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Selva Selva
„Kupferstecher". Nagler in seinem
„Künstler.Le.rikon" laßtihn 17Iahrespä-
ter, 4795, geboren sein, nennt ihn einen
Maler aus Wien. der an der Kunst.
Akademie dieser Stadt fich herangebildet
und arHitektonische Darstellungen gemalt
hat, die großes Lob verdienen. Seiner
Eigenschaft als Kupferstecher gedenkt er
nicht. Dlabacz aber in seinem „Mz
meinen historischen Künstler-Lexikon für
Böhmen u. s. w.". denkt im I I I . Bande,
Sp. 109, eines Kupferstechers I . Se l -
zam (sio.), der auf einem Buchdrucker»
wüppen der Sophie R o sen m ül le r'schen
Buchdruckerei in Prag unterschrieben
erscheint, welches in Kupfer gestochene
Dllodezblatt „ I . Selzam so." bezeich.
net ist. Ob der Wiener Architecturmaler
Melchior Selham von dem Prager
Kupferstecher I . Selzam und beide viel«
leicht von den Nürnberger Formschneidern
C. Seltzam und Mar t i n Seltzam.
welche Beide im 18. Jahrhundert in Nürn«
berg arbeiteten, ihre Abstammung ablei-
ten. laßt sich nicht bestimmen.
Kataloge der Iahres-Ausstellungen in der
k. k. Akademie der bildenden Künste zu
St. Anna in Wien (8<>.) 181 ft. S. 23.
Nr. 130 u. l3l ; S. 24, Nr. 143 u. 13l;
182«. S. lt). Nr. 2; S- 12. Nr. 31; S. 15.
Nr. 70; S. 22. Nr. 218. — Nagler
(G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler«
Lexikon (München 1839. E. A. Fleischmann,
8«.) Bd. XVI, S. 233.
Selva, Giannantonio (Architekt
und Erbauer des Triester Stadttheaters,
geb. in Venedig l3. Juni 1753, gest.
ebenda eines plötzlichen TodeS am
22. Jänner 1819). Die erste Erziehung
erhielt er bei seinem Oheim väterlicher-
seits, Johann Maria Se lva, der ihn
in den Wissenschaften unterwies und
seinen Sinn für die schönen Künste
weckte, in welchen ihn zuerst der Maler
Pietro Nove l l i . später der Architekt Thomas Temanza unterrichtete. Nach.
dem er genügend vorbereitet war. um
an dem Studium der Kunstwerke fich
selbst fortzubilden, ging er 1778 über
Florenz nach Rom, wo er an den dor«
tigen Meisterwerken der Architectur seinen
Kunstsinn läuterte und seine Studien ver«
vollkommnete. Ueber diese Reise führte
S. ein besonderes Tagebuch, welches
auch die Beschreibung der wichtigeren,
von ihm beobachteten und ftudirten Bau«
werke enthalt und später in den Besitz
seines Biographen F. Lazz a ri gelangte.
I n Rom weilte zu jener Zeit Ipp.
Pindem onte, der bei Besichtigung der
Herrlichkeiten und Künstschätze Rom's
Selva's Begleitung jeder anderen vor»
zog, da ihm dieser jedes Kunstwerkes
künstlerische Bedeutung gründlich erläu«
terte; auch hielt sich damals Girolomo
Zul ianals Gesandter der venetianischen
Republik in Rom auf. und dieser ver-
sammelte jeden Sonntag in seinem Hause
die besten Künstler seines LandeS. welche
eben in Rom verweilten, und so trat S.
mit Mannern wie: Angel in i , Cades,
Bat ton i , Piranesi, Quarengh i ,
Nove l l i . Vo lpato u. A. in nähere
Berührung. Auch mit Cano va sBd. I I -
S. 23!) befreundete sich S. und war
sein Begleiter auf den Kunstausflügen
nach Neapel, Pompeji. Pnstum u. s. w.
Nach seiner Rückkehr nack Rom trug ihm
Ju l i an die festl.iche Ausschmückung
eines Saales in seinem Palaste auf, in
welchem der feierliche Empfang des Erz-
herzogs Ferdinand von Oesterreich
und seiner Braut Beatr ice von Este
stattfinden sollte. Zur Fortsetzung seiner
architektonischen Studien begab sich S.
im I . 1779 nach Paris, wo er die Vor-
trage des berühmten Charles hörte,
ging von dort nach England und Holland
und bei seiner Rückkehr nach Paris führte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon