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Schöller Schöller
Physicus zu Hartberg. 1788 Physicus
und Armenarzt in Gratz, 1898 Sani»
tätsrath und Protomedicus daselbst. I n
dieser Stellung gewannen, ihm seine Ge»
schicklichkeit und Humanität die Liebe
und Verehrung der Bevölkerung. Als
Schriftsteller in seinem Fache zu wirken,
gestattete ihm seine angestrengte PrariS
nicht, nur zu Dr. St ieg er'S im Jahre
1807 erschienenen „Praktischen Beine»
kungen über die Impfung" schrieb er
eine Vorrede und wirkte als Protomedi»
cus für die möglichste Verbreitung der
gemeinnützigen Schrift, wie er denn auch
veranlaßte, daß die Landesstelle tausend
Exemplare derselben unentgeltlich ver»
theilen ließ. Der Monarch und die Wis>
senschaft ehrten den humanen Arzt,
ersterer durch Verleihung des Adelsian»
des mit dem Ehrenworte Edler uon,
welche am 8: Februar 1817 erfolgte,
letztere, indem sie das Bildniß S.'S im
November 1827 im medicinischen Hör»
saale feierlich aufstellen ließ. S. starb als
Greis von 89 Jahren. — Nicht minder
ausgezeichnet als Arzt und Gelehrter
war sein Sohn Ferdinand (g«b. zu Hart»
berg in Steiermark 26. Mai 1793, gest.
zu Gratz 23. September 1884); er be-
suchte die Schulen in Gratz, trat aber, als
daS Jahr 1899 die österreichische Jugend
unter die Fahnen rief, damals 16 Jahre
alt, in das steirische Landwehr-Aufgebot,
nach dessen Auflösung er zu den Studien
zurückkehrte. Den Beruf seines Vaters
wählend, erlangte er an der Wiener
Hochschule am 22. November 1807 den
Doctorgrad und begann im December
d. I . seine ärztliche Thätigkeit in Gratz
als substituirter Armen>Physicus in den
Vierteln jenseits der Mur. Im folgenden
Jahre berief ihn der Gratzer Stadt-Ma»
gistrat als Gecichtsarzt, im November
1818 wurde er Professor der Zoologie am neu begründeten Ioanneum und im
folgenden Jahre Professor der speciellen
medicinischen Therapie, Pathologie und
Klinik am Gratzer Lyceum, mit welchen
Stellen er die eines Ordinaiiums an den
vereinten k. k. Kranken-Anstalten zu Gratz
versah. Im October 1821 erhielt er die
Lehrkanzel der praktischen Medicin und
daS Amt eines Primararztes an den
Gratzer Eiv!I>HeilanstaItm, welche Stel-
len er bis an sein im Alter von 61 Iah<
ren erfolgtes Ableben versah. Als Arzt
und Lehrer stand S. gleich seinem Vater
allgemein in hoher Achtung. Im Jahre
1842 erwählte ihn die Hochschule zum
lieotor in2,FiMon3. Als Schriftsteller
arbeitete S< an den medicinischen Jahr«
büchern der österreichischen Monarchie,
außerdem an vielen Zeitschriften oeS In«
und Auslandes im medicinischen und
naturwissenschaftlichen Fache mit. Selbst»
ständig gab er heraus: „Die innerlichen
Nrnnklieiwi be« Menchen" (Wien 1839,
Wallishausser, gr. tz«.). welches Werk
die früher bestandene k. k. Studien<Hllf>
commisfion als Lehrbuch anerkannte und
befürwortete. Ueber seine rastlose und
wirksame Thätigkeit zur Zeit der Ruhr»
Epidemie 1828, der Cholera 1831 und
des Typhus 1849 herrschte eine Stimme
der Anerkennung. Mehrere medicinische
Akademien des In» und Auslandes zähl>
ten S. unter ihren Mitgliedern, darunter
die kais. Gesellschaft der Aerzte in Wien
und die kön. Gesellschaft der Aerzte in
Athen. Sein Freund Hyazmth v. Schul»
heim widmete dem Verblichenen einen
warmen Nachruf.
Steiermärkische Zeitschrift. Reoi«. von
Dr. G. F. Schieiner, Di. Albert von
Muchar, C. G- Ritter von Leitner, A,
Schrötter (Gräh 484?, Damian u. Sorge,
8«.) Neue Folge, VII. Jahrg. (l84L), Heft 1,
S. S». Nr. 0XXIX ftber den Vater Jo-
seph von Schöller). — Gratzev Zei,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Volume 31
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schnabel-Schrötter
- Volume
- 31
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1876
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon