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Selvatico . >
in denselben gibt eS keine sklavische
Nachahmung, sondern nur ein sorgfäl»
tiges Studium. Mit dieser Theorie der
wahren Kunst ist eben auch die Praxis
zu vereinbaren und ist daS Studium der
Natur auf das sorgfältigste zu betreiben.
DaS Studium derselben bietet den ein»
zigen Schlüssel, welcher die Pforten der
Kunst öffnet. Mit diesen Ansichten,
welche Selvat ico in seinen beiden
Abhandlungen:
4837) und
l6" (e3d. 1838)
mit objectiver Klarheit auseinander«
gesetzt, und worin er gegen das Gebaren
der Kunstakademien in Italien Front
gemacht, hatte er aber alle bösen Geister
gegen sich heraufbeschworen. Freilich ge»
hörte auch der ganze Mannesmuth ciues
Selvat ico, der es ehrlich mit der Kunst
meint, dazu, es offen auSzusprechen, „daß
die etwa 1217 Künstler, welche in derZeit
von 1807—1837 an derVenetianecAka-
demie ausgebildet worden. „1217 sociale
Plagen" sind. deren jede dem Aerar
800 fl. gekostet". I n der Presse begann
der Kampf gegen den freventlichen Neue-
rer; der in Venedig erscheinende „Indi-
catore" griff Se lva t i co in erbitterster
Weise an; allen voran aber trat der
k.k.Feldmarschall-Lieutenant in Pension.
Baron Vacani , der als einstiger Zog»
lingderAkademiederBrera fürdie in ihrer
Wirksamkeit angegriffenen vier Akademien
zu Mailand, Venedig, Florenz und Car»
rara d'as Wort ergriff, gegen S. auf, und
schleuderte seinen Bannstrahl gegen den
einstigen Secretar uno Er-Präsioenten der
Venetianer Akademie einen Strahl, der
nicht zündete, wahrend die Einwürfe
seines mannhaften Gegners 3icht in die
Dunkelheit der oberitalienischen Kunst 3 Iembera, Alois Adalbert
geworfen. Selvat ico lebt als bestän-
diger Secretar und Prasidenten-Stell.
Vertreter der ^oeaäsiniH äi dsilo arti,
in Venedig, ist Ehrenmitglied der Aka«
demie der schönen Künste in Mailand,
correspondirendes Mitglied des Institutes
der Wissenschaften und Künste in Vene-
dig. Ehrenmitglied und Korrespondent
des kön. Institutes der britischen Archi-
tekten in London und im April 1854 hat
ihn der Kaiser von Oesterreich mit dem
Orden der eisernen Krone 3. Classe aus»
gezeichnet.
'^/neii<?aeo''s (Vsue-ia, kl.I^al.) l838Nr. 30:
«1^6^ oo3.66nns äi deilsarti"; Ar. 33 :„(?sllQO
sußli oxoseoli Lslvati a o'staiupati eoutra
' üUisvi äsiia Vsnota, ^.ce^äsiiiiI. äi dslls
»i-ri.
Porträt. Unterschrift: k. Zsivatico, ^. lo-
5., ^.. <Üo2ta ine. (Vsns^ia i".).
Selzam, siehe: Teltzam, Melchior
. 70 dieses Bandes^.
8embera (sprich: Schembera), Alois
Adalbert (oechischer Schriftsteller,
geb. zu Hohen mauth in Böhmen
21. März 1807), 3. besuchte in den
Jahren 18!9—1823 das Gymnasium
und das erste Jahr der Philosophie in
Leitomischl und vollendete sodann die
philosophischen und die juridischen SW«
dien an der Universität in Prag. Im
Jahre 1830 trat er als Gerichtsprak-
tikant bei dem Magistrate in Brunn ein
und erhielt nach Ablegung der appel«
latorischen und politischen Prüfungen
im Jahre l333 eine Raths-Auscul-
tantenstelle daselbst. Am 3. December
1839 wurde er zum Professor der
böhmischen Sprache und Literatur an
der Landes.Akadenne (bezüglich Univer»
sitat) in Olmütz ernannt, welches Amt
er bis zum Jahre 1847 alldort und nach
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon