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Sunonitsch 319 Simonitsch
21 nach englischer Art ausgerüsteten Ge«
schützen, völlig geschlagen hatten. Auck
hier fockt S. mit großer Bravour an der
Spitze seines Regiments, und trug aus
diesem Kampfe neuerdings zwei Ehren»
zeichen davon: eine gefährliche Schuß»
wunde in die Hüfte, in deren Folge das
unverletzte Bein langer blieb, als das
andere, und den St. Georgs»Orden
4. Classe. Nach der Schlacht wurde er
nach Tiflis zur Heilung seiner Wunden
gebracht. Aber noch ging er auf Krücken
als er im Juli 1827 zur Armee zurück»
kehrte, die damals in Kurababa versam-
melt war, worauf er sich bei der Belage-
rung und Einnahme von Sardac Abad.
Erivan und Tauris, der Hauptstadt von
Aderbedjan, auszeichnen konnte. Nach
dem Abschlüsse des Friedens mit Persien
brach sofort der türkische Krieg aus, den
5. gleichfalls mitmachte. Sein Regiment
gehörte zum Heere des Grafen Paskc«
witsch. Anfangs Juni 1828 führte er es'
über den Fluß Arpatschai, und überschritt
bald darauf mit demselben die türkische
Grenze in Kleinasien. Bei der Erstürmung
der fast für unüberwindlich gehaltenen
Bergfeste Kars. am 3. Juli 1828. schlang
er sich neue Lorbeeren in seinen Ruhmes-
kränz. Dann machte er mit der Armee
den Zug über das Gebirge Tscdeldir und
die Eroberung von Akalkhalaki mit, focbi.
als die russische Armee über den Kur setzte,
bei Akhalsik, wo ihm ein Pferd unter
dem 3eibe getödtet wurde. Daselbst hatte
er den linken Flügel des Belagerungs«
Heeres befehligt. Im Feldzuge des fol-
genden Jahres (1829) bewährte er seine
Umsicht und Tapferkeit in den Kämpfen
zwijchen Kars und Erzerum, am i., 2.
und 3. Juli, gegen eine weit überlegene
gegnerische. Streitmacht, insbesondere
aber bei der Einnahme von Erzerum
(9. Juli), der Hauptstadt der asiatischen Türkei. Nach der Einnahme Erzerum's
rückte S. mit der Armee Paskewitsch's
nack Beiburt vor, verjagte ein größeres
Corps Lasier, das sich bei Khart ver-
schanzt hatte, vollführte den ihm vom
Obergeneral gegebenen Auftrag, die Stadt
Gumisch.Khani zu erobern, unter den
größten Schwierigkeiten und Drangsalen,
wobei die ungangbaren Wege nicht die
geringsten waren. Als sich die Stadt
Beiburt neuerdings empört, zog Oberst
S. am 9. October nochmals gegen die»
selbe, und erstürmte sie mit seinem Regi«
mente in erster Linie. Nach geschlossenem
Frieden kehrte er in seine Garnison nach
Georgien zurück; aber wahrend de6
Feldzuges noch war S. zum General-
Major befördert, und mit dem St. Wla«
dimir>Orden 3. Classe und dem St.
Annen'Orden 2. Classe ausgezeichnet
worden. Noch einmal. 5830. betrat er
die kriegerische Lausbahn, indem er im
Gebiete der Djari Belakari mehrere
Expeditionen gegen die Lasier unter«
nahm, welche sich empört hatten. Nach
wiederholten Siegen hatte er die Empörer
zu Ruhe gebracht. Neue und nicht minder
glorreiche Erfolge sollte er erzielen, als
er im Jahre 183l, nach St. Petersburg
berufen, am 14. December auf das Huld«
vollste von Kaiser Nikolaus empfan»
gen und ihm bald daraus eine diplo<
matifcbe Mission übertragen wurde: denn
am 17. Jänner 1832 erfolgte seine Er-
nennung zum kais. russischen bevollmach-
tigten Minister am Hofe von Teheran.
Erst im October g. I . traf der mittler-
weile gegrafte S. in Tauris ein, wo bis
zum damaligen Augenblicke alle fremden
Gesandtschaften, mit AuSuahme der eng-
lischen, die in Teheran selbst sich aufhielt,
residirten. Während diese letztere mi:
dem Schah unmittelbar unterhandelte,
standen die übrigen Abgesandten mit dem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon