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) Alphons
nahm er als Escadronscommandant
Theil. Er stand bei der Südarmee im
CorpS des FeldzeugmeisterS Grafen Je»
lacic, in der Eavallerie» Division deS
Feldmarschall'Iieutenants Baron Ott in-
ger und hatte sich in der Schlacht bei
Hegyes. am 44. Juli 1849. so aus-
gezeichnet, daß ihm Se. Majestät der Kö«
nig von Sachsen als Regimentsinhaber
das Ritterkreuz deS militärischen Heinrich»
Ordens verliehen hat. Graf Alphons
galt in der Armee für einen der vorzüglich»
stenCavalleriecommandanten. Im Regi«
mente selbst ungemein beliebt, überreichte
dasselbe dem Grafen anläßlich seines Aus-
scheidens, als er 4839 zum General«Ma»
jor befördert wurde, ein kostbares Erinne»
rungszeichen, nämlich eine in Silber ge>
arbeitete Figur zu Pferde, einen Kürassier
in voller Rüstung vorstellend, aus einem
weißmarmornen Piedestal stehend. Auf
dem mit kriegerischen Emblemen gezierten
Schildern deS Sockels waren die Namen
der sämmtlichen Officiere des Regiments
eingravirt. Der Graf war überdieß mit
Orden uon Seiten Rußlands, Preußens
und Braunschweigs ausgezeichnet worden.
Hirtenfeld (I.). Oesterreichischer Militär-Ka-
lender (Wien. kl. «".) XVI. Jahrg. (1«65),
S. 165. — Mi l i tär -Zei tung. Herausg.
von Hirtenfeld (Wien. 4«.) 1862. S. 326.
— Thürheim. Anreas Graf) Die Reiter.
Regimenter der k. k. österreichischen Armee
(Wien 1862, F. B. Gettler, gr. 8«.) I.. Äd.:
Die Kürassiere und Dragoner. S. 95, 99,
190 und 491.
Zur Genealogie der Grasen von Feldern. Die
heutigen Grafen von Seldern. die öfter
auch Seloer, Seldner. Tölder, Söld-
ner und Sölde rn geschrieben er>cheinen und
nicht mit zwri anderen gleichnamigen bayeri«
schen Adelsfannlien des 17. Iahrhunderis zu
verwechseln sind, stammen auö derKheinpfalz.
Dort war in und um Augsburg, in Neuburg
an der Donau, besonders aber zu Landsvcrg
in Schwaben ein weitverbreitetes Bürgerge-
schlecht dieses Namens, das im inneren Stadt«
rath wichtige Aemter bekleidet«', ursprünglich l l. Adam
ritterlich und wehrhaft war, seßhaft. Mehrere
Mitglieder desselben standen als Kanzler,
fürstliche Räthe, Secretäre, Pfleger u. s. w.
in Reichsdiensten und hat sich eines und das
anoere derselben in der und jener Weise ver»
dient gemacht. Das Gothaische Genealogische
Taschenbuch Ser gräflichen Häuser (Gotha,
Iustus Perthes, 320.) gibt in seinem
XXXVII . Jahrgang (1864). S. 812—82l
ausführliche genealogische Nachweisungen über
dieses Geschlecht, auf welche hier hingewiesen
wird.
Sonst sind außer obigem Grafen Alphons
bemerkenswerth: <) Johann Christoph
Seldern (gest. 21. Mai 1639); er war zu<
letzt Neuburg'scher Hofkammerrath. Zur Zeit
als er Re»ierungscommissär in Stuttgart
war, erfolgte unter seiner Amtsleitung zum
wisentlichen Nutzen deS Hauses Oesterreich
die Auffindung der scit vielen Zahlen in
Verlust gerathenen Pfandbriefe über die Graf-
schaft Achalm uno die Herrschaft Hohen«
stauffen. In Würdigung seiner Veldienste.
erhielt Johann Christoph im Jahre 1636
die Würde eines kais. Pfalzhofg,rafen und im
folgenden Jahre die Handhabung des kais.
Palatinats, mit den gewöhnlichen Privilegien
des kleines Comittws. wozu die Ernennung an
Hochschulen der Bc>l,-calaurei und Doctoren. das
Krönen der Dichter mit Lorbeer, die Verleihung
des»Wappens u. s. w. gehörten. — 2) Sein
' Sohn Goswin Franz (geb. 23. Mai 1632.
gest. 3. Octoder !69<)) war zuletzt pfalzneu»
burgischer Hofkammerdirector. Von seinen
Kindern ist besonders Cva Elisabeth (geb.
7. November 1660. gest. zu Wien 17. März
1717) erwähnenäwerth. Sie vermalte sich
un Jahre 1684 mic dem k. k. Hofkammerrath
Heinrich Christoph Freiherrn von Iö-
wen stock, stiftete in Wien im Jahre 1715
das frelherrlich 2ö w en
sto ck«
S eld er n'sche
Familien-Fideicommib und errichtete außer-
dem ansehnliche fromme Stiftungen in Re»
gensburg und Wien. — 3) Ihr Bruder
Adam von Seldern (geb. 1. Juni 1662,
gest. zu Wien 11. März 1749) zuletzt kur«
pfälzischer Mmister-Rlsident am kais. Hofe
zu Wien, spielte seiner Zeit eine wichtige
Rolle vornehmlich in diplomatischen Grschäf»
ten, u. z. als österreichischer Gesandschafts'
secretär und Administrator der kais. Datal»
abgaben m Spanien. Schon im Jahre 1700
ernannte ihn Kaiser Leopold I. zum t. k.
Hofkammerlath, uno Kurfürst Johann
Wi lhelm von der Pfalz erhob ihn während
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon