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Simunich, Valthllsar 349 Simunich. Balthasar
ganze Haltung im Felde, beide rĂĽcksichts
loS verurtheilend, gerichtet sind. S imu
nich war ein alter, tapferer Soldat und
so tief religiös, daß er wissentlicher Un
Wahrheit in den Schilderungen seines
MemoirS nicht geziehen werden kann.
Noch hatte S. am Treffen bei Raab am
26. April theilgenommen, auch als die
Insurgenten die RĂĽckzugslinie bei ^.cs
zu forciren versuchten, Stand gehalten,
bis unser rechter Flügel Verstärkung be.
kam und der Feind zum Rückzug ge«
zwungen worden, damit aber hatte er
seine Thätigkeit vor dem Feinde — gegen
seinen Willen — beschlossen, denn er war
wider alles Erwarten im Mai von seinem
Commando enthoben und als Divisionär
nach Wien bestimmt, aber schon Anfangs
November 4849 zum Festungscomman«
danten 'von Komorn ernannt worden,
von welcher Stellung er im März 4833
in den Ruhestand ĂĽbertrat. I n Komorn
hatte er schon im Jahre 1839 die Trocken«
legung der Festungsgraben, deren faulen«
deS Waffer die Luft verpestete, beantragt,
aber erst im Jahre 1832 kam die Sache
zur AusfĂĽhrung. Auch sonst hatte der
so humane General fĂĽr die verarmten
Bewohner der durch die Revolution
hart mitgenommenen Stadt alles in sei«
nen Kräften Stehende gethan und viel zur
Milderung des herrschenden Elends bei»
getragen. Als dann am 16. December
1830 sein fünfzigjähriges Jubiläum ge>
feiert wurde, verlieh ihm der Magistrat
von Komorn das EhrenbĂĽrgerrecht, auch
wurde ihm ein werthvoller Ehrensäbel
zum Geschenke ĂĽberreicht und bei seinem
Nebertritte in den Ruhestand sprach eine
Deputation, an welcher die Vorsteher
aller Stände und Konfessionen sich be-
theiligt hatten, ihm ihren Dank fĂĽr die
der Stadt bewiesene Sorgfalt aus. FĂĽr
seinen Sieg bei Tyrnau war Simunich im Capitel des Jahres 1849 mit dem
Ritterkreuze des Maria TherefieN'OrdenK
ausgezeichnet und den Ordensstatuten
gemäß im Jahre 1850 in den Freiherrn»
stcmd erhoben worden. Ein denkender
Soldat — wenngleich er mit der deut-
schen Sprache nicht auf bestem FuĂźe stand
— drängte eS ihn, seine Ansichten über
Das und Jenes zu Papier zu bringen
und so entstanden die zwei Schriften:
„Anleitung zur gründlichen und möglichst baldi-
gen moralischen und dilngjlichell Ausbildung des
Bekruten, nach dem k. K. Nienstreglement"
(Wien 1347), und : „New die Kenntnis»
der drei Watlen und ihre Verwendung" (ebd.
1849(. Seine merkwĂĽrdigste Schrift abcc
bleibt — die sprachliche äußerst mangel«
hafte Form abgerechnet — daS „Memmr
des k. K. Feldmarschllll-Vielltellllilts Valtha-
gar Freiherrn uan Zimunich, Nitter des
militärischen Marill Gheresieu-Orüens ll. z. V."
(Wien 1861, Ludwig Mayer. 8".), wel-
ches namentlich gegen den Felozeugmei-
ster von Welden gerichtet und EnthĂĽl-
lungen eigener Art enthält, die, wie es
scheint, ganz unbeachtet geblieben. DieseS
Memoir kennzeichnet ĂĽbrigens den Gene-
ral als eine schlichte, jedoch kernige, bie»
dere Soldatennatur, der seine Waffe
schlagfertig in der Hand und seinen Gott
im Herzen trägt. Seine kleine Bibliothek
charakrerisict ihn vollends. AuĂźer dem
Coiwersations « Lexikon (Austage vorn
Jahre 1318), wenigen geschichtlichen
Werken, darunter Schneller. „Leben
des Prinzen Eugen", „Görgey's
Leben". „Klapka'S Memoiren", ent-
hielt sie Thomas von Kempen »Nach-
folge Christi", mehrere Bände der homi«
letischen Werke von Dr. Emanuel V'eith.
Chateaubriand's „6önitz du Okri-
g.ni8m.6" und „^tkig.", und Stau-
denmayer's „Geist deS Christen»
thumS". Der General war (seit 16. Fe-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon