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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
Page - 113 -
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Page - 113 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33

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Schwar^enberg. Karl Philipp den Feldmarschall Bel legarde das erwähnte Hanodillet erlassen, worin angeordnet ist.- „daß ihm (dem Fürsien Schw arzen berg) zum immerwährenden Andenken ein marmor« nes Monument in der Karlskirche oder in der Kirche am Hof. je nachdem es angemes- sener wird befunden werden, errichtet werde". 43 Jahre sind in's Land gegangen, ehe der kaiserliche Gedanke durch den Enkel des Mu> narchen, der dieses Wort gesprochen, und in er» hebenderer Weise in Ausführung gebracht wurde, als in obigem Handschreiben cmbe» fohlen ist. Nickt in der düsteren Forin eines Grabmonumentes, nicht in den riligeschlos, senen, nie von unmittelbarer Tageshelle, sondern uon dein gedämpften Lichte farbiger oder sonst verschnörkelter Fenster erleuchteten Räumen einer Kirche sollte das Denkmal sich erheben, sondern unter freiem Himmel, auf offenem Platze, in nächster Nähe jeneS Pa» lastcs, der nahezu ein Jahrhundert Eigenthum der Familie, den Namen derselben trägt. Dort sollte sich das Denkmal zu Ehren des Mannes erheben, der dein ein Vierteljahrhundert langen blutigen Völkerkampf ein Ende gemacht, der jenen Heros der neuen Zeit besiegt hat. unter dessen Füßen sich die Volker sklaoengleich beugten, der die Kronen von Fürstenhäuptern riß und sie unter die Sproßen seines Hauses vertheilte, uiu mit seiner Familie, deren Gliedern er jede Selbstständigkeit geraubt, den Continent zu beherrschen. Diese lange Zeit zwischen Gedanke und Ausführung aber war auch Ursache, daß die Bedeutung des Helden, dem das Denkmal errichtet, aU- mälig dem Bewußtsein deS Volkes so abhan« den gekommen war, daß man zur Zeit der Enthüllung des Denkmals erst des Langen und Breiten erzählen und auseinandersetzen mußte, warum dem Fürsten ein Denkmal er« richtet werde, warum ihm ein solches gebühre. Die Fcuilleton.Weisheit wollte sogar wissen, daß die preußischen Helden Uork, Scharn« horst, Blücher, Gneisenau u. s. w. deß. wegen so volksthümlich seien, weil sie als Führer an der Spitze eines Volksheeres gestan» den, wahrend Schwarzen berg eine Sol» datenarmee befehligte. (!) Was so ein Feuil» letonist nicht alles weiß! Die Geschichte weiß nur das Eine, daß an den ewig denkwürdigen Schlachttagen des 16., 17. und 13. October, wie schon früher in den Bewegungen der Heere der Verbündeten, nur der Wllle und das Machtgebot des Einen, an die Spitze der Armeen der Verbündeten Gestellten maß» v. Wurzbach, biogr. Lenkon. XXXI I I . SchwarZenberg) Karl Philipp gebend war. und dieser Eine warder Fürst S chwa rz en b e rg, der an Jenem Tage Volksheer und Soldatenarmee befehligte, wenn die Aufstellung eines solchen Unter« schiedes überhaupt zulässig ist. Also nicht diese auf eine Begriffsspitzfindigkeit hinaus- laufende Ursache ist es. welche uns den Namen Schwarzenberg entfremdet hat. mit nichten. Gestehen wir es lieber offen, unsere Wohllebens'Duselei. die unter Back« Händeln und Bier auf den Unterricht der Jugend, auf die Bildung des Volkes durch die Geschichte, diese ewige Lehrmeisterin deS Lebens, vergaß, unser Schlaraffenthum ver- grub oder schwächte ab die Erinnerung an unseren herrlichen Erzherzog Kar l und an unseren Schwarzenberg, an Johann Liechtenstein und Wenzel Col loreoo an Lacy.und Loudon und wie sie alle heißen mögen. Jetzt aber. da eine bessere Zeir angebrochen, da der Geschichte und — Jenen, die sie gemacht, ihr Recht wird, jetzt wird auch die Erinnerung an dieselben wach und das Denkmal des Siegers oon Leipzig wird keines Cicerone bedürfen, der uns sagt. wer dieser Mann gewesen, welcher hier hoch zu Rosse sitzt, und nach gehaltener blutiger Ernte den Degen in die Scheioe steckt, um — die Diplomaten verderben zu lassen, was Volkshcer und Boldatenarmce erkämpft haben. Am fünfzigsten Jahrestage der Leipziger Völkerschlacht, am 1s. Ottober 1863. wurde in Wien vor dem Wohnsitze seines Geschlechtes der Grundstein zu dem Ehrendenkmal dek Mannes gelegt, der ein halbes Jahrhundert früher sich eben das Anrecht auf eine solche — im Grunde höchste — menschliche Ehre er» worden hat. I n den Grundstein, ;u dessen feierlicher Legung Se. kaiserliche Hoheit Erz« herzog Albrecht in Person erschien, wurde ein Document folgenden Inhalts eingelegt: „Kommenden Geschlechtern soll dieses Blatt verkünden, daß heute. Sonntag den 18. Octo. der 1^63. als am 5l). Jahrestage der Schlacht bei Ll'ipzi>, Franz Joseph der Erste, Kaiser, von Oesterreich, durch die Hand seines Oheims, Erzherzog Albrecht, diesen Grundstein in feierlicher Weise legen ließ. Ueber ihm wird sich ein Denkmal erheben der Änerken» rmng und des Dankes für die unsterblichen Verdienste de6 Feldmarschalls Kar! Fürsten von Schwarzenberg. dessen Ocist und Heldenmuth die verbündete Kriegsmacht Euro» pa's heute vor einem balben Jahrhundert zum Siege fühlte über Frankreichs Heere". bedr. 30. Sept. 1876.) 8
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schwarzenberg-Seidl
Volume
33
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1877
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
380
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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