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Sedlayek, Johann 277 ) Johann Nepomuk
Italien, wo er im Jahre 4820 in Veron
zur Zeit des Congreffes vor den dort ver-
sammelten Monarcben spielte, dann nach
Neapel ging, wo er drei Jahre blieb und
min in Palermo. Rom. Florenz. Mo-
dena, Parma, Genua, Turin, Veüedig
sich öffentlich hören ließ. Aus Italien be-
gab er sich über Wien und nach einem
kurzen Besucke seiner Eltern in seine
Heimat unmittelbar nach Paris, wo e
mit Fät is concurrirte und demselben
zwar nickt in Qualität des Tones und
Eleganz des Styles, wohl aber in brillan
ten Passagen gleichkam. Um die Mirt»
des Jahres 1826 ging er nach London
wurde daselbst Conc'ertmeister, heiratheti
eine Engländerin und ließ sich nun bleibend
in London nieder. Nach fast 20jährigem
Aufenthalte in der Themsestadt, trieb ihn
1845 die Sehnsucht nach Wien zurück,
wo er fortan bis an sein Lebensende
blieb, das im Jahre 1866, nachdem er
77 Jahre alt geworden, eintrat. Nach
seiner Rückkehr trat er nur mehr selten
öffentlich in Concerten auf. Ein Jahr vor
seinem Tode, am 23. April 1863, be-
schloß er in einem Concerte im Bösen»
dorfe r'schen Salon seine »öjahrigeKünst»
lerlausbahn. Fürst E h t e r h a z y hatte S.
zu seinem Kammervirtuosen ernannt. S..
zugleich Mitglied mehrerer philharmoni»
scher Gesellschaften, war auch Componist;
er hat für fein Instrument mehrere Varia-
tionen und andere kleinere Stücke ge-
schrieben, wovon auch GinigeS im Drucke
erschienen ist, leider nicht sein schönstes
Werk: ^s^MssaFs ckn H?'niF>?on", worin
die höchste virtuose Technik seines Spieles
niedergelegt ist.
d'Elvert (Christian Ritter). Geschichte der
Musik in Mähren und Oestecreichisch'Schle'
sien mit Rücksicht auf die allgemeine, böh»
mische und österreichische Musikgeschichte
(Brünn 1573, gr. 8<>.) Anhang, S. 172. —
Hanslick (Ed.). Geschichte des Concert. wesens in Wien (Wien 1869. Braumüller.
gr.8".).S, 251.-Hof f ina er ( I . Ritt. u.).
Oesterreichische Ehrenhalle (Wien 1867.
A. Schwager, gr. 8».) Pd. IV sl866>,
S. 79. — Wiener Zeitung 1865, Nr.92.
S. 26ft ^daselbst wird Seolaczek „der
tiefste und ergiebigste, aber auch letzte leben»
dige Brunnen zum Quellenstudium der
älteren Wiener b'oncertgeschichte" genannt,
und werden, wenn die Conrert« und Opern'
, ftuih verbrauste, Mitteilungen aus seinem
Leben und seinen interessanten künstlerischen
Erinnerungen in Aussicht gestellt. Wie es
dem Herausgeber dünkt, ist es bei dem
bloßen Versprechen geblieben).
von Harkenfeld, Johann
Nepomuk (k. k. Staatsb eamter und
Landwir t ! ) , geb. zu Hohenbruckin
Böhmen 9. Juni. u. A. schon 9. Mai
176k gest. in Brünn 19. Jänner 1827)
Der Sohn unbemittelter Eltern, der im
Alter von sieben Jahren in das zum
Obrowitzer Stifte gehörige Funoations»
Institut zu Kiritein kam und später in die
Obrowitzer Fundation selbst aufge»
nommen wurde. Nach beendeten Humani«
tätsstudien widmete er sich, aus Vorliebe
dazu, dem Fache der Landwirthschaft und
tral im Jahre 1782 in daS Wirthschafts-
amt des Klosterstiftes Maria-Saal in
Alt«Brünn als Schreiber ein. kam nach
Aufhebung des Prämonstratenserstiftes
Obrowitz am 1. October 1784 als
Kastner nach Scharotitz. im Juli 1783 in
gleicher Eigenschaft auf die Herrschaft
Königsfeld und Mitte Februar 1786 als
Kastner und Burggraf nach Obrowitz.
wo- er im folgenden Jahre Rentmeisier
wurde und als solcher die damaligen Ar«
eiten der Robotablösung und Grund»
erstückung leitete, bis er am i4. Septem-
er 1799 Oberamtmann auf der Reli-
ionsfondsherrschast Alt«Brünn wurde.
Durch das Studium der besten land«
lvirthschaftlichen Schriftsteller, wie durch
ielfache praktische Erfahrungen, die er
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schwarzenberg-Seidl
- Volume
- 33
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon