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Schwanenberg 34 Schwanenberg
erscheint, a's war? er ftlbst der Malerkunst s
beflissen gewesen. Eö ist nämlich ein von !
Aegld Tadel er fein gestochenes Blatt vor-
handen, welches dtN nährend des Sturmes
im Kahne schlafenden Heiland vorstellt, den
in der dlot'endel^ Gefahr cbcn die Jünger
wecken. Dieses Platt hat die Inschrift: «N
tabula, picta. IIwLti'iLü. ?. 1'. ^Vo l^ i ^ i
^ueodi, (.'ounti^ a. s^-d^Hi^euIx::'^ 8. 8a-
ä^ier ti-^näoripäit NoüHcn?-. Nun diese
Aufschrift kann sowohl bedeuten, daß Graf
Wolfgang Jacob 2ck. das Bild selbst
gemalt habe, otcr aber, daß er nur Besitzer
desselben gewesen. Welche von diesen zwei
Annahmen oie richtige, ist nicht festgestellt.
I I I . Fürst Schwarzeübcrg'sche Archiue. Deren
bestehen drei: zu Wien. zu Murau in Steter«
inalk und zu Schwarzenberg in Franken, deren
Orhaltungskosien sich auf jährlich 16.000 ft.
erheben und deren Dienst neun Archiusbeamte
besorgen. Die Ordnung in diesen Archiven,
worauf die einzelnen Sproßen des Hauses
immer orgfältige Acht hätten, ist line so
luusterhaft gütige, daß anläßlich eines ge>
schichtlich statistisch'.'« Benchtes. oer uon den
Beamten gelegentlich der Wiener Weltaus'
stellung l8?3 zusanimengestellt wol den. dem
gesummten fürstlichen Archivswesen die Ver«
diensimedaille zuerkannt wurde. Der Titel
des obigen von den Beamten des fürstlich
S ch w a rz e n b erg'schrn Centralarchivs her»
ausgegebenen Werkes ist: „Die Archive des
fürstlichen Haus?5 Schwärzend erg ä. 3.
Beiträge zur Geschichte und Statistik dersel-
ben" (1573). Als Ergänzung diefts für Ge>
schichcsforscher — nicht blos über das Haus
Schw a rz e n b e rg, sondern namentlich über
Franken und die nachbarlichen bayerischen und
württembergischen Gebiete — wichtigen Hilfs»
buches. schlicßt stch daran ein längerer Artikel
„Zur Geschichte des fürstlich Schwarzen-
veraschen Archivs zu Sckwarzenberg inFran»
ken" von A. Mürath, welcher in der Bei-
lage Nr. 177 zur „Allgemeinen Zeitung" am
26. Juni !874 abgedruckt war, und das vor<
genannte Werk durch einige neue Beiträge
ergänzte. Noch sei bemerkt, daß der Fürst
Joseph Iohan n Nepomu k (s 1833) und
der gegenwärtige (5bef des Hauses Fülst I o»
hann Adolph für die Ordnung der Ar«
chive in Böhmen die grüßten Opfer gebracht,
welche annäherungsweise auf eine halbe Mil<
lionGuldeu veranschlagt werden können. Aber
auch den Archiven in Murau. Wien und
Schwarzenbcrg in Franken hat der Fürst seine Aufmerksamkeit zugewendet und eine allen
Anforderungen entsprechende Anordnung der
Archivalien aufgetragen.
lV. Gruft dcs Hauses Schwar^euberg. Erst in
neuerer Zeit besitzen die Fürsten von Schwär-
zenberg wieder eine eigene Familengruft u. z.
zu Worlik in Böhmen, aber auch diese ist eigent»
lich die Gruft des U. (jüngeren) Majorates.
Zur Zeit schlafen die übrigen Schwärzen-
de r g e den ewigen Schlaf in der interimistischen
Gruft ;u Wittina.au. wo sie seitFürstI ohann
Nepom uk beigesetzt wurden und wo der Fürst '
Minister'Vräsioent §el ix an Seite seines Va-
ters und Großvaters und der FcldmarschaU
Kar l Ph i l ipp begraben liegen. Einzelne
Sproßen und Angehörige dieses Hauses sind
wie Erkinger der Erste des Namens Schwär»
zenberg'ö ^S. i7, Nr. 15^ in der eigens von ihm
als Familengruft erbauten und reich dotirtcn
wie Anna ^2. 14. Nr. 26^ j und ihr Gemal
Georg Ludwig sB. 2 l, Nr. 2^ zu Murau
inSteiermark. wieder jugendliche Held Fried»
rich IohannNepu m u k sS. 20. Nr. 25^ zu
Weinheim im Badischen, wie Johann der
Starke ^S. 24. Nr. 32) zu Nürnberg, oder wie
der berüdmte Eroberer Naab's Graf Adolpb
zu Wien beigesetzt. In neuerer Zeit endlich de>
sitzt das jüngere Majorat seine eigene Gruft
auf der zwischen Zaluzan und Üimilitz gele»
genen Majoratshenschaft Worlik. Unweit
vom Schlosse auf rinem im Westen sick er»
hebenden Hügel ist eine Capelle erbaut, welche
den Oberbau der Gruft blldet. Der Weg
dahin führt durch den Worliker Park. Das
in Kreuzform erbaute Küchlein ist in r>in
gothischem Style ausgeführt. Treppen zu
beiden Seiten bilden Vorsprünge und führen
in die obere Etage zur eigentlichen (äaprlle.
Zwischen beiden Treppen befindet sich das
gothisch gespitzte naturbraune Thor mit kü^st-
lichen Sculpturen, ober ihm prangt das
Fürstenwappen derS ch wa rz en be!.-g e,- zwei
zu den Seiten deS ThoreS in die Wand gelegle
Marmortafeln zeigen Inschriften, die zur
Nechten: Ili« äormiaL cuin ^».ti'idus tuil?;
zur Linken: Voati mortul, < u^i in vamino
uioi-iuutui-. Das Thor in drr Mitte führt
in die gewölbten Hallen der Gruft. In der
Mitte des grau gehaltenen Hintergrundes
derselben erbebt sich ein zehn Schuh hohes,
aus einem Steinblocke uon dem böhmischen
Bildhauer Max gemeißeltes Crucifix. Die
breiten lichten Gewölbe bilden die Kreuzform,
an ihren Wänden sollen die fürstlichen Leichen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schwarzenberg-Seidl
- Volume
- 33
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon