Page - 333 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
Image of the Page - 333 -
Text of the Page - 333 -
Seid!, Johann Gabriel 333 Seidl, Johann Gabriel
Ordnung ihrer Taufnamen, doch mi
Beibehaltung ihrer gewöhnlichen Schrei
bung aufgeführt.
Seidl. Conrad, siehe: Seidl, Wenze
Benno ^Bd. XXXIV, S. 9, Quelle 1)
Seidel, Emcmucl. siehe: Ieidl,
Wenzel Benno sBd. XXXIV, S.
Quelle 2^>.
Seidl und Seidel, Ferdinand, siehe:
Leidl, Wenzel Benno >^Bd. XXXIV,
S. 10. Quelle 3 und 4j.
Leidl, Johann, siehe: Seidl. Wenzel
Benno ^Bi>. XXXIV, S. 11, Quelle o^j.
Seidl, Johann Gabriel (österreichi-
scher Po öt. geb. in Wien 20.. n. A. am
21. Juni 1804, gest. ebenda 18. Juli
1873). Sein Vater auch Johann
Gabr ie l , wie auch der Großvater beide
Taufnamen führte, lebte als Hof« und
Gerichtsadvocat in Wien. wo er in spä»
teren Jahren die Würde eineS Procura»
tors der sächsischen Nation an der Wiener
Hochschule bekleidete. Seine Mutter Anna
war die Tochter des k. k. Straßenbau»
Kommissärs Lettner. Johann Gab-
riel war das einzige Kind dieser Ehe und
da der Vater an den Actentisch gefesselt
oder in den Gerichtsstuben beschäftigt,
nur wenig Zeit übrig hatte, sich dem
Knaben zu widmen, blieb derselbe meist
der Obhut und Sorgfalt der Mutter
überlassen, unter deren Aufsicht er auch
den Unterricht in den Elementargegen-
standen erhielt. Neun Jahre alt, besuchte
er das akademische Gymnasium in Wien,
an welchem damals ?. Innocenz Lang
sBd. XIV, S. 83) und Franz Xaver
Schönberger I M . XXXI, S. 127) auS dem Orden der frommen Schulen
thätig waren. Den machtigsten Einfluß
auf den Jüngling, der durch seine Fas«
sungSkraft und großen Lerneifer sich bald
bemerkbar machte, übte aber sein Lehrer.
?. Anton Rößler. gest. als Director
deS k. k. Iosephstädter Obergymnasiums,
der auch den dichterischen Genius S.'s
erkannt und durch freundliche Aufmunte-
rung geweckt hatte. Die Verhältnisse im
elterlichen Hause waren jedoch wenig ge>
eignet, das Talent S.'s zu fördern. Die
Mutter war eine einfache, sorgsame, aber
wenig umgangliche Hausfrau. Der Va«
ter, wenngleich er der schönen Literatur,
die er in seiner Jugend wohl auch ge-
liebt, nicht feindlich gegenüberstehend, sie
doch als Hinderniß für einen ernsten
Lebenslauf betrachtend, war nichts weni»
ger denn geneigt, die dichterische Gottes»
gäbe seines Gabrielzu fördern. Die»
ser sollte sich dem Berufe des Vaters
widmen, wobei es mit Gedichten nicht ge-
holfen war. Während also im Eltern«
hause das- empfängliche Gemüth S.'s
keineNahrung fand, wußte er im Verkehre
mit gleichgesinnten und talentvollen
Schulkameraden sein Gemüth in Wal»
lung. sein Herz frisch zu erhalten. Einer
von Diesen aus dieser ersten Studienzeit,
Franz Erner <M. IV, S. 115). hatte
sich denn, auch gleich Seid l . über das
Niveau der Alltäglichkeit hinausgearbeitet.
Schon damals, während der Gymnasial«
studien. hatte S. sich in rhythmischen Ar°
beiten versucht. I n einer Sammelschrift.
„Die Cicade", war S.'s erstes poeti-
sches Product. eine „Ode an die Sonne"
unter dem Pseudonym Emil Ledios,
das Anagramm seines Namens, abge«
druckt, spater öffnete ihm die Dresdener
„Abendzeitung", in welcher Theodor
Hel l sein mildes Redactionsscepter
führte, ihre gastlichen Spalten. Hel l
back to the
book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schwarzenberg-Seidl
- Volume
- 33
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon