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Schrvarzenberg Schrvarzenberg
mebst einer kurzen Nachricht über'dessen Leben
und Schriften (Nürnberg 4773, 50.). —
Zeitschri f t für Rechtsgeschichte. Herausge.
geben von Nudorff. I I . Bd. (1863), 1. und 2.
Heft. Das Bamberger Hofgerichtsbuch mit
den Urtheilen Schwa rzen b er g's. Von C.
I . Seitz. — Porträte, l) Holzschnitt, Alb.
Dürer tsc, darunter die Verse Schwär»
z en b erg's:
Die Sippschaft, merk', ist dazu gut.
Daß sie oft Tugend stärken thut.
Auch weiset, wie man Erbe zeitlich hab';
And Jeder bet' für die im Grab',
Von denen er ist gestiegen ab. (Fol.) —
2) A. Dürer x., I . F. Christ keo. (8".)
Nadirt. seltenes Blatt. — 33. Johann
(III.) uon Schwärzende r g (gest. 24. Sep»
tcmber tä88). Von der fränkisch'hohenland.
bayerischen Linie der älteste S^hn Frie«
drich's (Nr. 2?), nus dessen erster Ehe mit
Walburga Gräfin Helfen stein. Da seine Ge>
schwister Paul . Friedrich und Albert
alle vor ihm starben, Friedrich's Ehe mit
mit 5abil>e Aeuft von jilam'll kinderlos ge»
blieben, so fiel auf Johann der Alleinbesitz
der Stammgüter, uni deren Revindication
aus den Händen der Vergewaltiger, in welche
diese unter seinein Vater in die Wirren des
Bauernkrieges gefallen waren, er auf das
Empfindlichste und nicht ohne Erfolg bemüht
gewesen. Johann's Zeit fällt gerade
in jene der Wrumbach'schen Händel,
von denen er aber. treu an Kaiser haltend,
fern blieb, und in Anerkennung eben dieser
Treue wurde er am 2l. Mai 1566 auf dem«
selben Reichstage zu Augsburg, auf welchem
die neu durchgesehene Landfriedens« und Ere<
cutionsordnung 'neu bekräftigt, die gegen
Wi lhe lm von Grumbach ausgesprochenen
Achtssentcnz brstätigt und mit deren Vollzug
der Churfürst von Sachsen August beauf.
tragt wurde, zugleich mit seinen damals noch
lebenden Brüdern Pau l und Friedrich
und seinen Vettern Otto Heinrich, Chri«
stoph und Johann Gerwig von der
bayerischen Linie in Anerkennung ihres ur-
alten Adels und ihrer um Kaiser und Reich
erworbenen Verdienste in den Graftnstand er«
hoben und die Stammherrschaft Schwär,
zenberg zu einer Reichegrafschaft gemacht.
Sonst ift über I oh a n n's'Leden wenig be-
kannt, und die wenigen vorhandenen Nach»
lichten, so daß er in den burgundischen Krie-
gen jener Tage mitgefochten, in denselben
schwer verwundet worden und in die Eefan» genschaft der Franzosen gerathen sei, aus
welcher er sich durch großes Lösegeld befreit:
so glaubwürdig sie an und für sich sind,
entbehren fester Angabe. Graf Johann
war mit Nana Iasolie Gräsin Vetlingen, ver»
witweten Pfalzgräfin von 5immern, einer
Schwester seiner Stiefmutter (seines VaterS
Friedrich dritte Frau), vermält, die ihm
jedoch keine Kinder geschenkt, so daß die
fränkischen Güter nach Johann's im
Jahre 1588 erfolgten Tode an die Grafen
Schw a rz end erg.von der jüngeren bayeri«
schen Linie, u. z. an Graf Ot to Hein«
rich übergingen. — 34. Johann Adolph,
erster Fürst von Schwarzenberg (geb.
l6l5. gest. zu Wien. 23. Mai 1683). von
der heut noch blühenden fürstlichen Linie, ein
Sohn des Grafen Ada m ls. d. S. <0, Nr. t).
aus dessen Ehe mit Nargarelye Hallard Freiin
von ftallunt. Der nicht minder berühmte Sohn
eines berühmten VaterS. dessen Geschicke
den Sohn bestimmt haben mochten, lieber
dem Hause Habsburg zu dienen, als jenem
Hohenzollern's. das dem Vater für dessen
treue Dienste so wenig Dank wußte. I o<
hann Adolph wurde sehr sorgfältig erzo-
gen, vollendete seine Bildung auf Reisen
durch Deutschland, die Niederlande. Frank-
reich und Italien, hielt längere Zeit in Paris
sich auf, dessen Hof den ausgezeichneten Edel«
mann für immer — doch vergeblich zu
fesseln suchte. Johann Adolph war uo
sprünglich für den geistlichen Stand de»
siinnut, später wollte er die Soldaten»Lauf-
bahn, in welcher schon mehrere seiner Ahnen
ruhmreich dastanden, ergreifen. Aber der
unerwartete Tod seines VaterS, den er ver«
lor, als er 26 Jahre alt war, dann die sich
bald entwickelnden Verhältnisse zum kaiser-
lichen und erzherzoglichen Hofe, wie noch
manche andere Umstände gaben seinem Stre»
ben eine veränderte Richtung. Im Alter
von 20 Jahren, 1633 trat Johann
Adolph in den Malteser-Orden und wurde
Commandeur in Wildenberg, legte aber 1649
diese Stelle nieder. Seine Aussichten stan«
den nichts weniger als günstig, als Johann
Adolph im Jahre 164t die Verwaltung
des väterlichen Erbes übernahm. Die sämmt.
lichen Besitzungen in den Kurlanden, in Iü .
lich. Cleue und Berg waren consiscirt und
ward ihm die Einsetzung in's väterliche Er6e
hartnäckig verweigert; die Iohanniter.Ordens»
güter in der Valley Sonnenburg, ungeachtet
Johann Adolph ganz ordnungsmäßig
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schwarzenberg-Seidl
- Volume
- 33
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon