unbeweglichen Staats»
igenthums. nämlich der Slaatsdomä»
cen, Realitäten und Bergwerke als In>
egriff staatswirthfchaftlicher Weisheit
hingestellt, indem sie behaupteten, dec
Staat wegen seines verwickelten und
kostspieligen Aoministrcitioiis.Apparates
sei geradezu unfähig, derartige Objecte
mit nutzbarem Erfolge zu verwalten. Die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Volume 31
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schnabel-Schrötter
- Volume
- 31
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1876
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon