Page - 13 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
Image of the Page - 13 -
Text of the Page - 13 -
rf) Genealogie ) Genealogie
Ehen stammten Kinder; aus ersterer eine
Tochter, die sich mit Ph i l ipp Fürst
Dor ia vermalte, aus letzterer ein Sohn.
Aber sowohl Johann Wi lhelm wie
dessen Sohn starben vor dem Grafen
Octav ian Kar l , welcher somit der
Letzte der Fridau'schen Linie war, die
mit seinem im Jahre 4767 erfolgten
Tode auch erlosch.
Tbür beim (Nndr. Graf), Feldmarfchall Graf
von Abensbetg und Traun (Wien 1773,
B't-aumüller. 8».) S. 47. 32. 72 und 74. —
Wol f (Adam), Hofleben Maria Theresias
(Wien. so,) S. 368.
I. Zur Genealogie der Grasen und Fürsten Sin-
zendorf. Die Sinzendorf , nicht zu ver«
wechseln mit der gleichfalls österreichischen
Familie der Freiherrn von Zinz endorf und
Pot tendorf , leiten ihren Ursprung von
den alten Grafen von Al tor f f , und mit
diesen von Prinz Heinrich in Bayern wel»
fischen Btammes. Heinrich, Herr von Sin«
zendorf, welcher um 104t lebte, und sich,
der Erste, nach dem Schlosse Sinzendorf in
Oberösterreich nannte, war ein Sohn des
Guelphus und ein Enkel des Ethiko
Grafen von Al torf f , der ein Sohn des
Herzogs Heinrich in Bayern war. Von
.Heinrich in ununterbrochener Stammes,
folge, entsprang Keonharo; dieser und Bar-
bara Nühlwanger verwitwete Iörger erschei»
nen als die Stammeltern der Sinzendorf.
3 eonhar o's Söhne. Lorenz u.Reinprecht,
bildeten die zwei Hauptlinien des Hauses,
Ersterer dieFeyer egg'sche, nachmals Ern st,
drunn'sche. Letzterer die. Fr id au'sche oder
Neudurg'sche Linie. Die Ernstbrunn'»
sche Linie führte ihren Namen von dem
Schlosse Ernstbrunn in Oesterreich, einst als
Musensitz und seiner Pracht wegen gepriesen.
Die F ri d au'sche Linie nannte sich nach dem
Schlosse und Städtchen Fridau in Unter»
Steiermal-k. Die Stammesfolge beiderHauvt»
linien ist auf der angeschlossenen Stammtafel
ersichtlich. Die Ernstbrunn'sche Linie spal«
tete sich in der siebenten Generation mit
Johann Joachims ersten Reichsgrafen uon
S.'s Söhnen Johann Weikard, Adolph
Michael Thomas und Michael Johann
Joachim in drei Aeste: den Haupt« Ast,
dessen Stifter Johann Weikard; den
mit t leren, dessen Stifter Adolph Mi« chael Thomas, und den jüngsten, dessen
Stifter Mich ael Johann Joachim ist.
Der mittlere und jüngste Ast erloschen, eimr
wie der andere, gegen das Ende deS acht-
zehnten Jahrhunderts: der Haupt-Ast aber er<
hielt sich bis in das erste Viertel des laufen»
den Jahrhunderts, in welchem er durch das
plötzliche Ableben Prospers, ersten Fürsten
von Sinzendorf, im August 1322 im
Mannesstamme erlosch. — Die Fridau'sche
Linie erreichte ihr Ende zu Anbeginn der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in
welcher sie mit dem unvermält gebliebenen
Grafen Qcravian Kar l Nikolaus aus<
starb. — Was die Stan d e Serhöhun.
gen, Ehrenämter und Würden des
Hauses Sinz endorf detr'sst, so erscheinen
August von S., lein Bruder Leo, ^uno
Beider Vetter Pi lgram mit Diplom vom
12. August 1610 als die ersten Freiherren
in beiden Linien. Im Jahre 1653 erhielt
Johann Joachim, Augusts Sohn. den
Reichsgrafenstand, und Reichsgraf
Prosper^ den Reichsfürftenstand.
Neberdieß besaß vie Familie, seit 1623. daS
Oberst » Ervmundschenken » Amt in
Oesterreich ob der Cnns. dann das Oberst«
Erb land. Vorschn eider., Erbschild«
träger, und Kampfrichter» Amt in
Oesterreich ob und unter deriEnns. welche letzt-
genannten drei Trbamter a^m 8. Mai 1824
Se. Majestät der Kaiser an Michael Max
Grafen von A ltha ny'verlieh. Sett 1633
von Kurpfalz und seit 1777 von Kur>Braun»
schweig trugen die S i n z e n d o r f als
Lehen das R e i
ch
s. E r b s ch a
tz
m e i«
st er« Amt, welch letzteres mit der Auf»
lösung des deutschen Reiches erlosch. In
diesem hatten die S i nzenoorf Reichsstand»
schaft durch Theilnahme an reichsgräftich
westphälischen Curiatstimmen, wegen des Burg.
grafenthums Rheineck am Rhein zwischen
Cöln und Iülich im turrheinischen Kreise.
Da Rheineck durch den Lüneviller Frieden
an Frankreich gekommen war, so gab der
Reichs<Deputations'Hauptbeschluß vom Jahre
18l)3 als Entschädigung dafür das Dorf
Winterrieden unter der Benennung Burggraf»
schaft nebst einer Iahresrenre von 1566 fl.
von dem gräflich Scharst?erg'schen Amte
Tannheim. Als im Jahre 1803 der Kaiser
dem Grafen uon Sinzendorf die reichs«
fürstliche Würde verlieh, erhob er zugleich
(das übrigens nur 300 Einwohner zählende)
Winterrieden z-^ r gefürsteten Burggrafschaft.
back to the
book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Sinacher-Sonnenthal, Volume 35"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sinacher-Sonnenthal
- Volume
- 35
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 388
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon