Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Volume 32
Page - 34 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 34 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Volume 32

Image of the Page - 34 -

Image of the Page - 34 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Volume 32

Text of the Page - 34 -

Schubert) Franz 34 Schubers Franz Zahl ist nicht gering — keiner gleich, kommt. Da traf denn auch den unerreich» ten Liederdichter der ebenbürtige Lieder» Componist. Wir nennen nur beispiels« weise: „Der Erlkönig", „MignonS-Lieder", „Der Fischer", „Der König in Thule", „ In allen Wipfeln ist Ruh'", „Haiderös. lein", „Lied des Harfners", Elarchens Lied aus „Cgmont", Gretchens: „Neige dich zu schmerzenreiche", „Gcetchen am Spinn- rade" u. s. w., in welch allen, wie noch sonst in vielen anderen, wie Reißmann geistvollst charakterisirt: seine Melodie zu einer Gewalt selbstständigen Ausdrucks sich erhebt, den in diesem Grade nur noch die Volksmelodie befitzt, und tvel< chen allen der Meister jenes reizvolle Klangcolont anbildet, daS Sinn und Herz gleichmäßig berückt und umfängt, und welches mit unmittelbarer, unwider. stehlicher Gewalt wirkt. Außer Liedern von Goethe componirte Schubert in dieser Zeit auch Vieles von Schil ler, der doch weit weniger wie Goethe sei« nern musikalischen Sinne zusagte, obwohl sich auch unter den Kompositionen zu Schiller wahre Perlen, wie z. B. Thecla'S Lied aus „Wallenstein" („Der Eichwald braust, die Wolken zieh'n"), Mädchens Klage", „Gruppe aus dem Tartarus", „Die Erwartung", „Alpen, jager" und „Pilgrim" befinden. Von anderen beliebten Poeten jener Tage, welche Schubert mit Vorliebe zu seinen Kompositionen wählte und auf seine vor- herrschend idyllisch.melancholische Seelen« stimmung schließen lassen, sind Höl ly , Matthisson,Kosegarten zu nennen; wahrend von minder bekannten es ins- besondere einige aus seinem nächsten Freundeskreise sind, wie Mayrhofer. Franz von Schober, Stadler, in deren Dichtungen er sich mit seiner reichen musikalischen Innerlichkeit so vertiefte, daß er so zu sagen ihre Arbeiten in Tönen neu schuf, wobei die musikalische Darstel» lung die dichterische meist ganz außer» ordentlich überragt. Von seinen anderen Compofitionen aus dieser Periode, aus welchen jedoch nur hie und da der Ein- fluß großer Musterbilder, wie etwa Mo-. zart'S und Beethoven's, hervorblickt, was bei dem ganz selbststandigen Charak» ter seiner Ljeder-Composit ionen durchaus nicht der Fall ist, find vor Allem zu nennen seine berühmte „Tra> gische Symphonie", die „Große Sym- phonie in 0", aus welcher ein deutscher Musikgelehrter sogar die Prophezeiung der künftigen Größe Ungarns heraus» gelesen hat(!!!), die „Quartetten" in D-moii und ft-äu^i das „Itadat rll2tOi" nach Klopstock's Text. und die beiden Ouvertüren im italienischen Style. Sein künstlerisches Schaffen hatte in dieser ersten Periode desselben, wie eS die Kunst» kritik begrenzt, auch seinen ersten Höhen» punct erreicht. „Schubert hatte die neue Form des Liedes gewonnen und zugleich eine Reihe von Mustern dieser Gattung hingestellt, die unvergängliche kunst« wie culturhistorische Bedeutung be- halten werden. Er fand zu den Liedern der deutschen Dichter nicht nur paffende und sangbare Melodien, sondern er setzte sie wirklich in Musik, d. h. er dichtete sie musikalisch um, gestaltete sie ganz neu musikalisch von innen heraus. Damit aber gab er der gefammten Musik einen bedeutsamen Anstoß zu ihrer weiteren Entwickelung, indem er sie nach einer bestimmten Richtung drängte." I n der letzten Zeit. 1847, bevor Schubert >eine Lehrerstelle aufgab, welche mit einer seinem Talente würdigeren zu vertauschen er wiederholt vergebliche Versuche ge» macht hatte, war er noch mit Franz von Schöber >M. XXXI, S. 62) bekannt
back to the  book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schrötter-Schwicker, Volume 32"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schrötter-Schwicker, Volume 32
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schrötter-Schwicker
Volume
32
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1876
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
406
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich