Page - 342 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Seidl-Sina, Volume 34
Image of the Page - 342 -
Text of the Page - 342 -
Simons Oskar 342 Simons Oskar
hervorragenden geistigen Thätigkeit
konnte es nicht fehlen, daß auch in weite»
ren Kreisen die Aufmerksamkeit auf den
strebsamen jungen Mann gelenkt wurde,
und so kam eS, daß demselben am Schlüsse
seines dritten UniversitatsjahreS die Ein
ladung zukam, das Amt eines suppliren
den Professors für Mathematik an der
Mittelschule der Wiener Handelsakademie
zu übernehmen, in welcher Eigenschaft er
auch vom 1. October 1873 bis Ende
Juli 1874 thätig war. Trotz der an<
gestrengten Lehrthätigkeit und einer lan>
geren Krankheit, brachte er dennoch wäh
rend des letztbezeichneten Zeitraumes seine
im XVIII. Bande von Dr. O. Schlö>
milch's „Zeitschrift für Mathematik und
Physik" publicirteIgnauguraldissertation,
betitelt: „Grundzüge einer neuen Mole«
culartheorie unter Voraussetzung Einer
Materie und Eines Kraftpcincipes" zu
Stande; die Abhandlung erhielt spater
in dem XIX. und XX. Bande derselben
Zeitschrift noch zwei Fortsetzungen. Im
April 1874 erlangte er dieDoctorswürde
und unterzog sich zwei Monate spater
derGymnasial'sohramlSprüfung ausMa»
ihematik und Physik mit bestem Erfolge.
Unmittelbar nach Ablegung der letzteren,
ward ihm von Seite des Lehrkörpers der
k. k. Forstakademie zu Mariabrunn der
ehrenvolle Antrag gemacht, die Stelle
eines Honorar«Docenten für höhere Ma»
thematik und theoretische Mechanik zu
übernehmen, welchem Antrage er um so
bereitwilliger Folge leistete, als er indem
Bekanntwerden mit den verschiedenen
forstlichen Disciplinen ein neues und er«
giebiges Feld für seine wissenschaftliche
Thätigkeit in Bezug auf angewandte
Mathematik sich ihm erschließen sah. Im
Mai 1873 habilitirte er sich als Privat»
Docent für Mathematik an der Wiener
Universität und mit dem Studienjahre 1873/6, wo die Mariabrunner Forstaka«
demie als selbstständige Lehranstalt auf»
gelassen und als besondere Section der
Hochschule für Bodencultur in Wien ein.
verleibt wurde, trat er in seiner bisheri«
gen Eigenschaft als Honorar-Docent in
den Lehrkörper der letzteren ein. Ob«
gleich nun an zwei Hochschulen durch eine
bedeutende Zahl von Vortragsstunden
stark in Anspruch genommen, entwickelt
S. nichtsdestoweniger eine rege literarische
Thätigkeit, welche sich. seiner Stellung
entsprechend. derzeit in erster Reihe dem
forstmathematifchen Gebiete zuwendet.
Von April 1876 bis Juli 1877 hat er
in dem „Centralblatt für das gesammte
Forstwesen, redigirt von R. Micklitz
und G. Hempel" folgende Abhand«
lungen veröffentlicht: „Ueber zwei fun>
damentale Probleme der Zinseszinsrech-
nung" (Jahrgang 1876. Heft 4 und 3);
— „Ueber eine Reihe neuer Fundamen»
talformeln der Zinseszins' und Renten»
rechnung" (Jahrgang 1876, Heft 6, 7
und 8); — „Ueber eine neue für die
forstliche Praxis wichtige Naherungsfor«
mel" (Jahrgang 1876, Heft 9); —
„Ueber einige allgemeine, für die Holz«
rneßkunde belangreiche Cubirungsfor-
mel" (Jahrgang 1876, Heft 11 und 12);
—- „Analytische Untersuchungen über den
Zusammenhang geometrisch bestimmbarer
Stammformen mit ihren Formzahlen"
(Jahrgang 1877. Heft 3, 6. 7 . . ., noch
nicht abgeschlossen). Außer den bisher
angeführten sind endlich noch zwei klei«
nere Arbeiten zu nennen: „Ueber dieBe»
ziehung der mittleren Bewegungsintcnsi.
tat der Atome eines beliebigen festen
Complexes zu dessen absoluter Tempera«
tur" (Schlömilch's Zeitschrift Bd. XX);
— „Ueber einige bisher noch nicht all»
gemein gelöste Probleme der Zinseszins«
und Rentenrechnung" (>bd. Bd. XXI).
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon