Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
Page - 10 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 10 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Volume 35

Image of the Page - 10 -

Image of the Page - 10 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Volume 35

Text of the Page - 10 -

Singer, Joseph Singer, Marcus Singers ganz besonders, und wählte den« selben zur Zeit der Mobilmachung des Heeres während des orientalischen Krieges zum Chef des Generalstabes, der vom Feldmarsckall commandirten vierten Anuee. Mittlerweile war S. ;um Feldmarschall'Lieutenant vor- gerückt, und übernahm nach eingetretenem Frieden das Commando einer Division, trat jedoch schon im August ii>37 auf i>ine Bitte in den Ruhestand, Die Zeit des Ruhestandes benutzte Singer ausschließ- lich zu Reisen im Auslande; kein Staat Europa's blieb von ihm unberührt, selbst Theile Asiens. Afrika's und Nordamerika's zog er in den Bereich seiner Forschungen. Als er auf einer Reise durch Deutschland be. griffen war, brach der Krieg 1839 aus, er eilte der Heimat zu und stellte sich zur DiSpo« sition- Se. Majestät der Kaiser betrauie ihn mit dem Truppen'Commando in Kcakau; doch trat er nach dem Friedensschluß in den Ruhestand wieder zurück, um bis zu seinem Ableben die Reisetouren fortzusetzen. Ein sel> tener Scharfblick charakterisirte den biederen und, wie sein Nekrolog schreibt, in seinen Ansichten etwas eigensinnigen Soldaten, der, nebenbei bemerkt, einer der hervorragendsten Linguisten war. indem er alle europäischen Sprachen gleich geläufig sprach und schrieb. Seinem Ableben folgte noch ein interessantes Nachspiel. Wiederholt schon hatte eine Frau in St. Petersburg sich an den Verein zur Unterstützung von armen hilfsbedürftigen Deutschen mit der Bitte um Hilfe gewendet. Als man von ihr verlangte, sie solle sich durch ihre Papiere legitimiren, gab sie an, keine zu besitzen, berichtete aber, sie stamme aus Oesterreich, ihr Vater wäre während der polnischen Revolution gehenkt, ihre Mutler in Folge dessen irrsinnig geworden, sie selbst aber als Gouvernante in Brasilien gewesen, und durch allerlei SchicksalSwendungen bis nach .Petersburg verschlagen worden. Der Mangel aller Papiere, durch welche sich die Unglückliche hätte legitimiren können, hatte zur Folge, daß die Behörde sie mittelst Zwangspasses nach Oesterreich abstellte, da die Anfragen, welche in dieser Sache nach Wien gerichtet worden waren, unbeantwortet ' blieben. Kaum aber war die Fremde auf obbesagte Weise in ihre Heimat befördert worden, als an die Petersburger Botschaft ein Telegramm einlief, welches die Angaben d?r Frau bestätigte, und beifügte, daß ihr Onkel, der k. k. Feldmarschall ' Lieutenant S ing er. gestorben sei, und ihr, wie die Zci» iungen meldeten, ein Capital von 73.000 fi. ö. W. vermacht habe. ^O esterrei ch isch» ungarische Wehrzeitung (Wien. gr. schm. 4«) 18?l. Nr. 6 in der Rubrik „Sterbe, fälle". — Fremdenblatt (Wien. 4°.) Von Gustau Heine 1871. Nr. 103.). — 4. I . Go. Singer, ein Landschafter aus dem 18. Jahrhundert. G>. oß.Atbanasius. ein Pseudonym, dem man in den Wiener Blät. tern der vormärzlichen Veriode öfter begeg. net, gibt in den Frankl'schen „Sonntags- blättern" in einem Aufsatze, betitelt: „G. K. Kuller's (soll wohl heißen Nagler's) Neues allgemeines Künstlerk'rikon" Nachricht von mehreren Gemälden, in deren Besitz er selbst ist, und über deren Künstler er vergebens Nachrichten in Nagler und anderen auf Kunst und Künstler Bezug habenden Schriften suchte. Einen dieser Künstler nennt er I . Go. Singer, von dem er zwei im Jahre 1740 gemalte Bilder besitzt. Es sind zwei Land» schiften, auf Fichtenholz gemalt, 11/2 Zoll breit, 13^ Zoll hoch, barock in der (5ompo» sition, überladen mit Staffagen, buntfarbig, mit starken Licht- und Schattenpartien, die Figuren ungemein schön, in der Weise Ferg's I^ Bd. IV, 2. 154). die Bäume altdeutsch mit starken Aufsätzen, die Luft massenhaft". ^Frankl (Ludw. Aug. Dr.), Sonntaasblätter (Wien. gr. 8".). IV. Jahrg. (1843). S. 767). — 3. Kar l Singer (geb. im Jahre 1766, gest. zu Prag 1. December 1833). S. war Großhändler in Prag, wo er im Alter von <>9 Jahren starb, und durch seine letztwilligen Anordnungen sich ein Recht auf bleibende Erinnerung erworben bat. In denselben be« stimmte er für die Barmherzigen Brüder, das Blinocn-Institut, das Allgemeine Kranken« haus, das ElisabethinerineN'Spital, Isracliii' sches Spital. Taubstummen-Institut und Waisenhaus bei St. Johann, sämmtlich in Prag. je 2000 ft. Neberdü'ß verfügte er, daß das von ihm zu festgesetzten Pensionen ange» wiesene Bedeckungscapital von 34.000 fl. nach dem Ableben dieser Pensionisten zur Hälfte dem St. Bartholomäus'Armenhause in Prag zufalle, von der andern Hälfte Stipendien für arme Studirende errichtet werden. So hat der Verblichene im Ganzen eine Summe von nahezu einem halben hun» derttauscnd Gulden zu humanitären und Wohlthätigkeitszwecken verfügt. sB 0 hemia <Prager polit. und NnterdaltungSblatt, 4<>.) 1833, Nr. 134). — 6. Marcus Singer
back to the  book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Volume 35"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Sinacher-Sonnenthal
Volume
35
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1877
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
388
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich