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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Volume 34
Page - 336 -
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Page - 336 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Volume 34

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Simonyi. Joseph 336 Simons Joseph Augereau räumte. in Folge des Ver- lusteS seiner Position noch in der Nacht die Stadt Lyon und reiirirte nach Vienne. S imony i wurde in Würdigung dieses kühnen Unternehmens und seiner sonstigen Waffenthaten in den vorangegangenen Feldzügen mit dem Commandeur-Kreuze deS österr. Leopolds-Ordens ausgezeich net und auch von Seite Rußlands. Preu ßenS und Kurheffens in gleicher Weise decorirt. In der nun folgenden Friedens« Epoche ward S. noch eine andere nicht minder ehrenvolle Auszeichnung zu Theil. Sein Regiment hatte ftit der Erichtung durch 83 Jahre ruhmvoll gekämpft und seine Standarten befanden sich in einem Zustande, daß ihre Erneuerung geboten war. Am 26. September 1819 fand nun durch ihn die Uebergabe vier neuer Standarten an das Regiment in der Stabsstation Debreczin in feierlicher Weise Statt, und zwei Jahre später, im Februar 1821, spendete die Gernalin des Regimentsinhabers, des Prinzen von Hessen«Homburg, die Bänder dazu, von ^iner Schönheit und Kostbarkeit. wie sie selten in gleicher Weise anzutreffen waren. Bis zu diesem Ereignisse reichen die Quel» len über den tapferen Reiteranführer. Da schließen sie mit der Bemerkung ab: „so heldenherrlich S imonyi als Muster eines tapferen Soldaten vor dem Feinde glänzte, so wenig fand er sich in der Frie« densepoche auf dem wichtigen Posten zu- recht, und so kam eS, daß Verhältnisse seinen Austritt aus dem Allerhöchsten Dienste am 23. April 1832 nothwendig machen mußten". Was nun die Acten deS Archivs des Maria Theresien.Ordens verschweigen, kann hier, wenn auch ofsi« cielle Daten fehlen, nicht unerwähnt blei> ben. Ioka i berichtet über deS Helden Ende folgendermaßen: „Was war Si> m ony i's Ende? In Friedenszeiten hielt cr in seinem Regimente so strenge Ord» nung. als stünde er vor dem Feinde. Man weiß hunderterlei Anecdoten von seiner Strenge. So z. B. verordnete er: Wer auf die Reveille zuerst erscheint, er- halt eine Belohnung, wer zuletzt, Prügel. Da aber immer Einer der Letzte sein mußte, so blieben die Schläge nie aus. Einem Cadeten gab er Urlaub und sagte ihm, wenn er zur bestimmten Frist nicht zurückkommt, so lasse er ihn erschießen. Der junge Mann kam nach dem Zapfen» streich und Simonyi ließ ihn. um sein Wort zu halten — erschießen. Ein Jahr darauf starb S. in der Arader Festung im Gefängniß. Derselbe S imony i , der 24 Jahre hindurch mit dem, Schwerte in der Hand der Stolz seines Vaterlandes gewesen, starb gefesselt, vor Gram und Schande, seiner Orden beraubt, ausge« merzt aus der Reihe der Helden". So Iokai , der hinzuzusetzen vergaß, daß alle Heldenthaten des Mannes nicht das im verruchten Uebermuthe vergossene Blut des Jünglings aufwiegen. Ja S i- monyi war aber auch Huszar! Wäre er ein deutscher Dragoner oder ein böh« mischer Kürassier oder polnischer Uhlane gewesen, da wäre freilich d.ie Soldateska übel genug weggekommen, und hatte I o- kai obigen Stoßseufzer nicht ausgestoßen ! Thatsache ist, daß der Theresien-Ritter Baron S., Commandant des 4. Huszaren- Regiments, 1828 wegen Mißbrauch der Amtsgewalt seines Commandos ent> hoben und in kriegSrechtlicheUntersuchung gezogen wurde, die sich mehrere Jahre, bis 1832. hinauszog; daß S imony i dann zur Cassation und Festung vecurtheilt, aber seiner früheren Tapferkeit, seines Therefien-Ordens, seiner Medaillen wegen m Wege der Gnade mit Anrechnung seines Untersuchungsarrestes Limvlioiwr ent» lafsen wurde und Ende der Dreißiger«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Seidl-Sina, Volume 34
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Seidl-Sina
Volume
34
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1879
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
402
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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