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SeUgmllnn, Leopold N) Leopold
welche sich
durch Bravour vor dem Feinde,
dann Sorgfalt und Geschicklichkeit fĂĽr
Kranke und Verwundete in den Spitälern
ausgezeichnet haben. Nicht minder Er-
wrieĂźlicheS leistete er als Chefarzt im
Spitale zu Verona, dann beim Flottillen»
Corps während der Belagerung von
Venedig, später als Chefarzt deS Spita-
leS zu Großkanischa und während der
Belagerung von Komorn. Ueber seine
tĂĽchtige Dienstleistung wahrend der Jahre
183l)—1839 in verschiedenen Stellungen
zu Budweis, Pisek, dann zu Prag, wo er
namentlich durch seine glĂĽcklichen Erfolge
in Behandlung von Augenkranken fich
hervorgethan, und zuletzt zu Moor hin»
weggehend, gedenken wir an seine Thätig-
keit im italienischen Feldzuge 4839. in
welchem ihm für seine vorzügliche Dienst»
leistung im Hauptspital St. Spirito zu
Verona die besondere Anerkennung Sr.
MajestätdesKaisers ausgesprochen wurde.
Während seiner Anwesenheit in Venedig
hatte er eine sehr schöne und reichhaltige
Sammlung von Algen mit vielen seltenen
und merkwĂĽrdigen Exemplaren aus dem
adriatischen Meere, dem atlantischen, süd«
afrikanischen und westindischen Ocean,
dann auS dem Mittelmeere. der Oftsee
und den egyptischen Gewässern, käuflich
erworben und dieselbe dem narurhistori-
schen Museum der medicinisch-chirurgischen
Josephs.Akademie in Wien zum Geschenke
gemacht. Im italienischen Feldzuge des
Jahres 1866 erhielt S. seine Bestim»
mung in daS Hauptquartier deS Erzher-
zogs A l b r e
ch
t und wurde fĂĽr seine vor-
treffliche Dienstleistung in diesem Feld»
zuge mit dem Ritterkreuze des Franz
IosephS-Ordens und nach Beendigung
des Feldzuges am 3. September 1866
mit Titel und. Charakter eines Stabs»
arzteS ausgezeichnet. Die nächstfolgen«
den Jahre vergingen unter Dienstleistun-
v. Wurzbach . biogr. ?erikon. XXXIV. gen bei dem Wiener General-Commando
und während den Zagerperioden im La»
ger, in den Jahren 4869—1874 wurde
er als Stabsarzt, dann Oberstabsarzt
2. und 1. Classe bei den die Militär»
Sanität betreffenden organisatorischen
und statistischen Arbeiten verwendet, wo
er dem damaligen Obmann der Durch«
führungs-Commission für das Militär-
Sanitätswesen auf dessen eigenartige Zu»
muthungen mit einer Energie entgegen»
trat, daß davon die öffentlichen Blatter
Notiz nahmen. Bei der Verfassung der
organischen Bestimmungen für die Sani«
tätstruppe wurde sein Plan: wodurch
eine schnelle Aufstellung der Feld'Sani»
tätsanstalten ermöglicht ist, angenommen
und ah. fanctionirt. Auch wurde er mit
der Bearbeitung der Instruction zur Un«
tersuchung der Wehrpflichtigen und mit
der Feststellung der periodischen militär-
ärztlichen Eingaben zu
statistischen Zwecken
betraut; zugleich hatte er selbst den
statistischen Jahresbericht — den ersten
— über die sanitären Verhältnisse des
Heeres im Jahre 1869 ausgearbeitet und
ist derselbe im Jahre 1871 im Drucke
erschienen. Ferner arbeitete er mit an
der Instruction für den Sanitätsdienst
bei der Armee im Felde, an der Vor«
schrift für die Ernennung, Beförderung
und Qualificationsbeschreibung der Mili«
tärärzte und ward mit der Redaction der
„Neuen Militär«Pharmakopä vom Jahre
1872" betraut. Im Jahre 1873, nach»
er schon mit ah. EntschlieĂźung vom
31. October 1872 zum Oberstabsarzt
1. Classe befördert war, wurde ihm die
Redaction des Leitfadens zum fachtech.
nischen Unterricht des k. k. Sanirätsper»
sonaleS ĂĽbertragen, fĂĽr den er mehrere
Abschnitte selbst ausgearbeitet hat. Im
Vereine mit mehreren Militärärzten hat
S. gemeinnützige AuSzüge aus den Sani»
edr. 26.März l877.j 4
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon