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Scopinich 208 Scopoli, Johann
Venedig verhindert und durch feine Wach»
samkeit und Energie wesentlich zur Be<
schleunigung der Uebergabe des blockir-
tm Venedig beigetragen. Mit kaiser«
llchem Handschreiben vom 18. November
1849 wurde S. für seine Umsicht und
Tapferkeit mit dem Orden der eisernen
Krone 3. Classe ausgezeichnet und den
OidenSstatuten gemäß mit Diplom vom
23. Februar 1831 in den erbländischen
Ritterstand mit dem Prädicare von
Küstenhort erhoben. In der Folge rückte
S. in der Marine stufenweise zum Fre>
gatten», dann LinienschiffS'Capitän vor
und lebt derzeit als unangestellter Contre
Admiral in Venedig.
Mi t te ls tands . D ip lom vom 23. Fe»
brvar lSSt.
Wappen. Quergetheilter Schild, dessen
obere Hälfte von Gold, blauer und rother
Farbe mit einer aufrechten Spitze, die untere
Hälfte aber von Silber und blauer ßarbe in
die Länge getheilt ift. In der blauen Spitze
erscheint auf einem längS der Theilung sich
verbreitenden Rasengrunde ein silberner, die
Flügel zum Fluge erhebender Adler, welcher
ln seinem rechtsgewendeten Schnabel einen
mit einem goldenen Gefäße versehenen blanken
Säbel an seiner Klinge emporhält. Im oberen
rechten goldenen Felde ist eine rothe, im lin-
ken rothen Felde eine goldene Lilie zu sehen.
Im unteren rechten silbernen Felde sieht man
auf einem auS dem Fußranoe. sich erhebenden
Ufergrunde den Flußgott Neptun, mit dem
linken Arme auf eine umgestürzte Uine, aus
welcher Wasser quillt, gestützt, während die
Rechte den Dreizack emporhält. Das untere
blaue Feld zeigt eine goldene, mit der rechten
Schale etwaS gesenkte Wage. oerrn rechte
Schale von einem schragrechts gestellten
rothen, die linke aber von einem schräglints
gestellten goldenen Anker begleitet ist. Auf
dem Schilde erheben sich zwei zu einander ge.
kehrte gekrönte Turnierhelme, die Krone deS
rechten trägt den im Schilde bezeichneten, je.
doch einwärts gekehrten silbernen Adler mit
dem Säbel im Schnabel; auf der Krone des
linken Helmes erscheinen zwei hintereinander
gestellte und mit den Sachsen rechtsgetehrte
«t>l«r<stüael, der vordere von rother, der hintere von goldener Farbe, der erstere mit7
einer goldenen Lilie belegt. Die Helm decken^
des rechten Helmes zur rechten und jene des>
linken zur linken Seite sind blau mit Silber,
jene zur Linken des rechten Helmes und zur
Rechten deS linken roth mit Gold unterlegt..
Scopoli, Johann (Statistiker^
geb. zu Schemnitz in Ungarn 2. Au»
gust 4774. gest. im Mai 1884). Der Sohn
des berühmten Botanikers und Natur»-
forschers Johann Anton Scopoli,
dessen LebeSskizzeS. 210 folgt. DerSohn
kam zur Welt, als sein Vater in der unga«
rischen Bergstadt Schemnitz als Nachfolgern
Iacquin's Mineralogie und Metal«
lurgie vortrug. Johann verlebte nur,
die Kinderjahre in seiner Vaterstadt und-
überfiedelte, als sein Vater 1776 daS
Lehramt der Botanik an der Universität
zu Pavia übernahm, mit ihm dahin. Alö
Johann 44 Jahre alt war, starb der-
Vater. Nun erst legte er seinem bis dahin
sorglos dahin brausenden Geiste die Zügel,
an und betrieb mit Eifer die Studien. Te
beendete dieselben als Zögling des Colle-
giumS KkiLiUeri in Pavia. Mitten in
seine Studienzeit fällt die große Bewe-
gung, welche von Frankreich ausgehend,,
auch Italien überfiuthete. S. war da»
malS ein töjähriger Jüngling. Ueber
sein Verhalten in jener Zeit, wo Jung
und Alt in den Kampf eilte, geht sein
Biograph Gaiter mit folgenden myste-
riösen Worten hinweg: „I^o suo oirooii-
iiH loäs) xoroko uorno äi insuta 6 6i
ouoro". Er hatte den medicinischen Be»
ruf erwählt und als Arzt ging er nach»
Wien, wo ihm mütterlicherseits ein Onkel
lebte. Dort fand er aber nur KriegSlarm,.
sein Onkel war geflohen, ebenso seine-
übrigen Verwandten und Bekannten, bel
denen er in dieser Zeit Zuflucht gesucht-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schwarzenberg-Seidl
- Volume
- 33
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon