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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Volume 34
Page - 109 -
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Page - 109 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Volume 34

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Senfft 109 Senfft mühungen einen Erfolg zu Theil werden zu lassen. Als daher der König am 7. Mai sich entschloß, von Prag nach Dresden zurückzukehren, mußte S. auf Napoleon's Befehl sein Portefeuille in die Hände des Königs zurücklegen und begab sich zunächst nach Gratz, spater aber in die Schweiz. Nachdem die Schlacht bei Leipzig geschlagen war, eilte S. sofort in das Hauptquartier der Ver> bündeten. und war so glücklich, zu Frank, fürt im Interesse des sächsischen Hauses mehrere nicht unwesentliche Dienste zu leisten. Da jedoch seine Verwendung in den Angelegenheiten des Königs äugen» blicklich einigem Anstand zu unterliegen schien, trat er in die Dienste des Kaifers von Oesterreich, wurde zunächst geheimer Rath und Kämmerer und im December 18l3 mit einer Sendung in die Schweiz beauftragt, durch welche der Durchmarsch der österreichischen Truppen durch das eidgenössische Gebiet und die neue poli» tische Gestaltung der Schweiz eingeleitet ^ wurden. I n der Schweiz nämlich waren durch dio Erfolge der Alliirten die Par. teien heftig an einander gerathen. Die Aristokraten als Anhanger des Alten, triumphirten über die neuen Verhältnisse, während die Freunde des Bestehenden hofften, durch zweckmäßige und ruhige Reformen das Mangelhaste und Fehlende in der Bundesurkunde zu ergänzen und das Ganze im Sturme zu retten. Die Tagsaßung versammelte sich am 13. No> vember 18l3 in Zürich und erklärte am is.November die Neutralität der Schweiz, rief aber nur 12.000 Mann unter Waf. fen, welche die lange Grenze von Tirol bis Basel decken sollten, und die überdieß unter Anführern standen, welche mit den Interessen der Aristokraten eng verbun- den waren. Indessen mehrten sich die inneren Verwicklungen, inbesondere als Abgesandte der Berner Aristokratie bei den Monarchen in Frankfurt ganz falsche Berichte über die Lage der Schweizer ge» macht und den gegenwärtigen Bundes- zuftand als einen Theil des französischen Systems denuncirten, welches mit diesem zugleich fallen und darauf die alte Ord> nung der Dinge, wie sie vor 1798 be» stand, wiederhergestellt werden müsse. I n diesem Sinne wirkte ein geheimer Verein von Aristokraten zu Waldshut auf die inneren Verhältnisse der Schweiz und die Hindernisse räumte zahlreich ausgespen> detes englisches Geld aus dem Wege. Die Alliirten betraten Schweizerboden, die eidgenössischen Truppen verließen ohne Gegenwehr — ihr Anführer Rudolvh von Wattenwyl war selbst in die Pläne der Aristokraten eingeweiht und nahm Theil an den Umtrieben gegen sein Volk — die Rheingrenze in solcher Eile, daß selbst mehrere Posten unabgelöSt stehen blieben! Muthlos, rathlos war daS Volk. Die Proklamationen deS Oberfeldherrn Fürsten Schwarzen- berg und die Versicherungen der auS dem Hauptquartiere abgeordneten Diplo« malen. deS NitterS von Leb zelte rn und Kapodistr ias, lauteten beruhi» gend: eine Neutralitat könne nicht zuge- standen werden, die blos dem Namen nach bestehe; aber die Heere der Verbün. deten hofften in der Schweiz nur Freunde zu finden; die Monarchen würden die Waffen nicht eher niederlegen, bis der Schweiz die Wiederherstellung der ihr von Frankreich entrissenen Gebietstheile gesichert sei; in die inneren Verhältnisse und Verfassungssachen würden sich die Monarchen nicht mischen, aber auch nicht dulden, daß die Schweiz einem fremden Einflüsse unterworfen bleibe; ihre Neu< tralitat werde von dem Tage an aner» kannt werden, wo sie frei und unabhän»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Volume 34
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Seidl-Sina
Volume
34
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1879
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
402
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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