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Schubert, Anton 27 Schubert. Ferdinand
Schubert, Anton, siehe S. 113, in
den Quellen Nr. 1.
Schubert, Eduard Victor, siehe ebenda
Nr. 2.
.Schubert, Ferdinand (Schulmann,
geb. zu Wien am 18.. n.A. am19. Octo-
, her 1794, gest. ebenda am 26., n. A. am
28. Februar 1839). Sein Vater war
Schullehrer am Himmelpfortgrunde in
Wien, sein Bruder Franz der berühmte
Lieder-Componist ss. d. S. 30). Gleich
seinem Bruder Franz stammte er aus
seines VaterS erster Ehe j^vgl. die Stamm-
tafel bei Franz Schubert, S. 31).
Seine erste Erziehung erhielt er im
Elternhause unter seines Vaters unmittel»
barer Anleitung. Nachdem er in den
Jahren 4807 und 1808. die beiden Jahr-
gange der vierten Classe und im Jahre
1809 den pädagogischen Curs an der
Musterhauptschule bei St. Anna zurück-
gelegt, begann er als Gehilfe an der
Schule seines Vaters, November 1809.
seine Lehrerthätigkeit. November 1810
wurde er als Gehilfe, 1816 als wirklicher-
Lehrer im k. k. Waifenhause angestellt, in
welchem er bis März 1820 verblieb. Das
Waisenhaus stand damals unter der Lei-
tung deS als Pädagog ausgezeichneten
Regierungsrathes Vierthaler. Mit
diesem im Vereine betheiligte sich Schu-
bert an den Versuchen mit der Bell-
Lancaster'schen Methode, welche damals
im kais. Waisenhause angestellt wurden,
und verfertigte die dazu nöthigen Tabel-
len, über 200 an der Zahl. Ueber seine
musikalische Wirksamkeit in dieser Anstalt
wird weiter unten die Rede sein. Im
Jahre 1820 wurde er von dem fürsterz-
bischöflichen Konsistorium zum Schulleh«
rer und koFknsokori im Altlerchenfeld
ernannt, welche Stelle er durch vier
Jahre versah, bis im Jahre 1824 seine Ernennung zum Lehrer an der k. k. Nor»
mal'Hauptschule bei St. Anna erfolgte,
welche Stelle er am 22. Jänner antrat.
Im Jahre 4841 wurde ihm, nachdem
bei den FF. Ursulinerinen ein pada»
gogischer CurS für Lehrerinen an der
Mädchenschule eröffnet worden war. das
Lehramt der Pädagogik und Methodik
daselbst übertragen, welches er bis zu
seiner am l3. März 1831 erfolgten
Ernennung zum Director der Normal«
Hauptschule versah. Als solcher führte er
die Umgestaltung der beiden Jahrgänge
der vierten Classe in eine zweiclassige
Unterrealschille durch, welche bald darauf
durch Errichtung des dritten Jahrganges
zu einer vollständigen erweitert wurde.
BiS zu feinem im Jahre 1839 im Alter
von 63 Jahren erfolgten Tode blieb S.
auf seinem Posten thätig und bewährte
sich auf demselben als denkender und
umsichtiger Pädagog. Als pädagogischer
Schriftsteller mehrfach thätig, haben die.
von ihm veröffentlichten. in mehreren
Auslagen erschienenen und später von
seinem Sohne Kar l zeitgemäß umgear»
beiteten Lehrbücher große Verbreitung
gefunden. Sie sind in chronologischer
Folgc: „Aurrent- und Lateinschriften zum
Gebrauche beim Versuche der Nell- und Jan»
caster'LchlN Methude kür die Käglinge des.
k. k. 3Vlli2enhllugl5" (1819); — ,3er kleine
kleide. Noptrechner" (1826); — „skij-
Me Narstellüng der
llLterrkichizchln
Gebirge"
(1829); — „Ner Kleine Feldmesser" (1830);
— ,Ner Kleine Zterellmeter« (l832); —
,Ver kleine Gellgraph', 2.Bände (1833),
der erste Band dieses WerkchenS erschien
im Jahre 1857 im Verlage von 3. W.
Seidel in Wien in 3. Auflage unter
dem Titel: , Elemente der Geograste";
der zweite Band im Jahre 1833 im
Verlage von Sal lmayer u. Comp. in
. Auflage unter dem Titel: „Der kleine
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schrötter-Schwicker, Volume 32
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schrötter-Schwicker
- Volume
- 32
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1876
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 406
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon