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vom Fichtelgebirge 30. März 1873: „Dr.
Jörg Simani". Von Ernst Kohl münzer.
— Neue Zeit (Olmüh) i868. Nr. 14l. in
der „3ora!-Zeitung". — Magaz in für die
Literatur des Auslandes. Von I . 3 eh mann
(Ieipzig, 4".) 1869. Nr. U8.
Porträte. 1) Holzschnitt von T, Bar te l
an der Spitze der Kohlm ü nz e r'schen Bio-
graphie im „Boten uom Fichtrlgebirge"
30. März 1873. — 2) Auf Titel und Um<
schlag seiner „Vieder^Halle"
Zur Charakteristik der Dichtungen Simani'5.
Die Ode „Kaiser Maximilian I. von Mexiko"
enthält 57 Strophen. Eine davon lautet
wörtl ich: „Man schleppt den Edlen vor
ein Kriegsgericht I Zusammengesetzt aus tollen
Räuberbanden > Dem der Iuarez als PräseS
vorgestanden > Und .frech, verwegen jcht das
Urtheil spricht: > „Maximilian erleidet am
Schaffot I Den lvohlverdientrn Staatsver>
räthertod". Davon wurden 42000 Exem-
plare in 22 Auflagen verbreitet. Und man
nennt eine Zeit, die solche Dichtungen in
solcher Menge verkauft, noch eine materielle!
simanovskj, Karl, lies Schimanowskl)
(occhischer Schauspieler, geb. zu
Skr i van im Rakonitzer Kreise 4. No«
vember 1826). Sein wahrer Name ist
8ima (Schima). Da der Vater eine
zahlreiche Familie besaß, war er nicht im
Stande. seinen Sohn studiren zu lassen,
und so wurde Kar l , nachdem er zwölf
Jahre alt und in der Rakowitzer, damals
noch ganz deutschen Realschule nothdürf'
tig vorgebildet war, nach Prag geschickt,
um dort ein Handwerk zu erlernen. Er
kam demnach zu einem Tischler in die
Lehre, übte sich aber selbst aus eigener
Neigung im Schnitzen, wozu er ein ganz
hübsches Talent zeigte. Auch begann er
damals schon mit ein paar Freunden
Comödie zu spielen, woran er immer
mehr Gefallen fand. Anfänglich geschah
dieß auf Dilettanten-Theatern, deren da«
mals etliche bestanden; als er auf diese
Art mit Cajetan Ty l bekannt geworden,
vermittelte es dieser, daß S. im I . 1846
in dem damals neu erbauten Theater Stöger's im Trauerspiel „Melusme"
vor einem größeren Publikum öffentlich
auftrat. Als Ty l seine ausgesprochenen
schauspielerischen Anlagen erkannte, ließ
er ihn nun nicht mehr aus, und S. spielte
bis 1849 im ständischen Theater als
Dilettant und unentgeltlich, bis ihn Di<
rector Hof fmann für die öechische
Bühne, auf welcher damals zweimal in
der Woche gespielt wurde, engagirte.
Im Iahle 1830 entließ Director Hoff<
mann die ö^ chische Gesellschaft und S.
zog dann mit Ty l . Kramlo wsky u.A.
hinaus anf'sLand, wo Ty l eine wan-
dernde. Schauspielergesellschafc organistrt
hatte., Nachdem er mehrere Monate mit
die!crWandertruppe umhergezogen, kehrte
er nach Prag zurück und trat nun in den
Rollen des Joseph in der „Deborah",
und des Heinrich (Hynek) in „König
Wenzel" auf. Bei der unzureichenden
Gage aber, welche er damals bezog, hatte
S. auf die Dauer nicht aushalten können,
wenn ihm nicht sein Bruder hilfreich bei»
gesprungen wäre. Nun ganz dem selbst-
gewählten Fache sich widmend, entwickelte
sich sein ausgesprochenes Schauspiele»
Talent bald in so vortheilhafter Weise,
daß er in kurzer Zeit der Liebling des
Publikums wurde. Die Rollen, in wel»
chen S. auftritt und seine schönsten Er«
folge feiert, sind u. a.: Ro me o, Mo r»
t imer. Ferdinand, Egmont,
Narziß, Hsser, Hamlet. Corio»
lan, Macbeth. Als bei Gründung
eines selbstständigen öech'schen Theaters
unter Thome'S Redaction eine ent«
sprechende Zutheilung der von den öechi»
schen Mitgliedern zu übernehmenden
Rollenfacher nathig wrude, übernahm
S. das'Fach der Helden und gesetzten
Liebhaber, spielte aber auch und mit
nicht geringem Erfolge das Charakter-
fach des älteren K o lär sBd.XII, S. 303).
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon