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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
Page - 137 -
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Page - 137 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33

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Schwind) Moriz 137 Schwind, Moriz war eine enthusiastische. Die Kritik war einstimmig im Lobe und in der Bewunde- rung des Werkes, dem in dieser Art kein zweites zur Seite zu stellen ist. Aber es war auch des Meisters Schwanengesang. Nachdem er es vollendet, trug er sich mit dem Gedanken, eine von Säulen getra- gene Rotunde, die einen plätschernden Brunnen umschließt, mitten in einem hoch« stammigen Buchenwalde zu erbauen, und den MelufineN'Cyklus als rings umlaufen- den Fries zu malen. Dieß hat später seine Schüler veranlaßt, diesen Gedanken für das projectirte, dem Meister im Bern- rieder Parke am Starnbergersee zu errick' tende Monument ^s. Schwind's Denk° mal S. 189^ aufzunehmen. Seit Jahren schon klagte der Künstler über seine an» gegriffenen Nerven, und suchte auch wieder« holt Hilfe in Bädern und Erholungs» reisen. Nur Weniges mehr schuf er. Im Winter 1869/70 durch die Wiener Ar- beiten angeregt, entwarf er in seinem Skizzenbuche etliche Compositionen zu Don Juan grau in Grau. Auch hatte man ihm die Ausführung der Illustrativ- nen zu den Werken Grillparzer's über» tragen, jedoch Schw'ind's zunehmendes Leiden vereitelte diesen Plan. Um seine sehr wankende Gesundheit einigermaßen zu stärken, begab er sich trotz des ausge« brochenen deutsch.französischen Krieges, der gewaltigeUnruhe ringsum verbreitete, im Sommer 1870 zum Curgebrauche nach Marienbad. Während des Aufent. Haltes daselbst vollendete er eine Album» Zeichnung für den Grafen Clam-Mar« tinitz. Die Cur hatte ihn etwas ge« kräftigt, doch dachte er vor allem, urn seine Pensionirung einzuschreiten. Bald stellte sich ein Augenleiden ein, das ihn alle Gegenstände doppelt sehen ließ, und ihn zur absoluten Unthatigkeit verur- theilte. Dieser Zustand besserte sich ge- gen Ende des Jahres 1870. aber stellte sich nach einiger Zeit mit noch anderen bedenklicheren Symptomen ein. Als bei Beginn des Jahres 187t wieder, eine Wendung zum Besseren eintrat, gab sich der Künstler neuer Lebenshoffnung hin. Sie war trügerisch. Gegen Ende des Monats Jänner stellten sich Beklemmungs» anfalle mit größerer Heftigkeit ein und quälten ihn viele Stunden lang. Da trat am 8. Februar ein so heftiger Anfall ein. daß er nach langem Kampfe mit dem Uebel sich von seiner jüngsten Tocdter Helene vom Bettc auf dem Sessel füh- ren ließ. Erschöpft sank er dort nieder. Als ihn nun seine Tochter fragte, wie er sich befinde, antwortete er: „ausgezeich- net". Der Künstler hatte ausgezeichnet, er war — verschieden. Zwei Tage später wurde er auf dem alten Münchener Fried- hofe, dort. wo ein kleiner Leickenstein mit dem Namen Louise Schwind, die- letzte Ruhestätte seines einjährigen Töch- terchens zeigt, beigesetzt. Allgemein war die Trauer, als die Kunde von dem Ab- leben des großen Meisters durch die Welt ging, dem das Schicksal die seltene Gunst verliehen hatte, in seinem wunderbaren, gegen daS Alter zu sich immer steigernden Schaffen bis zum Tode mit Geistesjugend begabt geblieben zu sein, eine Gunst, welche selbst dem Altmeister Göthe nicht zu Theil geworden. Es bleibt uns nun noch Einiges über des Meisters Häuslich« keit, über die ihm zu Theil gewordenen Ehren und seine Arbeiten zu sagen übrig. Wie schon im Laufe seiner Lebensdarstel.« lung erwähnt worden, hatte sich Schwind, nachdem er gegen die eigen» thümliche Clausel im Vertrage, mit wel> chem er 1838 die Arbeiten an der Kunst, akademie und im Standehause zu Karls« ruhe übernommen, „bis zur Beendigung der Arbeiten ledig zu bleiben", feier.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schwarzenberg-Seidl
Volume
33
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1877
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
380
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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