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Schrötter, Anton Schrotte^ Antun
eingreifenden National»Museum. das es
anfangs war. zu einer den lebendigen
Samen wissenschaftlicher Kenntnisse aus«
streuenden technischen Lehranstalt zu erhe-
ben. Schrötter, der bis dahin seine
Assistenten, und Supplentenstelle in Wien
bekleidet hatte, wurde nun im Jahre
1830 zunächst als Suppleni an die neu>
errichtete Lehrkanzel der Chemie und
Physik am Ioanneum in Gratz berufen
und ihm im Jahre 1834 diese Lehrkcm«
zeln bleibend verliehen. Dreizehn Jahre
war S. in der Murstadt in den oben«
bezeichneten Zehrfächern und in dieser
Zeit in denselben auch schriftstellerisch
thätig gewesen; überdieß hatte er im
Jahre 4838 zur eigenen Förderung in
seinen Lehrfächern eine mehrmonatliche
wissenschaftliche Reise nach Deutschland
und Frankreich unternommen, auf welcher
er Berlin, Gießen, Heidelberg, Paris,
Frankfutt, Göttingen und andere Städte
besuchte und mit den Koryphäen seines
Faches in persönlichen Verkehr trat. Nach
seiner Rückkehr begann eine neue Thätig«
keit im Laboratorium. Dasselbe wurde
nach den im Auslande gesehenen Mustern
umgestaltet, neue Apparate wurden ange-
schafft und Vorbereitungen zu größeren
Untersuchungen wurden getroffen. Stö»
lünd für seine Zwecke war freilich die
Vereinigung beider Fächer, der Chemie
und Physik, in einer Person, doch da<
gegen war bei dem damaligen Stande
des Unterrichtswescns im Kaiserstaate an
eine Abhilfe nicht zu denken. S., durch
die von Berzel ius vorgenommenen
Untersuchungen aufmerksam gemacht, de«
gann damals seine Arbeiten über die
Verbindungen deS Stickstoffes mit dem
Kupfer und Chrom, mußte aber die Fort-
setzung. seiner Versuche unterbrechen, theils
wegen der damit verknüpften großen Ge«
fahr und eines wirklich dabei stattgehab. ten Unfalles, theils weil Andere auf blos
mündliche Mittheilung hin bereits nahezu
vollendete Arbeiten aufnahmen und unter
günstigen Umständen früher veröffentlich»
ten. Bei dieser Gelegenheit wurde von
ihm auch die Ursache der merkwürdigen
Veränderung ermittelt, welche Metalle
erleiden, wenn sie lange Zeit in Ammo-
niakgas erhitzt werden. Von S.'s schrift-
stellerischen Arbeiten fallen in die Zeit
seines Aufenthaltes in Gratz außer einigen
Analysen steirischer Mineralquellen seine
Untersuchungen über den Ozokeri t .
dann über den Id r ia l i t , den er als
neue Mineralspecies aufstellte, den un>
theilbaren Opal in>Al lophan, der
ebenfalls als neue Species erkannt und
von dem Breslauer Professor der Mine-
ralogie. E. F. Glocker, Schrötter i t
benannt wurde; dann Untersuchungen
der schwefelsauren Chromoxyd salze
und über fossile und recente Harze. Als
im Jahre 1843 die Lehrkanzel der spe-
ciellen technischen Chemie am k. k. poly.
technischen Institute in Wien erledigt
wurde, erfolgte Schrotter's Berufung
an dieselbe. Im Jahre 1845 wurde ihm
jene der allgemeinen Chemie an der näm-
lichen Anstalt verliehen. I n dieser Stel-
lung machte S. seine Anträge über eine
Reorganisirung deS ganzen Lehrfaches,
welche, wie auch die Einrichtung eines
den Forderungen der Wissenschaft ent-
sprechenden Laboratoriums, so weit es
thunlich, genehmigt wurden. Bald dar«
auf begann er die Herausgabe seines
Werkes: „Chemie nach ihrem gegenwär«
tigen Zustande", welches jedoch unvollen-
det geblieben ist. Auch fällt in die erste
Zeit seines Aufenthaltes in Wien eine in
den Ooinxt62 rsnäus der Pariser Aka»
demie (I'.LO) gemachte Mittheilung über
den Einftuß sehr niedriger Temperaturen
auf dcis chemische Verhalten der Körper
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schrötter-Schwicker, Volume 32
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schrötter-Schwicker
- Volume
- 32
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1876
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 406
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon