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Silberm»nn 283 Silbernagel
der lateinischen Schulen, und blieb eS
fünf Jahre. Nun wurde er Professor der
geistlichen und weltlichen Beredsamkeit zu-
gleich und nachdem er fünf Jahre dieselbe
gelehrt, trug er erstere allein noch durch
16 Jahre vor. So hatte S. nahezu ein
halbes Jahrhundert im Lehramte gewirkt;
in der That war ihm auch der Unterricht
der Jugend so lieb geworden, daß er, um
demselben obliegen zu können, alle
höheren Aemter, die dem verdienten
Pädogogen von Seite seines Ordens an»
getragen wurden, ausschlug. Schon ein
GreiS mit Silberhaaren, hielt ihn nichts
ab, auch im schlechtesten Wetter, in die
Scbule zu gehen, um nch dort mit voller
Hingabe dem Unterrichte der Jugend
widmen zu können. S. w^c auch als
Schriftsteller thätig und die Titel seiner
Schriften sind in chronologischer Folge:
1724, 4".); — „
.« (idiä. 1733, 4".); —
(ibiä. 1741, 8".); — ^/^ma. in
(1743), anlaßlich der Krönung Marien
TheresienS zur Königin von Böhmen dar»
gestellt; — ^^ a?s?-<3liaii'c)«,6s conez'o-
) 4«.); —
1738) 8^.); — (idiäsm
io . . . " (idi6. 1759,
s ci^öus/sstis" (1di6. 1761, 4".);
i" (idiä. 1762, 4<>.);
(idiä. 1764, (ibiä. 1763, 4o.). eine Fortsetzung der
obigen Predigtübungen, welche zusammen
die Sonntage von Advent bis zum
weißen Sonntag umfassen.
Pe lz el (Franz Martin), Böhmische, mährische
und schlrsische Gelehrte und Schriftsteller auö
dem Orden dcr Jesuiten u. s. w. (Prag
1786. 80.) S. 193.
Silbernagel, Johann Nepomuk
(Bi ldhauer, gebürtig aus Bozen in
Tirol, Zeitgenoß). Er erscheint auch als
Joseph Si lbernagel . Ein noch jun«
ger, Tiroler Künstler, der.allem Anschein
nach seine künstlerische Ausbildung in
Wien erlangte. Schon im Jahre 1863
gedenkt die „Bozener Zeitung" seiner in
Gemeinschaft mit dem Kihbichler Franz
Er ler als zweier Künstler, deren höchst
erfreuliche Thätigkeit ihrem Heimatlande
in Erinnerung gebracht zu werden ver-
dient. Beide Künstler waren damals mit
Bildhauerarbeiten für die Vöslauer
Kirche beschäftigt. Um diese Zeit erhielt
Si lbernagel von Seite des damaligen
Staatsministeriums den Auftrag: zwei
überlebensgroße Büsten der Operncom«
positeure Meyer beer und Boiel«
dieu auS istrischem Marmor für das
Foyer deS neuen Hof.Opernthectters zu
meißeln. I n der I I I . allgem. deutschen
Kunstausstellung, welche im September
1868 in Wien Statt hatte, war unser
Künstler durch zwei Feldherrenftatuen für
daS k. k. Arsenal w Wien, eine noch
Gipsmodell, die andere bereits in Mar-
mor ausgeführt, ehrenvoll vertreten. Die
noch im Modell befindliche stellte Otto
Leopold Grafen von Daun, die in
Marmor vollendete Otto Grafen Adens»
berg'Traun dar. DaS Gipsmodell die-
ser Letzteren befand sich (mit dem Preise
von 2000 fi. bezeichnet) in der Kunst,
halle der Wiener Weltausstellung 4873.
Beide Standbilder wurden von der Fach.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon