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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Volume 34
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Page - 91 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Volume 34

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Sempeiy Sempen^ men, zunackst ein eben nach Valparaiso absegelndes Schiff. Mit diesem Schiffe kam S. vorerst nach Buenos'Ayres, dann nacb Montevideo, wo S., dem seine Er« sparnisse es ermöglichten, beschloß, längere Zeit zu verweilen. Zu Montevideo traf S. mit einem alten portugiesischen Officier zusammen, der unter Napoleon in Ruß. land gefochten und für Sempenz, der ja auch in Nußland gewesen, eine Art soldatischer Zuneigung faßte, so daß er Sempenz antrug, in seine Dienste als Kammerdiener und Secretär zu treten, wozu sick S. auch ohne weitere Bedenken entschloß. Das war im Jänner 1827 geschehen. Bereits anderthalb Jahre stand S. in den Diensien seines Haupt- manns, als dieser auf die Nachricht, daß sein Neffe einen ansehnlichen und einftuß- reichen Posten im brasilianischen Kriegs» Ministerium bekleide, sofort einpackte und nach Rio Janeiro ging, aber auch Sem- penz dahin mitnahm, mit der Hoffnung sich schmeichelnd, für sich und ihn gute Stellen zu erhalten. In der That erhielt der Hauptmann alsbald eine Stelle als Oberstlieutenant und FestungS-Comman« dant in einem an der Grenze von 3a Plata gelegenen befestigten Stadtchen. Sempenz aber erhielt nach langem Warten und fruchtlosen Bemühungen endlich eine Lieutenantsstelle in einem neu errichteten, meist auS Europäern be> stehenden Lancier-Regiment. Er glaubte nun seine Existenz gesichert. Das Regi» ment marschirte nach Buenos.Ayres. um dort wegen der streitigen Grenze im Kampfe verwendet zu werden, waS auch geschah. Nach blutigen Kämpfen, durch welche, wie durch schwere Entbehrungen und sonstige Drangsale, daS Regiment große Verluste erlitten, wurde dasselbe, da mittlerweile ein Waffenstillstand wei- teren Feindseligkeiten ein Ende gesetzt. zurückbeordert und als es in Rio de Ja- neiro eintraf, sofort — aufgelöst. Die Mannschaft wurde bei anderen Truppen» körpern eingetheilt, die Officiere — mit Ausnahme der Creolen — mit einer klei- nen Abfindungssumme entlassen. Sem. penz kehrte darauf zu seinem früheren Herrn zurück, der aber mittlerweile einen neuen Secretär in Dienste genommen und nun nichts für seinen früheren Diener that. Alle anderen Versuche, ein Unterkommen in der Armee oder im Civildienstezu erlangen, scheiterten, endlich nach einem Jahre er« hielt er von der Regierung ein Geschenk, daS aus Grundstücken, etwa 1000 Joch groß, bestand, welche S. bebauen und Wo er als Colonist sich niederlassen sollte. Diese Grundstücke aber lagen im Innern deS Reiches, fern von jeder Communi« cation. eine Niederlassung in dieser Ge. gend glich einer Verbannung in die Wüste. Was sollte S. der einzelne, im Lande völ- lig Fremde dort beginnen? Enttäuscht in allen seinen Hoffnungen, wollte S., dessen geringe Ersparnisse immer mehr und mehr zusammenschmolzen, eben auf einem Schiffe als Matrose sich verdingen, um nach Europa zurückzukehren, als ihm durch Vermittelung eines schwedischen SchiffscapitänS der Antrag zukam, bei einem mexikanischen Plantagenbesitzer zur Führung von dessen Correspondenz in Dienste zu treten. Sempenz nahm ihn an, aber schon wenige Wochen nach sei- nem Dienstesanlritt befiel ihn das gelbe Fieber, das er aber glücklich überwand. Dann als seinem Herrn durch Falliment eines HandlungShauses in Florida große Verluste drohten, begab er sich, von dem- selben aufgefordert, dahin, und war so glücklich, die Geschäfte in einer für seinen Herrn günstigsten Weise abzuwickeln. So war alles gut gegangen und für S. er- öffneten sich die besten Aussichten, aber
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Volume 34
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Seidl-Sina
Volume
34
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1879
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
402
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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