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Seljan .57 Seilenati
SeljlM, Dragutin Karl (illyriscker
Sch-riftsteller, geb. zuTopolovec
in Croatien im Jahre 1810. gest. im
Jahre 1848). Ueber die Lebensumstände
S elj a n's ist nur Weniges bekannt. Er
hatte die theologischen Studien beendet
wurde Pope und zuletzt Prafect des geist
lichen Convicts in Agram. Er hat
mehrere Schriften in illyrischer Sprache
herausgegeben, deren Titel sind: »I'o
5", d. i. Anfang,
Fortgang und Bedeutung der illyrischen
Literatur mit einer kurzen geographisch-
statistischen Darstellung des illyrischm
Landes (Agram 1840. Ludwig Gaj, 8");
^. äio, d. i. Erdbeschreibung der illyri«
schen Provinzen. 1. Theil (ebd. 1843.
8<>.); — „AsmA'ovz'H >i3u7-<>ps") d. i.
Landbeschreibung von Europa (Wien
1847, 8o.); — „^smh'oVe'H enT-svens
aAsi'T'z'cr^ sHs"^ d. i. Landesbeschreibung
des Kaiserthums Oesterreich (Wien 1847.
8<>.). Se l jan . der bereits im Alter von
erst 38 Jahren durch den Tod dahin»
gerafft wurde, wird von seinen Lands»
leuten unter den Musterscdriststellern der
croatlsch'illyrischen Literatur ausgefĂĽhrt.
ruIH, d. i. Illyrisches Lesebuch fĂĽr
die Obergymnasien (Wien t860, k. k. Schul-
bücher.Verlag. gr. 8«.) Bd. I I , S. <31. —
itĂĽ., d. i. SĂĽdslavische Anthologie (Prag
4863, A. Storch, s".) S. 296.
Sellenati, Andreas Karl (Arzt und
Landwirth, geb. zu Brazzano. in
Friaul 14. April 1807, gest. zu Udine
3. Mai 1860). Der Sohn nicht ganz
unbemittelter Eltern erhielt er auf den
Seminarien zu Portogruaro und Udine
und dann im Lyceum der letztgenannten Stadt die vorbereitende Ausbildung fĂĽr
die Universitatsstudien, welche er in
Padua. daselbst der Medicin sich wid«
mend, beendete. Im Jahre 1830 erhielt
er die medicinischeDoctorwĂĽrde, nachdem
er zuvor schon die philosophische erlangt
hatte. Nun arbeitete er unter M? landri,
einem auf dem Gebiete der medicinischen
Staatspolizei in Italien anerkannten
Manne, mehrere Jahre in der staats«
arzneiwissenschaftlichen Sphäre, bis ihn
der Tod seines Gönners auf eine andere
Bahn, nämlich jene des Lehramtes, hin»
ĂĽberfĂĽhrte, indem er als Supplent das
Lehramt der als Vorbereitungswifsen«
schaft an der Paduaner Hochschule eben
neu errichteten Lehrkanzel der Chirurgie
ĂĽbernahm. Als dann dieselbe definitiv
an einen Anderen verliehen wurde, kehrte
S. nach Udine zurĂĽck, ĂĽbernahm dort
1839 wieder als Supplent das Lehramt
der Philosophie uttd in den Jahren 1840
und <841 jenes der Physik. Sein Auf.
enthalt wechselte, er hielt, sich bald in
Udine, bald in Padua auf und war als
Secretär der Akademie in Udine. dann
1849—1831 alsDecan der medicinischen
Facultat und zugleich als Secretär der
wissenschaftlichen Gesellschaft (IooiSta
n.aorcaAAiHiH6nto) in Padua thätig.
4852 wurde ihm neuerdings eine SupPli-
rung an der Universität übertragen, aber
die definitive Anstellung nicht ihm, sondern
einem Anderen zu Theil. Sein offene?,
freimüthiges Wesen, wozu stch jener Un«
abhängigkeitstrieb gesellte, der ihm seine
uolleFreiheitgestattete. zogen ihm inmaĂź-
gebenden Kreisen manchen Gegner zu
und unverdiente Kränkungen verbitterten
dem strebsamen, unermüdlich thätigen
Gelehrten das Leben. FĂĽr alle diese
ZurĂĽcksetzungen suchte er Ersatz in der
landwirtschaftlichen Pflege seines Gut-
ckens Giassico. auf welchem seine Studien
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon