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machte, und sich so immer mehr und mehr
und in gediegendster Weise fĂĽr seine
Kunst ausbildete. Der Aufgabe jedeS
kais. Pensionärs, von Zeit zu Zeit als
Proben seines Talentes und seines Eifers
Arbeiten in die Residenz zu senden, nach-
kommend, schickte er im Jahre 4847 zwei
Medaillen auf die damals meistgefeierten
KĂĽnstlei und Vertreter der christlichen
Kunst, Cornel ius und Ov erb eck, er«
ftere mit der sehr bezeichnenden Umschrift:
_4.r8 rwu g.rt68! Seine Leistung fand so
warme Anerkennung, daß ihm Kaiser F er»
d in and ein Geschenk von tausend Gul>
dm, König Friedrich Wi lhe lm IV.
von PreuĂźen aber die groĂźe Medaille fĂĽr
Kunst und Wissenschaft sandte. Nachdem
er nun Italiens Städte und ihre Kunst»
schätze besucht und keimen gelernt, begab
er sich im Jahre l847 von Rom nach
Paris, wo er seine Kunftstudien auf das
Eifrigste fortsetzte. Dort erreichte ihn ĂĽber
Veranlassung des DirectorS der Prager
Kunstakademie, Christian RĂĽben, der
Auftrag, zur bevorstehenden Feier oeS fünf«
hundertjährigen Bestandes der Präger
Hochschule eine einsprechende Medaille
auszufĂĽhren. Mitten m dieser Arbeit
unterbrach ihn im Februar 1848 der
Ausbruch der Revolution, so daĂź er ge-
nöthigt war, mit seinem Freunde, dem
Maler Rahl,° Paris zu verlassen und sich
einstweilen nach Wien zu verfĂĽgen. Nach
kurzem Aufenthalte daselbst reiste er nach
Pragin derAbsicht, dort seinen bleibenden
Aufenthalt zu nehmen, als er aber mne
wurde, daĂź er hier das ausreichende Ge<
biet fĂĽr seine Kunstthatigkeit kaum finden
wĂĽrde, ĂĽbersiedelte er nach Wien und
blieb daselbst bis zu seinem Ableben.
Bald nach seiner Ankunft in Wien wurde
auch da der KĂĽnstler gewahr, daĂź die
Zeitverhältnisse aller Kunst und so auch
der seinen, die eben zunächst auf Förde» rung von Seite des StaateS und die
UnterstĂĽtzung reicher Kunstfreunde und
Mäcen angewiesen ist. nicbts weniger als
gĂĽnstig sich gestalten. Nichtsdestoweniger
lieĂź S. sein Ziel nicht aus dem Auge und
vollendete während seines Wiener Auf.
entHaltes eine stattliche Anzahl, mitunter
höchst gelungenerGedächtnißmünzen,deren
bedeutendste hier in chronologischer Folge
aufgezahlt werden. 1848: „Änt die Feier
lieg iunlhnndertjahrigen Vestchenz der Präger
Anmersität"; — „Nut den Vanns nan Aroa-
tien, Graten Je la i i r , im Auftrage der 81o-
^Hng^I. l ipI." ' , — „Ant die Verleihung drt
Verfassung dnrch Kaiser Ferd inand" ; —
1849 : „Ant die Schlacht bei Gemesnar;" —
„Ant den Heldentod des Generals H entz i " ;
— 1850 : „Ant den Olld de5 Graten ste-
phan Szechenqi"; — 1 8 5 1 : „Ant die
Gr'll'iknniig der Eisenbahn nun Prag nach Nres-
den"' — 1852: „Ant den Glld des Nichters
I . K l l l l a r " ; — „Ant die Zlnknntt des
Kaisers in Prag"; — 1853: „Ant die Krt-
tung des Kaisers Franz Jasepti aus nunch-
lerischrr Miirderhand"; — „Nut die Feier des
hundertjährigen NlStandes der orientalischen
Akademie in Wien"; — ,Auk die Reise des
Kaisers dnrch Nähmen"; — „Nut die Vermü-
lung des Kaisers Franz 3l l2kph"; —
„Hut die MUendnng de5 Giebels des Wiener
Zt. stephansdllmn"; — 1857: „Ant die
Wiener Stadterumterung"; — ,Nut die stit-
tnng des Maria Therezien-Grdens"; — 1858:
„Ant die Geburt des Kronprinzen Auda! pH";
— „Ant die Gnthü'llunysteier des Präger Na-
d etz Kq-Venkmals"; —1859: „HutdieInstlll. ,
latian des Wqssrhrader Propstes V. Antker" ;
— „NiePreismedaMt tnr die landtuirthschllttliche
und Gewerbe-Ausstellung g. I . in Wien"; —
1860 : „Sur Feier des tnnthnndertj'ätirigen
Bestandes der Präger SchartZchütjen"; —
„Aur siebenten Zarulalteier des Stitte« Nern-
hard in Prag^; — 186! : ,Sn (5hren des
Historikers Franz P a lacky" ; — „Zlukdrn
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schwarzenberg-Seidl
- Volume
- 33
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon