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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
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Page - 8 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33

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8 Hchwayenberg Dann die Fürstin Erneft ine, die von dem Geiste ihreS VaterS, des berühmten Johann Adolph, durchwehte Tochter, die nachmalige Gattin deS letzten Fürsten Eg genberg; dann die durch ihre Gottesfurcht am kaiserlichen Hofe so hochverehrte Gemalm des Fürsten Ferdinand Wi lhe lm Euseb, die Fürstin Mar ia Anna geborne Gräfin von Sulz . an welche wir noch die beiden, durch ihr trauriges Ende denkwürdigen Für< stinen Pau l ine , dieses Opfer der Mutter« liebe, und Mar ia Eleonore, Gemalin des FrlomarschallS Windisch-Grätz, an, reihen, die in der Prager Pfingstwoche, trau« rasten Andenkens, ein unvorhergesehenes Ende gefunden. — Daß das Fürstenhaus der Kunst und Poesie nicht fremd geblie, ben, beweisen die reizenden Landschaften, welche der kunstsinnige Fürst und Raaber Vischof Ernst zur Zeit, da er noch Domherr in Salzburg war und durch die Schassung des herrlichen Aigner Parkes sein Andenken verewigte, auf das Papier gezaubert. Auch einige Radirungen der Fürstin Paul ine bekunden den feinen landschaftlichen Sinn und die Gewandtheit der hohen Frau, mit der Radirnade! umzugehen. Die reichen, man nigfaltigen Kunstschätze, die theils zerstreut, theils gruppenweise zusammengestellt in den zahlreichen Schlössern und Palästen des Hau« seS angetroffen werden, sprechen überdieß ge- nügend für die Liebe zur Kunst und den ge< läuterten Geschmack der einzelnen Sproßen dieses Geschlechtes, das aber auch der Kunst und Dichtung selbst als würdiger Vorwurf diente. So gab das traurige Ende der Für« stin Paul ine auf dem Pariser Feste im Jahre I8i0 den vaterländischen Poeten einen genug düsteren Stoff, denn unter den zahl. reichen balladenartigen Dichtungen. hervor« gerufen durch den erschütternden Vorfall, be< gegne'n wir außer jener des Sieiermärters Kol lmann ganz im alten herkömmlichen Balladenstyl, und einem „Mutterliebe" be< titelten Gedichte von Levitschnigg. auch nock einer Dichtung von Zedlitz. Die Er« oberung Naads begeisterte den Freiherrn von Püchler sBd. XXIV, S. 54). den Naben im Wappen der Schwarz cnberge zu be- singen, während der Tod des Siegers von Leipzig, des Feldmarschalls Kar l , eine Flüth von Elegien und Trauerliedern hervorrief, aus welchen das tiefpoetische von Weissen« dach: »Der Tod des Fürsten Carl von Schwarzenberg", besonders hervorgehoben sei. Der Graf Adam, der kurbrandenburgische Minister, neben Wal len st ein eine der markigsten Gestalten des dreißigjährigen Krie. ges. wmde von W. Klenz e dramatisch be< handelt, und auch in Romanen begegnen wir — wenn wir nicht irren, in einem von H i l t l oder Hesekie l— diesem von den Geschichtschreibern mit Absicht entstellten und erst von Cosmar wieder rehabilitirten merk< würdigen und bedeutenden Charakter. — Wie endlich in neuester Zeit der Leipziger Held durch die Hand des Bildners verherrlicht worden und sein Reiterbild von seinem Stand« puncte nach dem Palais seines Geschlechtes hinsehend, dasselbe mahnt, wie einst er für die deutsche Sache, so heute, mit Gut und Blut zu seinem Herrn und Kaiser zu stehen, dieß ist in des Letzteren Lebensstizze. wo auch über das Schwarzenberg'Monument berichtet wird, dargestellt. — Schließlich sei noch der Schwär, zenberg in Westfr iesland, welche von Erkinger's ältestem Sohne M ichael (II.) ihre Abstammung herleiten, in Kürze gedacht. Michael, hätte sich. wie RitterhusiuS und Imho f berichten, mit einer Ursula Grüner aus Frariken zum zweiten Male verheirathet.und die Nachkommen aus dieser Ehe sind die besagten westfriesischen Schwär- zenberge, welche sich auch nach der Stamm- herrschaft von Hoh enlandsber g nannten. Die fürstliche Linie ließ sich auf eine Aner. kennung dieser Schwär zenderge nie ein, einwendend, genannte Ursula Grüner habe außer der Ehe mit Michael Kinder gehabt, welche erst nach der Hand legitimirt worden seien. Es entspann sich darüber ein langwieriger Proceß, den endlich im Jahre 1672 die Schwarzenberg aus Westfries« land verloren haben. Diese Schwarzen« berg in Westfriesland waren übrigens eine Familie, welche in ihrer neuen Heimat an« sehnliche Militär« und Civilstellen bekleideten, so war Sicco Freiherr von Schwarzen» berg 1742 General der holländischen Infan- terie, ein Anderer dieser Familie 1732 Oberst und Commandant von Namur, ^733 Com< mandant der Citadelle zu Brüssel; ein Georg Wol f Freiherr von Sch. war Depucirter im Nathe der Generalstaaten. Mitglied des westfriesländischen Adels und 1739 als Amt, mann zu Menaldumay gestorben. — In gar keiner verwandtschaftlichen Beziehung zum Fürstenhause steht die rheinische Freiherren» familie der Flach von Schwarzenberg, deren Sproßen höhere Kirchenwürden im Erz-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schwarzenberg-Seidl
Volume
33
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1877
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
380
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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